A Toy Story - Alles hört auf kein Kommando - Kritik | Disney Pixar
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A TOY STORY – ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO (2019)

Auf der Suche nach Göffeln und Freiheit

Wer denkt, dass mit dem Ende von TOY STORY 3 alles erzählt wäre, liegt völlig falsch. A TOY STORY – ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO widmet sich endlich denen, um die es wirklich in dieser Filmreihe geht: dem Spielzeug. Das braucht nicht nur einen Sinn im Dasein, sondern vor allem ein eigenes Leben.

A Toy Story - Blu-Ray-Cover | ab de 12.12.2019 im Handel

INHALT

Woody und seine Gang gehören mittlerweile fest zum Spielzeugtrupp der kleinen Bonnie. Doch ausgerechnet Anführer Woody bleibt immer öfter im Spielschrank zurück und darf das spaßigen Treiben von seiner neuen Besitzerin nur von weiten verfolgen. Dennoch steht er Bonnie loyal zur Seite und zeigt nach wie vor stets vollen Einsatz, falls ein Spielzeug in Gefahr schwebt. Für ihn ist selbstverständlich, dass er sich in Bonnies Rucksack schmuggelt, um ihr unbemerkt einen schönen ersten Schultag zu bereiten.

Von eben diesem kommt Woody nicht alleine zurück: Forky, ein Göffel, dem Bonnie mehr schlecht als recht Augen, Arme und Beine verpasst hat, wird zum neuen Lieblingsspielzeug des Mädchens. Für die anderen Spielzeuge zwar unbegreiflich, aber sie akzeptieren den seltsamen, neuen Mitbewohner sofort. Der hingegen hat schon mehr Probleme mit sich. Denn seiner Meinung nach gehört er in den Mülleimer.

Bei einer Familienreise mit dem Wohnmobil dauert es daher nicht lange und Forky ist verschwunden. Woody, der nur das Glück seiner Besitzerin im Kopf hat, macht sich sogleich auf die Suche. Dabei landet er auf einem Jahrmarkt, auf dem er eine längst vergessene Freundin wiederfindet. Plötzlich steckt Woody selbst in einer Sinnkrise…

FAZIT

Ein kurzes Wort zu diesem unsäglich deutschen Titel: NEIN! Deswegen nennen wir den Film ab hier nur noch TOY STORY 4! Und als solcher muss er sich nicht verstecken. Im Prinzip setzt sich das nahtlos fort, was wir von einem Ableger der Reihe erwarten: Es geht um Freundschaft, um Loyalität, um den Wert von Gemeinschaft und Familie…und erneut um eine Suche nach einem verlorenen Spielzeug.

Doch wen suchen wir hier eigentlich? Ist es wirklich Forky? Oder handelt es sich hier gar um großangelegte Rettung von Woody? Denn endlich ergibt alles einen Sinn. Seit dem ersten Film sieht sich der Plüsch-Sheriff immer wieder damit konfrontiert, dass er seiner Position als wichtigstes Spielzeug beraubt wird. Immer wieder muss er zurückstecken, damit sein Besitzer glücklich ist. Und das hat der kleine Kerl völlig selbstlos jedes verdammte Mal akzeptiert.

Selbst die absurde Wendung, dass für Bonnie ein Haufen wertloser Müll zum größten Freund wird, ist für Woody kein Problem. Noch einen Kameraden beschützen? Macht er gerne. Hier schlägt TOY STORY wieder Kerben ins Kinderherz und beweist, wie pädagogisch-wertvoll und relevant diese Filmreihe noch heute ist.

In TOY STORY 4 scheint daher alles wie immer und eben doch auch nicht. Denn endlich darf sich das Spielzeug emanzipieren. Weil es seinen Fokus auf die Besitzerin verliert. Nicht, weil Woody sie nicht mehr gern hat, sondern weil seine Aufgabe hier erledigt ist. Mehr noch treffen wir erstmals auf Spielzeug, das bewusst keinen Besitzer möchte und trotzdem unvergleichlich glücklich mit sich und der Welt ist. Dieses wilde Spielzeug gibt TOY STORY eine völlig neue Dimension und öffnet Sandkästen voller neuer Möglichkeiten. Denn wenn das Spielzeug selbst entscheidet, was es macht und wo es hinreist, dann muss es nicht mehr gerettet werden. Ein Leitmotiv der gesamten Reihe fällt plötzlich weg.

Mit diesem Ansatz im Kopf, ist ab jetzt das Spielzeug – jedes Spielzeug – frei in seinem Dasein und wird vom Gegenstand vollends zum lebenden Wesen. Wie weit dieser Bruch in TOY STORY geht, zeigt sich darin, dass das Spielzeug erstmals mit Menschen agiert und damit in gewisser Hinsicht sein Geheimnis, dass es lebt, offenbart. Ein echter Mindfuck im TOY-STORY-Universum.

Und so vermittelt TOY STORY 4 eben nicht nur die die üblichen Werte, sondern setzt vor allem eine Aussage in den Vordergrund: „Lass dir nichts einreden. Bleib nicht irgendwo hängen, weil du dich verpflichtet fühlst. Sei das, was du bist – und sei verdammt stolz darauf.“ Das erkennt nicht nur Forky oder die „böse“ Puppe mit ihren schaurigen Gehilfen, sondern auch Woody, Buzz und alle die anderen liebevollen Bekannten aus der Spielzeugkiste. Und genau diese Ebene ist es auch, die TOY STORY 4 zu einer guten und logischen Fortsetzung macht.

Und trotz metaphorischer Analyse darf nicht vergessen werden, dass selbstverständlich viel Witz und eine herzerwärmende Geschichte in diesem Film verborgen liegt. Am Ende bleibt mal wieder kein Auge trocken – versprochen!

A TOY STORY – ALLES HÖRT AUF KEIN KOMMANDO ist ab dem 12.12.2019 auf DVD und Blu-Ray im Handel erhältlich.

Bewertung:

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Quelle: Pressematerial Disney

(c) Disney

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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