Swans - where does a body end - review | Filmkritik
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SWANS – WHERE DOES A BODY END? (2020)

Ein Porträt

Ein ehrliches Porträt über die Geschichte, den Gründer und die vielen Veränderungen der Band Swans.

Swans - where does a body end - Poster | Dokumentation über die Band Swans

INHALT

Gegründet wurde die Band Swans in den 1980er Jahren von Michael Gira. Die Band stach früh in der New Yorker Wave-Rock-Szene heraus, da sie schmerzhaft laut und experimentell war. Gira schrieb die Texte und hatte eine ganz bestimmte Vorstellung von der Musik und auch der Band an sich, was immer wieder zu Konflikten und Wechseln unter den Mitgliedern führte.

Über die Jahre erfuhr die Band einige musikalische Wandlungen. Aus den Anfängen entstanden mehr melodische Songs, die zu einem Plattenvertrag für das Album THE BURNING WORLD führte. Jedoch war das Album ein Misserfolg und so wurde die Band bis zu ihrer Auflösung 1997 wieder experimenteller. Ganze 13 Jahre dauerte es, bis sich die Band erneut zusammenfand und Erfolge feiern konnte. Aber Swans bleibt nie stehen und so ist ein weiterer musikalischer Wandel unaufhaltbar.

FAZIT

Die Dokumentation besteht aus Filmmaterial von zahlreichen Liveshows, sowohl in HD, als auch Super 8, Studioaufnahmen, Probenaufnahmen, Interviews mit den diversen Bandmitgliedern und Wegbegleitern, Archivfotos und Dokumenten. Das Filmprojekt wurde über Crowdfunding finanziert.

Ich halte SWANS für eine grundsolide Musikdokumentation des Regisseurs Marco Posio, der einer außergewöhnlichen Band Tribut zollen wollte. Swans sind Teil der Popkultur, auch wenn die extreme Musik sie nur für ein bestimmtes Publikum interessant gemacht hat. Aber sie wollten auch nie Mainstream sein.

Eine Doku aus völlig objektiver Sicht wäre nicht möglich gewesen. Man muss die Menschen in diesem Mikrokosmos verstehen oder gar Teil davon sein, sonst wird man der Kunst dahinter nicht gerecht und kann kein Bild davon an die Öffentlichkeit übermitteln.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schöpfer der Band, Michael Gira. Seine arme Kindheit in New York ließen einen Zorn in ihm wachsen. Gira fand hierfür ein Ventil in der Musik. Während den Anfängen konnte man noch eine Ähnlichkeit zu Sonic Youth hören, was sich über die Jahre aber auflöste.

Ich mag besonders an Musikdokus, wenn die Betroffenen selbst zu Wort kommen und das ist hier gegeben. Michael Gira wird interviewt, sowie zahlreiche andere. Das gibt der Doku eine ganz andere Qualität als ein Band-Porträt, in dem nur Freunde und Produzenten zu Wort kommen.


Marco Posio arbeitete an SWANS – WHERE DOES THE BODY END? über einen Zeitraum von fünf Jahren, in denen er sich im engsten Dunstkreis der Band aufhielt. Es mischen sich die verschiedensten Aufnahmen in variierender Qualität, was aber vollkommen verständlich ist. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Tagebuch, Konzertmitschnitten und Behind-the-Scenes Material, das vielleicht nicht jeder zu schätzen wissen kann, aber für Fans ein absolutes Muss ist.

SWANS – WHERE DOES THE BODY END? startet am 09.01.2020 in den deutschen Kinos.

Bewertung:

banane_ranking_3.5

Quelle: Pressematerial Edition Salzgeber

Ich hab was mit Medien studiert und liebe Bananen. Keine Frage also, dass ich für den Filmaffen über die Welt der Filme und Serien berichte.

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