Carnival Row - Season 1 - Review | Orlando Bloom
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CARNIVAL ROW (2019) – Staffel 1

Steampunk-Krimi mit romantischen Untertönen

Amazons CARNIVAL ROW möchte mit einem unkonventionellen Stilmix, hochkarätigen Hauptdarstellern und einer fantastischen Parallelwelt überzeugen. Die erste Staffel präsentiert sich in aufwändig produzierten, atmosphärischen Bildern. Erhält die Serie jedoch auch die nötige Luft, um sich zu entfalten?

INHALT

Eine Serie an Morden erschüttert die Bewohner in den Straßen von The Burgue. Inspektor Rycroft Philostrate (Orlando Bloom) ermittelt in der Mordserie. Der ehemalige Soldat trifft dabei auf eine alte Bekannte: Die Fee Vignette Stonemoss (Cara Delevigne) ist vor kurzem dem totalitären Regime ihrer Heimat geflohen und sucht, wie viele andere fantastische Kreaturen auch, den Schutz der menschlichen Großstadt.

Doch es herrscht auch in The Burgue eine klare Klassenordnung: Pucks, Elfen, Kobolde und Trolle sind Diener und Bedienstete. Rassenhass und Kriegstrauma durchziehen eine instabile Gesellschaft, die kurz davor steht, endgültig zu zerbrechen und neue Konflikte hervorzubringen…

FAZIT

Alles beginnt mit ein paar Feen, die per Boot aus ihrem Heimatland fliehen: Ein Wink mit dem Zaunpfahl, der politischer nicht sein könnte. CARNIVAL ROW bleibt diesem Hauptmotiv treu. Die Serie lebt von ethnischen Konflikten und politischen Spannung. Eine Stadt, die an das viktorianische London erinnert, jedoch mit Steampunk-Elementen spielt, brodelt metaphorisch. Mitten in dieser aufgeladenen Atmosphäre werden Pucks und Pix, wie die Faunen und Feen abfällig genannt werden, ermordet.

Eine Ausgangssituation, wie wir sie bereits von Jack The Ripper kennen. In eben jenem atmosphärischen Kontext finden auch die Ermittlungen statt. Nur das hier eben nicht nur Menschen leben. Die Fantasiewesen sind eine deutliche Metapher auf unsere Realität und ein Reiz, der viele Zuschauerblicke auf die Serie werfen lässt. In diesem Fall durchaus berechtigt. Denn die fantastischen Figuren eröffnen nicht nur eine andere Ebene eines bekannten Detektiv-Settings. Vielmehr stricken die Köpfe hinter der Serie, Traivs Beacham und Rene Echevarria, eine Parallelwelt. Unsere bekannte Zeitlinie hat sich hier verschoben, als ein Kontinent voller magischer Wesen entdeckt wurde. Dadurch hat sich unsere Gesellschaft völlig gewandelt hat. So gibt es andere Staaten und Fraktionen, jedoch bekannte Regierungsformen und technologische Fortschritte.

Es wäre keine Serie, würde sie nicht weitere Handlungsfäden spinnen: Neben dem Kriminialfall lernen wir eine angesehene, junge Frau und ihren Bruder kennen, die einen neuen Nachbarn bekommen: Der wohlhabende Faun Agreus wird zunächst verpönt. Doch als dem Geschwisterpaar das Geld ausgeht, suchen sie entgegen der Etikette doch die Nähe zu dem Emporkömmling. Aus Intrige wird bald einer verbotenen Affäre. Eine fundamentale Faun-Sekte, Feen-Hexen und Monster ergänzen die fantastische Welt von CARNIVAL ROW und geben ihr einen eigenen, düsteren Charme.

CARNIVAL ROW erfindet die Fantasiewelt nicht neu, sondern adaptiert gekonnt mystische Wesen in einem neuen Kontext. Das gab es in ähnlicher Form bereits bei beispielsweise GRIMM, ONCE UPON A TIME… oder BRIGHT. Als Ergänzung eines Trends wird die Serie definitiv ihr Publikum erhalten. Der ersten Staffel gelingt es, eine Welt zu öffnen, jedoch noch nicht vollends zu erschließen.

Nichtsdestotrotz hätte es eine Miniserie von acht Folgen bleiben können. Denn die Haupthandlung, ohne zu viel zu verraten, wird abgeschlossen. Kommt es zu einer zweiten Staffel, wird sich der Fokus und das Tempo unweigerlich ändern müssen. Ob CARNIVAL ROW also auch zukünftig für diesen Genretyp relevant bleibt, hängt davon ab, ob sich die Serie nach einer aufschlussreichen Finalfolge auf mögliche neue Entwicklungen fokussieren kann. Die erste Staffel steht seit dem 30. August 2019 auf Amazon Video zum Abruf bereit.

Bewertung:

banane_ranking_3.5

Quelle: Pressematerial Amazon Video

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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