IT 2017 - Review | Filmkritik
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IT (2017)

Clown knuspert Kinder. Die finden das doof!

Ein Clown terrorisiert eine Kleinstadt und keiner will es wahr haben: IT, nach dem gleichnamigen Roman von Stephen King, inszeniert sich als brutaler Kinderalbtraum und wagt das zu zeigen, wovor die erste Verfilmung von 1990 sich noch sträubte.

Es - Poster

INHALT

Was in anderen Städten für Bestürzung und Entsetzen sorgen würde, ist im amerikanischen Derry (fast) normal: Kinder verschwinden. Das Grauen sucht die Kleinstadt heim – immer und immer wieder.

Bills (Jeaden Martell) Bruder ist eines der verschwundenen Kinder. Zuletzt sah man Georgie (Jackson Robert Scott) auf regennasser Straße spielen. Bill glaubt, dass er in die Kanalisation gespült wurde und nimmt die Suche auf. Dabei erhält der Einzelgänger unverhoffte Hilfe von Neuling Ben (Jeremy Ray Taylor), Spaßvogel Richie (Finn Wolfhard), Genie Eddie (Jack Dylan Grazer), Schisshase Stanley (Wyatt Oleff) und die hübsche Beverly (Sophia Lillis). Sie alle bilden den Club der Verlierer.

Jeder einzelne wurde bereits von Pennywise (Bill Skarsgård), der Clown, der hinter allem dem Übel steckt, heimgesucht. Bevor es einen von ihnen erwischt, sehen sie bald nur noch eine Lösung für ihr Problem: Sie müssen den Clown in seinem Versteck aufspüren und töten.

FAZIT

Eines scheint Gewiss: Die neue Generation an Stephen-King-Verfilmungen ist deutlich brutaler – und auch um einige Bissen ekliger. Der alte Grusel, in dem die Kamera elegant weg schwenkt, wenn es brutal wird, war eine Kunst aus der Not heraus: Man zeigt nicht zu viel, weil die Technik nicht ausreicht. Oder man sonst nicht an der Indizierung vorbeikommt. Die Zeiten haben sich geändert. Pennywise darf nun Kinder anknuspern – und die Welt (ab 18!) darf es sehen. Ein Tabubruch Wohl kaum. Eher eine Notwendigkeit, um heute im Gespräch zu bleiben.

Die Schauereffekte halten sich zurück. Regisseur Andy Muschietti (MAMA; 2013) setzt eher auf phantastische Darstellungen und oft vorhersehbare Horrorsequenzen. Großartig inszeniert sind sie trotzdem. Bill Skarsgård hatte dabei eine schwere Bürde: Er muss an Tim Currys Darstellungen des fiesen Clowns herankommen. Ihm gelingt es auf seine eigene, verspielt-wahnsinnige Art. Gleich der ausgelebten, kranken Psyche eines Serienmörders glänzt seine Darbietung vor allem durch die Mimik.

Diese Version nutzt ihre Möglichkeiten sehr bewusst und kommt so näher an die erzählte Gewalt des Romans heran. Und doch setzt IT nur auf die Geschichte der Kinder, statt wie im Roman zwischen den Zeitebenen hin und her zu wechseln. Heraus kommt eine an STRANGER THINGS anmutende Story einer Gruppe von Jungs mit einem Mädchen, die einen Sommer voller Schrecken erleben. Die Nähe zur Netflix-Serie ist gewollt. Denn man möchte offensichtlich auf den Retrotrend aufspringen. Nicht ohne Grund ist daher die Geschichte in den 80ern angesiedelt. Die 90er-Version spielte noch in den späten 50er Jahren.

IT weiß zu begeistern, schlägt Brücken zum einstigen Horrorfilmkult der Vergangenheit und ist als moderne Fassung an manchen Stellen deutlich stärker. Wenn der Nachfolger das atemlose Tempo anhält, erleben wir hier ein starkes Stück Horrorgeschichte in zwei Akten.

IT steht aktuell bei Netflix zum Abruf bereit. Der Film ist zudem auf DVD und Blu-Ray im Handel erhältlich.

Bewertung:

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Quelle: Pressematerial Warner Bros.

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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