The Boys - Review | Amazon Video Review
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THE BOYS (2019) – Staffel 1

Wenn kleine Männer Superhelden verhauen

Die Serie THE BOYS erzählt uns von einer Welt, in der Superhelden wie Götter verehrt werden, sich allerdings auch so benehmen.

INHALT

Die Gegenwart: Es gibt nur noch wenig Verbrechen auf der Erde. Eine Reihe von Superhelden bewachen die Straßen, sorgen für Sicherheit und dafür, dass der Rubel rollt. Merchandising, Filme, Auftritte – Superhelden sind ein eigener Markt. Hinter dieser Industrie steckt das Multimilliarden-Dollar-Unternehmen „Vaught“. Alle Helden sind hier unter Vertrag. Das lukrativste Produkt des Konzerns sind die „Seven“ – sieben Helden angeführt vom Homelander (Anthony Starr).

Als die Freundin des normalen Elektrofachhändler Hughie Campbell (Jack Quaid) vom blitzschnellen Helden A-Train (Jessie T. Usher) zerfetzt wird, zerbricht auch sein Leben. Bei seinem Nachforschungen, wie es zu diesem „Unfall“ kam, trifft Hughie auf Billy Butcher (Karl Urban), der ihm die Augen öffnet: Die Helden sind die größten Motherfucker auf der Erde. Und so beginnen sie bald gemeinsam einen Kampf gegen eine heroische Übermacht. Doch wie töten man eigentlich einen Gott?

FAZIT

Die größten Helden sind auch die größten Dreckssäcke: Das Amazon Original THE BOYS ist eine fiese Antwort auf die Comic-Hype des vergangenen Jahrzehnts. Zeitgleich basiert die Serie selbst auf einer Comic-Vorlage. Der ungeschönte, verklärte Seitenhieb auf glorreiches Heldentum hat in THE BOYS Methode.

Die optische und inhaltliche Nähe zu Superman und Wonder Woman ist Absicht! Hier bekommt DC definitiv mehr Schläge als Marvel ab. Die Helden glänzen im Ruhm ihrer unzähligen Taten, doch nicht mal die Hälfte davon sind wahr. Im Gegenteil: inszenierte Verbrechen, Drogenkonsum, Aufputschmittel, sektenartige Gehirnwäsche und Sexorigien sind nur die Spitze des Eisbergs. Homelander, A-Train, The Deep und Co sind Täter und Opfer ihrer eigenen Industrie.

Eine Gruppe von Männern stellt sich den übermächtigen Wesen entgegen. Mit schlecht-geplanten Einsätzen, dafür in umso schlagfertiger Agentenmanier möchten „die Jungs“ Vaught zu Fall bringen. Nicht leicht, denn der Superhelden-Konzern hat Kontakte bis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Mehr noch diskutiert die USA über die Eingliederung der Helden in die Armee – ein Megadeal mit großen Konsequenzen. Schauspieler Karl Urban ist die Seele der Serie, seine Bad-Ass-Attitüde hält die Jungs wie Kitt zusammen.

Natürlich darf auch in THE BOYS eine Love Story nicht fehlen. Die ist ebenso kompliziert, wie der Kampf gegen die Helden: Hughie bandelt mit Annie January an. Diese wiederum ist Starlight, das neue Mitglied der Seven. Doch an ihr sieht er, dass nicht alle Helden schlecht sind. Das macht den Kampf natürlich umso komplizierter – und die „Götter“ menschlicher.

Der Humor in THE BOYS ist schwarz, wenn er überhaupt vorhanden ist. Mit einem Aufguss an Zynismus bleiben lustige One-Liner allzu oft in Halse stecken. Denn die teils drastischen Szenen und der wahre ernst der Lage, in der sich die Boys befinden, ist schockierend bitter.

Die Serie ist zurecht ab 18 Jahren freigegeben und definitiv nicht für Minderjährige geeignet. Nackte Haut, sexuelle Anspielungen und blutige Gewalt stehen dem „harmlosen“ Blockbusterkino klar entgegen – wenn man von DEADPOOL absieht. THE BOYS surft damit auf der gleichen Welle wie THE UMBRELLA ACADEMY und nimmt ähnliche Themen wie WATCHMEN auf.

THE BOYS macht Laune, weil es keine typische Heldengeschichte ist und trotzdem Superhelden dabei sind. Getreu dem Motto „Was anders ist, ist gut“ erfüllt die Serie den aktuell wachsenden Drang vieler Zuschauer, MCU und DCU zu verspotten. Die erste Staffel von THE BOYS steht auf Amazon Video zum Abruf bereit.

Bewertung:

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Quelle: Pressematerial Amazon Video

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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