Megan ist 28 Jahre alt, hat einen guten Abschluss, aber verdient ihren Lebensunterhalt damit, ein Schild vor der Firma ihres Vaters hochzuhalten. Mit ihrem Freund ist sie seit der High School zusammen und sie sind immer noch in derselben Clique wie früher. Aber während alle anderen erwachsen werden, heiraten und Kinder bekommen, flippt Megan aus, als sie einen Heiratsantrag bekommt.
Auf einem Supermarktparkplatz lernt sie den Teenager Annika und ihre Freunde kennen und verbringt den Abend mit ihnen. Um einer baldigen Hochzeit zu entgehen will sie auf ein Selbstfindungswochenende gehen und landet doch irgendwie bei Annika. Sie gibt sich eine Woche, um endlich mit ihrem Leben klar zu kommen, aber ausgerechnet Annikas Single-Vater macht die Sache komplizierter als gedacht…
FAZIT:
Eigentlich sollte GROW UP!? wie für mich gemacht sein. Auch ich habe die 25 schon seit einer Weile hinter mir gelassen und lese und schaue immer noch am liebsten Coming of Age- Geschichten – sei es PERKS OF BEING A WALLFLOWER (2012) oder die Klassiker der 80er Jahre, wie BREAKFAST CLUB (1985). Auch ich möchte noch nicht erwachsen sein. Nicht ohne Grund werden meine Altersgenossen und ich die „Generation Maybe“ genannt. Vor lauter Möglichkeiten können wir uns einfach nicht entscheiden, was wir eigentlich wollen.
Der Film versucht genau das widerzuspiegeln, manchmal erfolgreich und manchmal total daneben. Die Darsteller holen das Beste aus der Story und dem Drehbuch heraus. Selbst ein Keira Knightley-Skeptiker wie ich, muss zugeben, dass sie die ziellose Megan sehr gut spielt. Auch Chloë Grace Moretz (KICK ASS & KICK ASS 2) als Annika und Post to Post Links II error: No term found with slug "sam-rockwell" als Craig geben eine großartige Leistung ab. Man kann sich gut mit den Figuren identifizieren und es gibt Momente zum Schmunzeln und Mitfühlen.
Außerdem verdient es ein Lob, dass es mal eine weibliche Protagonistin ist, die in die sogenannte Quarter-Life-Crisis kommt und nicht immer ein Mann. Meist sind es in Hollywood nämlich eher die männlichen Charaktere, die mit dem erwachsen werden überfordert sind und ihre weiblichen Gegenparts sind die stabilen, vernünftigen Charaktere.
Lynn Shelton (Regie) und Andrea Seigel (Drehbuch) tun Erwachsenen jedoch Unrecht. Megans Freund ist so reif und vernünftig, dass man ihm eine reinhauen möchte, und ihre Freundinnen sind Spießer. Nicht alle Menschen werden langweilig und spießig nur weil sie ihre Jungend hinter sich lassen und sich einen Job suchen.
Der Verlauf des Films funktioniert aber. Die Handlung ist natürlich sehr vorhersehbar, aber hat schöne Ideen. Annika zeigt die Probleme eines Teenagers auf, die man nicht vermisst. Außerdem ist es auch nicht so, dass Megan ihrer Welt entflieht, um sich wieder zu verhalten wie ein Teenager, sondern berät Annika und ihren Vater in so manch einer Situation. Ohne das Ende vorweg nehmen zu wollen, ist dies jedoch die größte Enttäuschung am Film. Zu simple bietet es eine Lösung für alles an, zu einfach lässt es Megan davon kommen. Nicht jeder Film braucht ein Happy End, um zu funktionieren.
Wofür der Film nichts kann, was mir aber immer wieder sauer aufstößt, ist die wahllose Übersetzung von Filmtiteln. Natürlich ist der Originaltitel LAGGIES schwer zu übersetzen. Der Begriff wurde von Freunden der Autorin in der High School verwendet, um jemanden zu beschreiben, der immer spät dran ist (Definition stammt aus einem Vouge-Interview) aber muss man dann wirklich ein GROW UP !? daraus machen?
Ich würde GROW UP !? wieder anschauen, weil ich es gut finde, wenn man sich an Coming-of-Age für Erwachsene versucht, er kommt aber nicht an Sheltons frühere Regiearbeiten wie YOUR SISTER`S SISTER heran.
Seit dem 26.06.2015 ist GROW UP!? auf DVD und Blu-Ray im Handel erhältlich.