Way of the Gun - Review | Filmkritik - neu auf Blu-Ray
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THE WAY OF THE GUN (2000)

Zwei Verbrecher, eine Schwangere und viele Bad Boys

Der Name Christopher McQuarrie ist nicht gerade weit bekannt. Dabei hat der Regisseur und Drehbuchautor nicht nur mit den Mission Impossible-Teilen ROGUE NATION (2015) und FALLOUT (2018) bewiesen, dass die letzten Filme einer Actionfilmreihe die besten sein können, sondern vor allem mit Drehbüchern wie DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN (1995) sein Schreibtalent für großartige Geschichten und Dialoge bewiesen – und wurde dafür ja auch mit dem Oscar belohnt.

Sein Debütfilm THE WAY OF A GUN, zu dem er ebenso das Drehbuch schrieb, fällt aus McQuarries Regiearbeiten heraus, nicht nur weil er mit 13 Jahren Abstand vor seinen restlichen Filmen entstanden ist, sondern vor allem wegen seines Stils. THE WAY OF THE GUN ist näher an DIE ÜBLICHEN VERDÄCHTIGEN dran als an MISSION IMPOSSIBLE oder JACK REACHER (2013): Er ist ernster, makabrer und weniger Mainstream. Ryan Phillipe und Benicio del Toro spielen darin zwei Amateur-Verbrecher, die die Chance auf das große Geld wittern. Nun erscheint THE WAY OF A GUN zum ersten Mal auf Blu-ray.

Way of the Gun - BD-Cover | Thriller

INHALT:

Parker (Ryan Phillipe) und Longbaugh (Benicio del Toro) sind zwei amateurhafte, aber festentschlossene Kleinkriminelle. Beim Spermaspenden in der Samenbank hören sie ein Gespräch mit, in dem es um einen reichen Mann namens Chidduck (Scott Wilson) geht, dessen Kind eine Leihmutter (Juliette Lewis) bald zur Welt bringen soll. Ununterbrochen wird sie von Leibwächtern bewacht. Parker und Longbaugh wittern aus irgendeinem Grund hier die Chance auf das große Geld und entführen die Schwangere kurzerhand.

Sie fordern 15 Millionen Dollar Lösegeld. Chidduck, der keineswegs daran denkt zu bezahlen, schickt nicht nur seine diversen Leibwächter los, sondern auch alte Freunde von ihm, Männer „fürs Grobe“. Sie sollen die Entführer ausschalten und Frau und Baby heil zurückbringen. Doch einige dieser vielen Figuren spielen ihr eigenes Spiel und wollen Kapital aus der Situation schlagen. Alles läuft auf ein blutiges Finale hinaus.

FAZIT:

THE WAY OF THE GUN macht eine ungewöhnliche Entwicklung durch. Er beginnt mit einer irrwitzigen Streit- und Prügelsequenz, die eigentlich den Ton des Films auf einen lockeren, makabren Humor festlegt. Dies wird gefestigt durch die nächsten Szenen: eine aberwitzige Befragung in einer Samenbank und eine der schrägsten und ungewöhnlichsten Autoverfolgungsjagden. Doch dann geht der Humor im Verlauf der Geschichte verloren. Und plötzlich handelt es sich bei THE WAY OF THE GUN nicht mehr um eine schwarzhumorige Gangstergeschichte, sondern um ein ernstes Thrillerdrama. In diesem Übergang gibt es zwischenzeitlich eine unterhaltungs- und spannungsarme Durststrecke. Doch die vorigen witzigen Passagen und die späteren spannungsgeladenen Szenen trösten darüber durchaus hinweg. Auch das recht blutige Finale in Form eines heftigen Western-Shootouts nimmt ihm weder die Ernsthaftigkeit noch die Glaubwürdigkeit.

So ist THE WAY OF THE GUN ein harter, brutaler Thriller, dem man nicht eindeutig einem Subgenre zuweisen kann – ein Subgenremix also gewissermaßen. Wenn auch nicht ohne Schwächen, kann man McQuarries Regiedebüt durchaus als gelungen bezeichnen und ihm die Chance auf einen gewissen Kultstatus nicht abstreiten.

THE WAY OF THE GUN ist ab dem 28. Februar 2019 in sehr guter Bildqualität auf Blu-ray und DVD erhältlich. Mit Trailern, Audiokommentaren, sehr kurzen Interviews, Featurettes und einer Bildergalerie sieht die Ausstattung mit Extras auf den ersten Blick erfreulich gut aus, bei genauerer Betrachtung erweisen sich viele von ihnen (etwa die Interviews) allerdings als recht belanglos und kurz.

von Benjamin Wirtz

Bewertung:

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Quelle: Pressematerial Koch Media

Hey, ich bin angehender Cineast, großer Kinofreund und interessiert an jeder Art von Filmen. Deshalb steht in meinem DVD-Regal Godard neben Besson, die „Alien“-Box neben der Truffaut-Box, „Saw“ neben „Frau ohne Gewissen“ und „Panzerkreuzer Potemkin“ neben „2-Headed-Shark-Attack".

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