DOCTOR STRANGE (2016)
Magische Origin-Story
Was hat neben den ganzen genetisch veränderten, gottgleichen und einfach nur stinkreichen Helden von Marvel bisher gefehlt? Ganz genau, ein einfacher Zauberer, der mit der Kraft der Magie seine Gegner bezwingt und dabei auch noch eine tolle Figur macht. Mit DOCTOR STRANGE ist nun auch diese Lücke gefüllt und ob seine Entstehungsgeschichte den Kinobesuch wert ist, erfahrt ihr jetzt.
INHALT:
Dr. Steven Strange (Benedict Cumberbatch) ist ein, von sich selbst ziemlich überzeugter, Chirurg. Doch man muss auch neidlos anerkennen, dass er nicht nur große Töne spuckt, sondern sein Handwerk wirklich versteht. Durch einen verheerenden Autounfall verliert er allerdings fast jegliches Gefühl in seinen Händen.
Nun versucht er wirklich alles, um seine zwei wichtigsten Werkzeugen wieder funktionstüchtig zu machen und besucht dazu ein Kloster. Doch dort erfährt er weitaus mehr, als nur seine Hände wieder zu benutzen. Eine magische Welt eröffnet sich ihm, allerdings gibt es auch dort jene, die das Gleichgewicht stören und die Kraft für ihre eigenen Zwecke missbrauchen wollen.
FAZIT:
Ich war ja im Vorfeld sehr skeptisch, ob man die Geschichte eines DOCTOR STRANGE wirklich filmfüllend rüberbringen kann. Wenn man nämlich mit den Comics bzw. diversen Serien vertraut ist, weiß man, dass sein Charakter eher als eine Art Nebendarsteller fungiert, der ab und zu mal auftaucht. Bisher hat Strange nämlich hauptsächlich nur einen Gegner gehabt, den er immer wieder abwehren muss. Was das angeht, hat sich auch in dieser Verfilmung im Kern nicht viel verändert und es bleibt abzuwarten, wie Disney in Zukunft mit dem Charakter verfährt. Seine Entstehungsgeschichte ist allerdings hier wirklich sehr interessant umgesetzt worden, obwohl viele Aspekte sich nicht von anderen „Origin-Stories“ unterscheiden. Doch trotzdem gab es eben eine solche Art Held noch nicht auf der Leinwand zu bestaunen, wie auch diverse Elemente seiner Entstehung. Hier und da sind nämlich immer mal wieder kleine aber feine Ideen zu erkennen, die noch einigermaßen unverbraucht sind und somit unterhaltsam wirken. Besonders das Ende habe ich in so einer Form noch nicht gesehen und das ist meiner Meinung nach sehr gut gemacht von Disney. Und wie man es von Marvel gewohnt ist, sollte man bis zum Ende sitzen bleiben, denn es folgen noch zwei Szenen beim Abspann.
Auch effektmäßig kann sich DOCTOR STRANGE eindeutig sehen lassen. Die Zaubereffekte sind natürlich erste Sahne, aber was dem Ganzen die Krone aufsetzt, sind die Aufnahmen von diversen Verbiegungen von Gebäuden oder ganzen Städten. Falls euch jetzt direkt INCEPTION von Christopher Nolan dabei einfällt, dann denken wir sicher so wie Disney, denn wo man beim Film mit Leo noch gestaunt hat, bekommt man hier die volle Dröhnung. Es gibt nämlich teilweise Szenen, in denen einfach mal das ganze Bild quasi durchgemischt wird, so dass wirklich alles auf der Leinwand in Bewegung ist. Wenn sich hier dann noch Zauberer untereinander jagen, kann man schonmal gerne den Überblick verlieren. Was dabei allerdings noch sehr positiv anzumerken ist, dass die Schnitte dabei relativ homogen ausfallen, so dass man noch im Stande ist alles zu verfolgen (wenn sich nicht gerade wieder alles durchmischt). Vielleicht hätte man diesen Effekt nicht so krass überspannen sollen, doch technisch gibt es dabei nichts zu meckern.
Was die Action und den Humor angeht, so bekommt man hier im Großen und Ganzen den Marvel-Standard geliefert, bei denen manche Gags besser zünden als bei andere. Alles total souverän aber eben nicht herausragend. Dafür macht ja auch die Story einiges wett.
Schauspielerisch gibt es hier beinahe auch nichts auszusetzen. Benedict Cumberbatch agiert als DOCTOR STRANGE sehr überzeugend, besonders wenn es um seine Hände geht. Diese Verzweiflung und das Zittern bringt er sehr authentisch rüber und man kauft ihm die Rolle ab. Und auch Mads Mikkelsen überzeugt mich in seiner Rolle als Gegenspieler. Sein Charakter ist bei weitem nicht der innovativste Bösewicht und an sich auch nicht wirklich besonders, doch der Mann macht wirklich das Beste aus der Situation und hat einfach eine unglaubliche Ausstrahlung. Im Übrigen sind beide Charaktere für die ein oder andere Anspielung gut, also schön die Augen aufhalten. Einzig Rachel McAdams kann in ihrer Rolle nicht so ganz glänzen, obwohl ihr Charakter ein wenig mehr Potential gehabt hätte.
Zusammengefasst bietet DOCTOR STRANGE also zwei tolle Kontrahenten (Cumberbatch und Mikkelsen), eine sehr interessante Story und sehr gute Effekte. Ab und zu wirken einige Sequenzen im INCEPTION-Style sehr unübersichtlich und die Action und der Humor sind auch eher Marvel-Standard, jedoch lohnt sich ein Blick allemal. Wer also auf technisch sehr gut gemachte Zauberaction steht, ist bei DOCTOR STRANGE goldrichtig.
DOCTOR STRANGE startet am 27.10.2016 in den deutschen Kinos.
von Tobias Dute
Bewertung:
Quelle: Pressematerial Disney 2016
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