Marvels RUNAWAYS (2018) – Staffel 1
Mutanten-Teenanger auf der Flucht vor ihren Eltern
Nach Marvels AGENTS OF S.H.I.E.L.D. und dem Intermezzo AGENT CARTER startet nun eine weitere Serie im MCU: Marvels RUNAWAYS widmet sich einer Gruppe von Teenager mit außerordentlichen Kräften, die sich gegen ihre Eltern verbünden.
Warum sie das machen und wie unser erste Eindruck von der Superheldenserie ist, erfahrt ihr in dieser Kritik. Denn wir hatten zum Start der ersten Staffel von Marvels RUNAWAY auf dem SYFY Channel die Gelegenheit, die ersten zwei Episoden der Serie vorab zu sichten.
INHALT:
Alex Wilder (Rhenzy Feliz), Nico Minoru (Lyrica Okano), Karolina Dean (Virginia Gardner), Gert Yorkes (Ariela Barer), Chase Stein (Gregg Sulkin) und Holly Hernandez (Allegra Acosta) waren in ihrer Kindheit waren enge Freunde. Nun als Teenager haben sie sich in der Highschool in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Jeder hat seine eigenen Probleme, steckt in einer typischen Sinnkrise ihres Alters. Ihr Eltern sind immer noch miteinander befreundet. Sie verbindet eine Art Club, weswegen diese im regelmäßigen Kontakt stehen.
Eines Abends gelingt es Alex, seine einstigen Freunde wieder bei sich zu Hause zu versammeln. Der alten Zeiten Willen und, weil auch gerade eben jene individuellen Krisen jeden zum Ausbruch aus ihrem Leben gedrängt haben, verbringen sie mehr schlecht als recht einen Abend zusammen.
Der ist umso folgenschwerer, als die Teenager in der selben Nacht ein Geheimnis lüften: Ihre Eltern, die sich ebenfalls gerade auf dem Anwesen in einem Geheimraum aufhalten, scheinen Teil einer Sekte zu sein. Und sie sind gerade dabei, ein Mädchen zu opfern.
Aus den einstigen Freunden werden nun Verbündete, die weiteren Nachforschungen nachgehen und denen schließlich nur noch ein Mittel zur Verfügung steht: Sie flüchten vom elterlichen Heim.
FAZIT:
Die erste Episode ist eine klassische Einführungsgeschichte. Jeder Teenager wird mit seinen wichtigsten Eigenschaften und individuellen Problemen vorgestellt. Dabei verfolgen die Charaktere alle ein Ziel: So viele junge Zielgruppen wie möglich ansprechen. Wir haben hier den erfolgreichen Sportler, den Nerd, das Gothik Girl, das Nesthäkchen oder die beliebte Blondie. Obendrein finden sich darin auch noch verschiedene Ethien: Asiaten, Afroamerikaner, Personen Westeuropäischer Abstammung. Jeder junge Zuschauer wird sich hier wohl wiederfinden.
Gleichzeitig scheinen alle ihre besonderen Fähigkeiten zu besitzen, die sich in den ersten zwei Folgen noch nicht vollends offenbart haben. Diese ungleiche Truppe geht, nachdem sie die Wahrheit über ihre Eltern erfahren haben, ein Bündnis ein. Sie werden zu Antihelden wider Willen, eine Art Young Justice im Marvel-Universum.
Ihre Eltern sind Angehörige einer elitären Oberschicht. Sie sind erfolgreiche Geschäftsleute, Anwälte, Ärzte, hochangesehene Vertreter der Gesellschaft. Ein privilegiertes Leben, in dessen Umfeld sich die Teenager also aufhalten. Doch sie sind unzufrieden. Hauptsächlich wegen des Drucks ihrer Eltern, die mehr von ihnen erwarten. Ein typischer Generationskonflikt, möchte man meinen. Doch hier ist es mehr. Es ist überzeichnet. Denn die Eltern gehören einem Geheimbundes an. Der zeigt sich noch sehr zwielichtig und mysteriös: Experimente mit Zeitreisen oder Dimensionssprüngen? Ein schrumpeliger Anführer im Koma? Und Roben wie in einer okkulten Sekte? Das alles klingt sehr brutal. Ist in der Comic-Vorlage auch deutlich brutaler.
Doch Marvels RUNAWAYS ist für eben jene Zielgruppe, in der sich auch die Hauptcharaktere befinden. Gewalt und Blut wurde bisher ausgeklammert, wird vielleicht auch gar nicht gebraucht. Vielmehr scheint die Serie eine Mischung aus Coming of Age Drama und Science Fiction zu sein. Es gibt eben jene bereits angesprochene Generationskonflikte, die sich darin überspitzen, dass die eigenen Eltern wirkliche Schurken sind. Wie komplex und tiefgründig die Serie tatsächlich wird, bleibt noch abzuwarten. Nach zwei Folgen sind die Positionen jedenfalls klar und man kann erahnen, worauf es hinauslaufen wird: Kinder erheben sich gegen ihre Eltern. Die wiederum versuchen ihr Geheimnis zu wahren. Hoffen wir, das es dabei nicht bleibt.
Insgesamt bringt die Serie nochmal eine neue Ebene ins MCU. Ähnlich wie ANT-MAN wird hier kein weltweiter oder gar Planeten umfassender Konflikt offenbart, sondern nur das Werk einer fiesen Organisation. Bisher blieben große Referenzen an das Universum aus. Kann auch gerne so bleiben, denn die Serie funktioniert bestimmt auch ohne den großen Grünen, dem Hammerschwinger und Co. Denn die Serie hat schon jetzt ihren eigenen Stil: Helle Farben, Gelbtöne, manchmal gar etwas Pastelliges prägt die Optik. Die Figuren sind zwar die üblichen Verdächtigen, aber durchweg passend besetzt. Hier könnte wirklich etwas schönes entstanden sein, das kurzweilig unterhält und doch Hand und Fuß hat.
Hoffen wir, die Serie lässt nicht so nach wie der X-Men-Nachfolger GIFTED. Sobald ich die Gelegenheit habe, werde ich mir auch die anderen Folgen der Staffel anschauen, um mein Bild über RUNAWAYS zu vervollständigen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man jedoch sagen, dass sich ein Blick lohnt – nicht nur für Fans des Comic.
Die erste Staffel von Marvels RUNAWAYS sind am 9. Mai 2018 um 21 Uhr auf dem SYFY Channel gestartet und sind ab dann jeden Mittwoch mit insgesamt zehn Folgen dort zu sehen.
von Jörg Gottschling
Bewertung:
Quelle: Pressematerial Si Fi Channel
2 Kommentare
Jan Hummer
Also ich bin jetzt bei Folge 5 – und begreife nicht, was das mit dem MCU zu tun haben soll. (Passt eher zu den von mir ungeliebten XMen) Zudem finde ich sie belanglos und – bis jetzt – ausserordentlich langweilig und extrem nervig. Tatsächlich fällt mir überhaupt nichts gutes dazu ein. Warum ich sie dennoch zu Ende schauen werde ? Weil alle behaupten, dass es zum MCU gehört – auch wenn bisher niemand erklären konnte, warum. Sollte es dennoch so sein, ist es wohl die größte Enttäuschung bisher. Hoffentlich ist Cloak und Dagger besser.
Der Filmaffe
Tjoar, manche Helden haben eben ihre eigenen, kleinen Konflikte, die mit dem großen Ganzen kaum Berührungspunkte haben…diese Serie vermeidet sogar Andeutungen auf die Filme. Steht also wirklich eher für sich.