Affentheater
Ob informative Film-Specials, verrückte Themen oder kontroverse Meinungen: Hier schreibt der Filmaffe das auf, was nirgendwo sonst reinpasst.
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Schwammschlacht & drollige, japanische Kuscheltiere
Das Angebot televisionärer Kinderkacke war noch nie so groß wie heute. Die Palette reicht dabei von einem allzeit bereiten Unterwasserkäse, über erfolglose 80er Jahre Muskelprotzneuauflagen bis hin zum drolligen Großaugentier. Der moderne Stubenhocker in Ausbildung bekommt alles geboten, was sein Herz begehrt. Schon früh am morgen wird die Kleinkinderabteilung von bastelnden Knetbaumeistern, debilen Feuerwehrmännern, Lokomotiven mit fragwürdiger Intelligenz und blauen Hunden mit Hang zu geheimnisvollen Rätseln in den Bann gezogen. Doch dieses zu Recht meist kindgerechte und dennoch irgendwie niveauvolle Programm findet spätestens gegen Mittag ein jähes Ende.
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Schmusezombie mit Knuddelfaktor – WORLD WAR Z ab 13?!
Da das ist ja mal ein starkes Stück für alle Zombi-Fans! Da ist der Zuschauer seit Jahren daran gewöhnt, dass mit der Zombie-Apokalypse im Kino (DAWN OF THE DEAD; 2004) wie auch im Fernsehen (THE WALKING DEAD; seit 2010) das Blut nur so spritzt und der „realen Darstellung“ Tribut gezollt wird und nun kommt eine 175 Millionen Dollar Produktion mit dem Kinostar Brad Pitt an der Spitze und stellt den Ruf des Zombisfilms in Frage.
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Schluß mit Ferien – Warum die Schulzeit einfach besser ist!
Endlich sind diese schrecklichkalten, verregneten Osterferien vorbei und die Schule beginnt wieder. Tausende von Schülern freuen sich endlich wieder im warmen Klassenraum sitzen zu dürfen. Stimmts? Schließlich bietet die Schule so viel Spaß und Freude. Jeden Tag sieht man sein besten Freunde, ärgert die Lehrer und wenns einem dann doch mal zu bunt wird, dann macht man eben einfach mal blau… FERRIS MACHT BLAU (1986): Schwänzen! Das denkt sich auch Ferris Bueller (Matthew Broderick) und nimmt prompt seinen besten Kumpel Cameron (Alan Ruck) und seine Freundin Sloane (Mia Sara) mit auf eine Tour durch Chicago. Ist ohnehin viel aufregender als in der Klasse zu sitzen und dem Lehrer beim selbstgespräch…
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Ein Zirkus auf hoher See: Der Piratenfilm
Willkommen in der wunderbaren Welt der Piraten. Eine Welt, die jeden fasziniert und so wundervoll unglaubwürdig ist, dass sie selbst der Pirat, der sie erlebt, nicht glauben kann. Denn der Filmpirat hat nicht die Absicht die Wirklichkeit darzustellen, sondern er spielt den Piraten und lädt das Publikum zu seinem Schauspiel ein.1 Ähnlich wie ein Zirkusdirektor vor dem Zelt, ruft Kapitän Vallo in THE CRIMSON PIRATE (1952) das Publikum zu sich und preist mit gefletschten Zähnen das nun folgende und unglaubwürdige Treiben an: „Kommt näher, meine Freunde, kommt näher. Ihr seid zur letzten Reise des Roten Korsaren geshanghait wurden. Er hat sie vor langer Zeit im karibischen Meer gemacht. Vergesst nicht:…
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Schon 80 Jahre Goofy – ein alter Hund und immer noch großartig
Goofy gehört zu der ersten Riege unter Walt Disneys Zeichtrickfiguren. Als treuster Freund von keinem geringern als dem berühmten Mickey Maus ist er schon mehr als 80 Jahre aktiv. Angelegt als liebenswerte Dumpfbacke (goofy heißt wörtlich übersetzt „doof“, „tolpatischig“) wurde er über die Jahre mit Donald und Mickey zu einem der beliebtesten Charakteren aus dem Hause Disney. Seinen ersten Auftritt hatte er, noch unter dem Namen Dippy Dawg, als Konzertstörenfried am 25. Mai 1932. Und auch sein typisches Gelächter („Ahijak“) beherrschte er schon sehr gut:
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Blutbefleckte Spannung im Zeichen rosaroter Kitschromantik
Der großer Grusel entspringt heute aus dem spritzenden Blut zerteilter Körperteile. Die Dunkelheit hingegen hat ihren unsichtbaren, unheimlichen Schatten verloren und sitzt im Altersheim mit dem ungezeigten Monster beim Kartenspielen. Die berühmte, dicke Nebelsuppe ist vom Blutvoyeur schon lange ausgelöffelt wurden und verbirgt längst keine Geheimnisse mehr in sich. Statt dessen strahlt die Sonne und lacht den Zombis entgegen, die sich zu einem obskuren Massenspektakel auf Städteplätzen versammeln, doof in der Gegend rumglotzen und auf frisches Menschenfleisch warten. Leichenfledderer reißen schamlos-ungeschickt und brachial-blutig Körperteile von jungfräulichen und viel zu vollbusigen Mädchen. Spannung wird nicht mehr erzeugt, sondern Ekel provoziert. Wer früher noch vor unheimlichen Nebel aus dem Kino rennen wollte,…
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Gewalt im Film – Am Beispiel ZERO DARK THIRTY!?
Erst letzte Woche entfachte eine neue Kontroverse zu Gewalt in aktuellen amerikanischen Spielfilmen. Dort wurde der übermäßige Schußwaffengebrauch verurteilt. Angeblich sorge diese Art der Darstellung für eine Förderung der amerikanischen Waffenaffinität. Nun ist einer dieser Filme, ZERO DARK THIRTY(dt. Kinostart: 31.01.2013) von Regisseurin Kathryn Bigelow, erneut im Kreuzfeuer der Medienkritik. Diesmal geht es um die sehr gewalttätigen Folterszenen in diesem Kriegsfilm rund um die 10jährige Verfolgung von Osama Bin Laden. Dabei wird, wie in dem Kommentar in der Zeit Online deutlich wird, scheinbar nur die realistische und grausame Wahrheit gezeigt. Denn Regiesseuerin Bigelow beruft sich bei ihren Darstellungen auf Quellen aus erster Hand „und beansprucht damit journalistische Kriterien für ihren…
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Zu viel „Bumm Bumm“?! – Kritik an Gewalt in Filmen
Nach einer neuen Studie des amerikanischen Culture and Media Institute ausgehend von Brent Bozell sieht diese die Selbstverständlichkeit des privaten Waffenbesitzes auch in den Kinofilmen begründet. Das Institut betrachtete die Top 5 (Les Miserables, A Haunted House, Zero Dark Thirty, Django Unchained, Gangster Squad) der aktuellen Kinocharts und stellte ein zunehmende Gewalt fest. So wurden in 65 Szenen 185 Menschn vor der Kamera „getötet, erschossen, erstochen, geschlagen, lebending verbrannt und in die Luft gesprengt. Laut dem Institut ein alarmierender Trend! Dabei ist Gewalt in Filmen und die Diskussion darüber nichts neues und der Vergleich zur Waffenpolitik in den USA hinkt. So kritisierte beispielsweise Quentin Tarantino den Vergleich von Gewaltdarstellung…