INDEPENDENCE DAY – WIEDERKEHR (2016)
Solides Sequel mit kurzweiliger Unterhaltung & gigantischen Effekten
Dieses Jahr gibt es im Sci-Fi-Genre gleich mehrere Vertreter zu bestaunen, was Fans natürlich riesig freuen dürfte. Mit Roland Emmerichs INDEPENDENCE DAY – WIEDERKEHR kommt damit auch gleichzeitig ein Sequel zum Vorschein, womit keiner so wirklich mehr gerechnet hat. Bis auf Will Smith sind dabei alle alten Haudegen vertreten und zusätzlich kommen noch ein paar junge Schauspieler hinzu. In den USA dominiert allerdings Doktorfisch Dori die Kinos, sodass INDEPENDENCE DAY – WIEDERKEHR hinter den Erwartungen zurück bleibt. Ob sich der Film aber trotzdem lohnt, erfahrt ihr jetzt.
INHALT
Zwanzig Jahre sind seit dem ersten Alienangriff aus INDEPENDENCE DAY vergangen. Die Menschheit hat sich in dieser Zeit die erbeutete Technologie der Außerirdischen zu Nutze gemacht und so fliegen Raumschiffe statt Hubschrauber durch die Luft und Antigravitationszüge sind in Betrieb. Ebenfalls existiert auf dem Mond eine gut ausgestattete Basis mit einem starken Verteidigungssystem, um kommende Invasionen abzuwehren.
Doch die Aliens haben ebenfalls dazugelernt und die Menschen merken schnell, dass ihre Verteidigung fast vollkommen nutzlos ist. Im erneuten Kampf um die Erde müssen mal wieder David Levinson (Jeff Goldblum), Ex-Präsident Whitmore (Bill Pullman) und der verrückte Wissenschaftler aus Teil 1 (Brent Spiner) den Independence Day retten. Hinter dem Plan der Aliens steckt allerdings viel mehr, als nur die Vernichtung der Menschheit…
FAZIT
Wie im Inhalt schon beschrieben, fliegen jetzt wirklich Raumschiffe durch die Gegend und es wird mit Laserwaffen geschossen. Im Grunde ist dagegen ja nichts einzuwenden, wäre da nicht die Tatsache, dass diese zwanzig Jahre ja unser Jahr 2016 darstellen. Deshalb konnte ich das Gezeigte in dem Punkt nicht wirklich ernst nehmen, weil es zeitlich einfach zu nah an unserer Realität ist. Und dafür, dass man quasi nur Trümmer aus den Schlachten zur Verfügung hat, hat die Menschheit einfach viel zu viel entwickelt. Das hört sich jetzt für den Anfang schon nicht gut für den Film an, doch wenn man sich darüber keine großen Gedanken macht, ist es nicht mehr ganz so tragisch.
In diesem Film ist einfach alles etwas over the top, wie z.B. auch das angreifende Mutterschiff der Aliens, was einfach mal einen Durchmesser von 5.000 Kilometern hat. Da ist es schon verständlich, dass die Verteidigung der Menschen dagegen nur wie ein kleiner Fisch wirkt. An dieser Stelle kann man wieder wunderbar Emmerichs Hang zur katastrophalen Zerstörung bestaunen, denn das Raumschiff plättet im Landeanflug erstmal eine Fläche, die von USA bis London reicht.
Sowohl das Raumschiff selbst, als auch die Schäden die es anrichtet, sehen dabei übrigens echt gigantisch aus. Die Menschen versuchen natürlich trotzdem sich zu verteidigen und von den Effekten her sind die Luftschlachten und Bodenkämpfe schon ziemlich gut anzusehen. Die Action nimmt dabei für meine Begriffe nicht unbedingt Überhand, wie es z.B. bei TRANSFORMERS 4 der Fall war. Es wird hier zwar auch ordentlich auf den Putz gehauen, doch die Story bietet dabei noch die ein oder andere Abwechslung.
Es geht eben nicht nur darum, mal wieder das gegnerische Mutterschiff abzuwehren, sondern man erfährt mehr Details über die Alienrasse und wieso sie die Erde wirklich angreift. Einige andere Überraschungen gibt es auch noch, doch erwartet jetzt nicht zu viel, sonst seid ihr vielleicht enttäuscht. Im Gegensatz zu anderen, actiongeladenen Blockbustern, fand ich es eben genug um kurzweilig unterhalten zu werden. Zwar habe ich nicht wirklich mitgefiebert, doch ist es aktuell für die Filmemacher ziemlich schwer, etwas Bahnbrechendes zu zeigen, da man vieles schon mal gesehen hat.
Kommen wir jetzt zu den Schauspielern, denn hier wird ähnlich wie in STAR WARS VII ein Spagat zwischen dem Großteil der alten Delegation (Will Smith ist nur auf Fotos zu sehen) und einigen jüngeren Schauspielern gemacht. Jeff Goldblum (THE GRAND BUDAPEST HOTEL; 2014/ MORTDECAI; 2015) hat dabei nichts von seinem Charme von damals verloren und agiert wieder sehr natürlich und auch sympathisch. Bill Pullman (AMERICAN ULTRA; 2015) ist immer noch sehr angesehen, obwohl er außer Dienst ist und hält mal wieder eine coole Rede. Zwar ist sie nicht so toll, wie die aus Teil 1, jedoch kann man diese einfach nicht übertreffen. Der verrückte Wissenschaftler (Brent Spiner) ist übrigens auch wieder am Start und er hat wieder durchgeknallte Einfälle, was sehr unterhaltsam ist.
In der jüngeren Abteilung liefert Maika Monroe (IT FOLLOWS; 2014/ DIE FÜNFTE WELLE; 2016) als die Tochter von Bill Pullman auch einen recht soliden Job ab, wenn auch nicht überragend. Jessie T. Usher mimt den Sohn von Will Smith, der die Fliegerstaffel kommandiert und sich ebenfalls gut einfügt. Und dann haben wir noch Liam Hemsworth (TRIBUTE VON PANEM-Reihe), der mit seiner draufgängerischen Art sicherlich Will Smith beerben soll. In seinen bisherigen Filmen war seine Leistung meist eher mau, da er recht gezwungen versucht hat, seinem Bruder Chris nachzueifern. Hier scheint bei ihm allerdings ein Schalter umgelegt worden zu sein, denn er spielt seine Rolle hier ungezwungener und natürlicher als bisher. Zwar ist das jetzt bei weitem nicht Oscar-reif, jedoch liefert er hier seine bisher beste Leistung ab.
Was ich allerdings wirklich vermisst habe, sind diese Sprüche, an die man sich auch nach vielen Jahren noch erinnert. Sicherlich ist vielen der Spruch von Will Smith „Willkommen auf der Erde“ ein Begriff. So etwas sucht man hier leider vergeblich. Und auch wenn die jetzigen Sprüche in Ordnung sind und die Gags meist auch zünden, sind sie doch zu gewöhnlich und man hat sie einige Zeit nach dem Kinobesuch sicher wieder vergessen.
Mit INDEPENDENCE DAY – WIEDERKEHR hat Roland Emmerich (STONEWALL; 2015) in meinen Augen ein recht gutes Sequel zu seinem Kultfilm geschaffen, was sehr unterhaltsam ist, auch wenn es wahrscheinlich nicht den Status des Vorgängers erreichen wird. Die Action bewegt sich noch in einem guten Rahmen, was unter anderem der Story geschuldet ist, die auch Platz für einen dritten Teil (oder sogar eine Serie) bietet. Der Spagat zwischen Jung und Alt ist Emmerich ebenfalls gelungen, wobei ich hoffe, dass Jeff Goldblum auch noch in einem Teil 3 dabei ist. Für kurzweilige Unterhaltung ist bei INDEPENDENCE DAY – WIEDERKEHR also gesorgt, aber schaut euch am besten die 2D Fassung an. Die 3D-Version ist nämlich konvertiert und die Preise sind sowieso schon recht hoch, da muss man nicht nochmal extra für null Mehrwert bezahlen.
INDEPENDENCE DAY – WIEDERKEHR startet am 14.07.2016 in den deutschen Kinos.
von Tobias Dute
Bewertung:
Quelle: Pressematerial 20th Century Fox 2016
[amazon_link asins=’B01IDNG04A,B01IACH09I,3864259940′ template=’ProductGrid‘ store=’derfilm09-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’573f3173-5d08-11e7-ab4e-492c8f986b64′]