Rock and Rule - Animationsfilm Rockmusik Filmkritik Review
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ROCK & RULE (1983)

Es mag begrifflich nicht ganz sauber formuliert sein, aber es gab mal eine Zeit, in der Rock fest zur Popkultur zählte. Im selben Zeitraum erzählten so manche Animationsfilme düster-dystopische Geschichten und verpackten diese in akustisch-epische Gitarrenklänge. Der unfertige Zeichenstil und die erwachsenen, manchmal verruchten Darstellungen waren Vorboten dafür, dass auch in unseren Breitengraden diese Filmform nicht mehr länger nur den Kindern vorbehalten war. ROCK & RULE vermengt die populäre Rockmusik seiner Zeit mit einer postapokalyptischen Mäusewelt.

INHALT

Nach einem Atomkrieg starben alle Menschen. Aus den Trümmern ihrer Städte entstand eine neue Zivilisation: Über die kommenden Jahrtausende erwuchsen aus einfachen Nagern, hochintelligente Lebewesen. Ihr Welt gleicht der Zukunft, die wir uns in den 1980er Jahren einst ausmalten. In dieser Zeit strebt eine junge Rockband aus der Provinzstadt Ohmtown ihren Durchbruch an. Doch es herrschen künstlerische Differenzen zwischen dem Gitarristen Omar und der Keyboarderin Angel.

Zeitgleich verfolgt der erfolgreiche, alternde Rockstar Mok einen durchtriebenen Plan. Ein satanisches Kultritual soll einen mächtigen Dämon beschwören. Dafür benötigt Mok eine unverwechselbare, einzigartige Stimme. Die findet er bei Angel. Kurzerhand wird sie entführt und die Band verflucht. Doch Mok hat die Rechnung ohne den Widerstand von Angel gemacht…

FAZIT

Lou Reed, Iggy Pop und Debbie Harry, drei Namen, die fest zum Rock der 80er Jahre zählen. Sie sind in ROCK & RULE zu hören. In der Form des schurkischen Rockstars Mok, sind gerade die Männer sogar persifliert zu sehen. Mit dieser stimmlichen Power überzeugt der Sound. Mehr noch ist genau die Musik das tragende Fundament, das ihn erst interessant macht.

Die Story selbst ist dagegen so fad wie uninspirierend. Logisch voller Lücken erfahren wir von einer Band, die dort hinkommen möchte, wo Mok ist. Der wird von allen geliebt, ist aber in Wahrheit ein Arschloch, der aus irgendeinem Grund die Welt zerstören möchte. Damit will er den sinkenden Verkaufszahlen seiner Alben entgegenwirken. Wie er jedoch mehr Geld verdienen möchte, wenn keiner mehr da ist, der oder die Geld ausgeben kann, entschließt sich nicht ganz. Auch der Konflikt zwischen Omar und Angel, die sich so sehr hassen wie sie sich lieben, wirkt wie ein holpriger Ritt durch die einfache Gefühlswelt einer undurchdachten Romantic Comedy.

Und doch ist ROCK & RULE ein Kind seiner Zeit. Der Film greift den Zeitgeist auf und versteht es, Referenzen zu typischen Themen rockbegeisterter Musikfans zu geben. Die Mischung aus Science-Fiction-Elementen mit okkulten Ritualen ist eine Blaupause für jedes Plattencover seiner Zeit. Der hackelige Zeichenstil und die Tatsache, dass wir hier keine Menschen, sondern Fabelwesen antreffen, die dennoch in einer uns nicht unbekannten, urbanen Welt leben, schenkt den Zuschauern der damaligen Zeit Berührungspunkte mit ihrem Alltag. Aus heutiger Sicht erzeugt ROCK & RULE dadurch nostalgische Gefühle.  

Damit steht der Film durchaus in einer Reihe mit HEAVY METAL (1981), TANK GIRL (1995) oder RAGMAN (1986). ROCK & RULE ist heute eine Rarität, die man suchen muss. Wer Glück hat, findet den Film in Mediatheken oder auf dem Flohmarkt.

Bewertung:

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Quelle: Filmaffe

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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