Lady Bird - Review | Filmkritik zum Coming of Age Film
Kinokritik,  Kritiken

LADY BIRD (2018)

Von Müttern und Töchtern

Greta Gerwig überzeugt in ihrem Regiedebüt zu LADYBIRD mit einer Coming-of-Age-Geschichte, die autobiografische Züge hat und vor schauspielerischer Höchstleistung nur so überschäumt.

INHALT:Lady Bird - Poster | von Greta Gerwig

Christine “Lady Bird” McPherson (Saoirse Ronan) fühlt sich unverstanden in Sacramento. Sie will da leben, wo Freigeister und Künstler zu Hause sind, am besten New York. Eine Person, die das gar nicht verstehen kann, ist Lady Birds Mutter Marion (Laurie Metcalf) – eine Krankenschwester, die Doppelschichten arbeiten muss, damit die Familie überleben kann. Hier treffen zwei Dickköpfe aufeinander und eigentlich endet es immer im Streit oder auch mal mit einem gebrochenen Arm.

Wenigstens ihre Freundin Julie (Beanie Feldstein) steht Christine dabei zur Seite, das Leben in der High School im Jahr 2002 zu überstehen.

Als sie aber beide für ein Stück der Theatergruppe vorsprechen, ergattert Julie eine bessere Rolle – zum anfänglichen Schock von Lady Bird. Lady Bird bekommt eine kleine Rolle. Ihre Enttäuschung darüber verschwindet aber schnell, dank des Jungschauspielers Danny (Lucas Hedges), in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Aber das Leben eines Teenagers läuft nicht immer nach Plan und Ärger mit Jungs und ihrer Mutter bleiben nicht Lady Birds einziges Problem.

FAZIT:

Wo fange ich nur an. Schon lange konnte ich mich nicht mehr so sehr mit einem Film identifizieren, wie ich es mit LADY BIRD konnte. Die Mutter-Tochter-Beziehung in diesem Coming-of-Age Drama/Komödie hat mich stellenweise schmerzhaft an meine eigene Jugend erinnert. Gut, ich habe mich nie aus einem fahrenden Auto fallen lassen, aber drüber nachgedacht habe ich gelegentlich schon. Auch ich habe immer davon geträumt, die Kleinstadt gegen die große, künstlerische, liberale Welt auszutauschen.

Greta Gerwigs Regiedebüt hat mich aus vielen Gründen mitgerissen. Zum einen ist da natürlich Saoirse Ronan als Lady Bird. Sie spielt den Teenager, zerrissen zwischen Träumen, ihrer katholischen Schule und ihrer klammernden Mutter so hervorragend, dass man jede einzelne Emotionen, die sie hat, mitfühlt. Sie will so sehr anders sein und sich abkapseln vom Rest, dass sie sogar ihren Namen ablegt, um das Gefühlt der Kontrolle zu haben. Ihr ebenbürtiges Gegenstück ist Laurie Metcalf, bekannt aus ROSEANNE und THE BIG BANG THEORY. Metcalf darf hier so facettenreich spielen, wie ich sie noch nie gesehen habe.

Greta Gerwig hat angegeben, dass Teile der Geschichte autobiografisch sind. So habe ich mich an mehreren Stellen gewundert, ob das nun wirklich passiert ist, denn manche Situationen sind fremdschämend lustig. Passend zur Zeit um die Jahrtausendwende erklingt im Soundtrack Songs von Alanis Morissette und Dave Matthews.

LADY BIRD ist ein Coming-of-Age-Film, der mich überrascht hat. Es ist ein Kampf der Giganten, also Mutter und Tochter. Ich kenne so viele Geschichten aus dem Genre, das ich dachte, ich habe alle Geschichten schon einmal gesehen oder gelesen. LADY BIRD war so voller Twists, dass ich immer wieder neu in die Geschichte gezogen wurde. Für mich ein absolutes MUSS und nahe an Perfektion.

LADY BIRD läuft seit dem 19.04.2018 im Kino.

von Sarah Binder

Bewertung:
banane_ranking_4.5

Quelle: Pressematerial Universal Pictures

Ich hab was mit Medien studiert und liebe Bananen. Keine Frage also, dass ich für den Filmaffen über die Welt der Filme und Serien berichte.

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