Acts of volence - Review | Filmkritik
DVD & Blu-Ray,  Film,  Kritiken

ACTS OF VIOLENCE (2018)

3 Männer, eine Frau und Bruce

Nicht überall, wo Bruce draufsteht, ist heutzutage auch genug Bruce drin. Es gibt mittlerweile einige Filme, die Bruce Willis vorne groß auf ihrem Cover prangen lassen, in denen er aber kaum mehr als eine kleine Nebenrolle spielt, wie etwa SET UP (2011), THE COLD LIGHT OF DAY (2012) oder THE PRINCE – ONLY GOD FORGIVES (2014). Auch in den Trailern zu solchen Filmen ist Bruce Willis übermäßig präsent, oft werden all seine Szenen dort hineingepackt, um ihn fälschlicherweise als wichtigen Teil des Films zu präsentieren.

Ähnlich geht es auch bei ACTS OF VIOLENCE zu. Willis ist hier so cool wie gewohnt, doch spielt er nur eine eher nebensächliche Rolle. Die eigentliche Handlung springt zwischen drei Brüdern, die ihre entführte Freundin retten wollen, und den Gangstern hin und her. Willis-Fans, die sich auf einen harten Actionfilm mit dem alternden Actionhelden in der Hauptrolle freuen, sind hier also falsch und werden eher enttäuscht werden.

 

INHALT:Acts of Violencs - Blu-Ray-Cover | Action-Thriller

Auf ihrem Junggesellinnenabschied wird die hübsche Mia (Melissa Bolona) von zwei Mitgliedern eines Mädchenhändlerrings entführt. Ihr Verlobter (Ashton Holmes) bemerkt schnell ihr Verschwinden und wendet sich an seine beiden Brüder Deklan (sehr gut: Cole Hauser) und Brendan (Shawn Ashmore) – beide glücklicherweise Ex-Soldaten, beide daher kampferprobt.

Als die drei merken, dass die Polizei und auch der unbestechliche Cop Avery (Bruce Willis) die Entführte nicht werden aufspüren können, machen sie sich auf die Suche und nehmen das Recht selbst in die Hand. Sie riskieren alles, um Mia rechtzeitig zu finden und ihre Entführer zu bestrafen. Und dafür legen sie sich mit dem gesamten Mädchenhändlerring an.

FAZIT:

ACTS OF VIOLENCE ist ein klassisches, wenig intelligentes B-Movie. Es ist nicht völlig daneben, aber man hat auch schon bessere gesehen. Die Kampfszenen wirken vor allem zu Beginn des Films billig und amateurhaft. Schwierige Szenen klammert ACTS OF VIOLENCE aus (etwa das Gespräch mit der Mutter eines ermordeten Mädchens). Er hält sich lieber an Klischees und Genre-gewohnte, vorhersehbare Abläufe.

Weil sich der Film dabei aber so verdammt ernst nimmt, ist es oft schwierig, ihn wirklich ernst zu nehmen. Das führt zu unfreiwilliger Komik – sei es im Dialog („Was machen wir jetzt? – „Wir ziehen in den Krieg“), in den klischeehaften Outfits der Gangster oder bei den wenig nachvollziehbaren Handlungen der Personen. Dazu kommen auch zu viele Ungereimtheiten in der Story und eine Lustlosigkeit in der Inszenierung: Mia wird auf geradezu lächerlich einfache Weise entführt – und zwar gleich zwei Mal. Die Brüder schießen auf ihrer Jagd einfach drauflos, eigentlich ohne zu wissen, wen sie gerade vor sich haben, doch natürlich treffen sie immer die Richtigen. Es wird sich auch nicht die Mühe gemacht zu erklären, wie die Polizei (oder auch die drei Brüder) auf bestimmte Personen und Namen kommen – man lässt Bruce einfach sagen: „Wir sind auf … gestoßen.“ Und schon ist der Verdächtige gefunden. Dramaturgisch nicht sonderlich clever gemacht.

Solche Dinge schmälern das Filmvergnügen. Dennoch gibt es in ACTS OF VIOLENCE einige spannende Passagen und auch mitreißende Sequenzen. Vielleicht hätte es dem Film geholfen, sich weniger auf die (eher lächerlich inszenierten) Machenschaften der Gangster zu konzentrieren, sondern mehr auf die Befreiungs- und Racheaktion der Brüder. Denn im Ansatz ist immer wieder viel Potential erkennbar (z. B. in der Beziehung der Brüder zueinander), das der Film aber leider nicht nutzt, sondern verspielt.

So bietet ACTS OF VIOLENCE weder blutiges Gemetzel noch einen klugen Thriller-Plot oder eine eindringliche Atmosphäre. Er liefert irgendwas dazwischen. Der Selbstjustizthriller spult seine schon oft gesehene Handlung lustlos ab und versucht, sie durch wenig aufregende Actionszenen zu rechtfertigen, gewinnt in manchen Momenten allerdings auch eine solide Spannung. Der Film hätte mehr sein müssen wie seine vorletzte Szene, in der Bruce Willis noch mal kurz einen cool inszenierten Auftritt bekommt. Unterm Strich ist ACTS OF VIOLENCE trotz einiger gut gemachter Szenen, einem mitreißenden Soundtrack und einem tollem Spiel von Cole Hauser eher schwach und enttäuschend.

ACTS OF VIOLENCE ist seit dem 3. Mai 2018 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich. Als Extras sind ein Making of und Trailer vorhanden.

von Benjamin Wirtz

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Constantin Film Home Entertainment

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Hey, ich bin angehender Cineast, großer Kinofreund und interessiert an jeder Art von Filmen. Deshalb steht in meinem DVD-Regal Godard neben Besson, die „Alien“-Box neben der Truffaut-Box, „Saw“ neben „Frau ohne Gewissen“ und „Panzerkreuzer Potemkin“ neben „2-Headed-Shark-Attack".

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