district 9 - Filmkritik
Kritiken

DISTRICT 9 (2009)

Katzenfutter für die Aliens & moralische Action für den Menschen

District 9_DVD_posterINHALT:

Intoleranz, Rassismus, Angst – die Würze die unser Leben schon heute bestimmt, wird auch in den nächsten Jahrzehnten nicht an Schärfe verlieren. Überall Kriege, überall Konflikte, über Ungleichheit, und mitten in diesem realen Szenario taucht etwas Gigantisches über Johannesburg auf: Ein Raumschiff. Von der Neugier gepackt beschließt man es zu öffnen und findet völlig abgemagerte, verstörte, insektoide Geschöpfe. Auf Grund ihrer Ähnlichkeit mit Garnellen tauft man sie „Prawns“.Tausende von ihnen haben einen lang weg hinter sich und landen auf dem wahrscheinlich intolerantesten Planeten des gesamten Universums: Der Erde!Denn die Menschheit beschließt die „Prawns“ einzusperren. Zu diesem Zweck wird ein Slum direkt unter dem immer noch schwebenden Raumschiff errichtet: DISTRICT 9.

Was wie eine provisorische Lösung geplant war, wurde zum Alltag. Seit nun mehr 28 Jahren leben die Außerirdischen in ihrem Gebiet. Und der Hass gegen diese unliebsamen Gäste nimmt in der menschlichen Bevölkerung immer weiter zu. Was der Mensch nicht kennt, das fürchtet er. So versucht man mit Drogenkonsum (Katzenfutter als Droge) und einer Stasi-gleichen Bewachung die Eindringlinge gefügig zu machen und zu kontrollieren. Womit aber keiner gerechnet hat. Die „Pawns“ sind intelligenter als man angenommen hat – und sie sind dabei sich gegen ihre Gefangenschaft zu wehren… 

FAZIT:

Der Film DISTRICT 9 ist hochaktuell und spricht wichtige Themen unserer Zeit an. Wie Kriegsflüchtlinge befinden sich die „Prawns“ in einem Land, in dem sie rechtlos sind und sie werden auch genau so behandelt. In einem teilweise dokumentarischen Drehstil gewinnt der Film an unglaublich realer Tiefe.

Regisseur Neill Blomkamp schafft mit DISTRICT 9 etwas, dass es selten im Film gibt: Die Aliens sind die guten und die Menschen die bösen. Trotz grandioser Effekte erreicht DISTRICT 9 eine unglaubliche Tiefe. Denn noch nie wirkten computergenerierte Aliens so detailliert, so wirklich – so MENSCHLICH! Ihre Mimiken und Gestiken lassen die Außerirdischen zum Sympathieträger werden. So werden Parallelen zu den Guantanamo-Häftlingen auf Kuba, den Konflikten im Nahen Osten, aber auch zu soziale und gesellschaftliche Ungleichheit zwischen Menschen gezogen und auf Aliens aus DISTRCT 9 gekonnt übertragen.

Zudem glänzt DISTRICT 9 auch durch genretypische Elemente. Kampfroboter, explodierende Körper, futuristische Waffen, Mutationen und schnelle Bildwechsel machen gerade den zweiten Teil des Filmes aus und lassen auch das Herz effekthaschender Actionkonsumjunkies höher schlagen.

Katzenfutter für die Aliens und moralische Action für den Menschen: Letztlich kann man nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Der Film ist ein Muss für jeden politisch-interessierten Actionfilmfan – Insofern es diese Art des Zuschauer überhaupt gibt, dann wurde er mit DISTRICT 9 erfunden. Neill Blompkamps Si-Fi-Film zeigt mehr als nur außerirdische Vandalen und schnödes Herumgetucker in Raumschiffen. DISTRICT 9 ist vielmehr der Beginn einer neuen Ära des Sience Fiction im Film.

von Jörg Gottschling

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