Filmaffografie #1: Mein erster Film
Wir müssen reden…über das, was ich sah. Es blieb hängen, es überraschte, schockierte und brachte mich zum Lachen. Filme und Serien begleiten mich schon mein ganzes Leben. Nicht ohne Grund habe ich 2013 diesen Filmblog gestartet, damit ich meine Gedanken endlich teilen kann. Doch ich rede meist nur über aktuelle Projekte, die ich kaum alle zu sichten vermag. Dabei liegen in meinem Kopf bereits tausende Filme und Serienepisoden verborgen,über die man noch viel intensiver sprechen könnte.
Deswegen starte ich heute eine neue,sehr persönliche Rubrik auf dem Filmaffen: „Filmaffografie“ ist wie eine Autobiografie. Mehr oder minder chronologisch erzähle ich euch von meinen Erfahrungen mit dem bewegten Bild. Und ich beginne ganz am Anfang: Mein erster Film.
Es war bestimmt nicht der erste Film,den ich gesehen habe, aber es war der erste Film, an den ich mich bewusst erinnert habe. Ich muss vielleicht vier Jahre gewesen sein und es blieb nicht alles hängen. Und doch hat dieser Film einen großen Einfluss auf mich gehabt.
Ich weiß genau, dass ich tief unter einer Decke versteckt auf einem großen Sessel saß. Blumenmuster zierten den grauen Bezug. Ich war irgendwo bei Verwandten. Ein Kassettenrekorder lief. Eine dunkelbraune Schrankwand der Marke„Eiche rustikal“ lag in meinem Blickfeld. Darin ein schwarzer Röhrenfernseher. Jemand drückte auf Start und einige Worte zogen von unten nach oben. Was dort stand? Keine Ahnung. Es war damals auch nicht wichtig. Die Erwachsenen wollten sich unterhalten und der Junge sollte abgelenkt sein. Das man mir damit das Tor zu einer (noch)weit, weit entfernten Leidenschaft aufschloss, konnte zu dem Zeitpunkt keiner ahnen.
Die Worten zogen vorbei und ein Raumschiff flog von der rechten zu linken Bildhälfte. Ihm folgte ein Zweites, viel Größeres. Ich staunte schon beim Ersten. So etwas hatte ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Vom Weltraum hatte ich noch nichts gehört. Das diese Fluggeräte Raumschiffe heißen,wusste ich ebenfalls noch nicht. Nun traf ich erstmals auf beides.Die Augen waren weit aufgerissen und der Verstand schließlich völlig überfordert, als es ins Innere der Schiffe ging.
Menschen positionierten und verschanzten sich. Sie trugen komische Helme. Eine Tür wurde gewaltsam aufgeschnittenen. Kurze Stille, dann unerbittliches Laserfeuer. Weiße Rüstungen mit noch seltsameren Helmen marschierten ein. Ein kurzes Feuergefecht tobt. Dann war alles schon wieder vorbei. Schließlich hörte ich ein grausiges Atmen. Ein schwarzer, großer Kerl trat ein. Ich erblickte einen der fiesesten Filmschurken aller Zeiten: Darth Vader.
Ihr habt es euch schon gedacht: Mein erster Film war STAR WARS. Doch was geschah da? Ich war überfordert und fasziniert zugleich. Vader wirkte auf mich wie ein bedrohlicher Albtraum. Und dann war da diese schöne Prinzessin. Leia, eine Frau mit Knoten in den Haaren in einem Elfen-gleichen, schneeweißen Gewand. War sie ein Engel? Und dann waren da noch diese lustigen Roboter im Sand und der mutige, junge Skywalker, der in seinem schnittigen Schlitten über die Dünen brettert.
Das erste Mal Weltraum. Das erste Mal Raumschiffe. Das erste Mal Roboter. Das erste Mal Liebe, Leid, Zorn,Böse und Gut. Von jetzt an war mein Kopfkino nicht mehr zu bremsen.Hebel und Schalter wurden im Hirn umgelegt.
In meiner kindlichen Naivität dachte ich wohl in recht primitiven Emotionen „Ja geil, hab ich Bock drauf!“. Diese erste Szenen hatte mich. Der Film hatte mich. Das Medium als solches ließ mich nie wieder los. Hätte es einen besseren Start in eine Leidenschaft geben können? Vielleicht. Aber für mich war sie perfekt.
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