Mit JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER kommt die bisher teuerste deutsche Filmproduktion überhaupt ins Kino. Und die Geschichte ist nicht irgendeine: Die Puppenfiguren aus der Kindheit werden zum Leben erweckt. Ein rasanter Action-Abenteuer-Spaß für Groß und Klein? Lena klärt auf.
INHALT:
Irgendwo im tiefen weiten Meer liegt die kleine Insel Lummerland. Unter der Herrschaft von König Alfons dem Viertel-vor-Zwöften (Uwe Ochsenknecht) stehen die Untertanen Frau Waas (Annette Frier), Herr Ärmel (Christoph Maria Herbst) und Lukas der Lokomotivführer (Henning Baum). Durch einen Irrtum bei der Post, gelangt der kleine Junge Jim Knopf (Solomon Gordon) auf die Insel und die Bewohner nehmen sich des süßen Babys an.
Jim wächst heran unter der Aufsicht seiner Ziehmutter Frau Waas und seinem besten Freund Lukas. Beide verbindet die gemeinsame Liebe zur Lokomotive Emma und so drehen sie in Lummerland ihre Runden. Leider bemerkt König Alfons, dass die Insel zu klein für so viele Bewohner ist und fordert Lukas auf, seine Lokomotive Emma in den Ruhestand zu schicken. Das kommt für Lukas gar nicht in Frage und ebenso wenig für seinen jungen Freund Jim. Beide beschließen mit Emma die Insel zu verlassen, um sich auf die Suche nach Jims Eltern zu begeben.
FAZIT:
Jahrzehnte nach der Augsburger Puppenkiste, kommt nun die Realverfilmung von Michael Endes Meisterwerk auf die Leinwände. Das Ohrwurmwunder der Augsburger Puppenkiste ist sicherlich noch vielen im Gedächtnis geblieben und soll nun weitere Generationen von Kindern und Erwachsenen unterhalten. Als großer Fan der zahlreichen Folgen der Augsburger Puppenkiste ist natürlich klar, dass ich mir auch die Realverfilmung ansehen musste.
Mit der bekannten deutschen Besetzung der Bewohner Lummerlands, haben die Macher des Films einen überzeugenden Cast zusammengestellt. Aber auch der junge Schauspieler Solomon Gordon, spielt einen abenteuerlustigen Jim Knopf. Die Kostüme und Schauplätze des Kinoabenteuers orientieren sich stark an denen der Puppenkiste. Gut, Henning Baum als Lukas ist zwar anders als sein Puppendouble eher der Typ bärtiger Seemann, aber Jim trägt den unverkennbar roten Wollpulli und ist mindestens ebenso abenteuerlustig wie das Püppchen.
Mit dem Ziel Jims biologische Eltern zu finden, verlassen Lukas und Jim nebst Lokomotive Emma die Insel. Ihre Reise beginnt bereits abenteuerlich als sie in einen schweren Sturm auf dem Meer geraten und sich plötzlich an einem einsamen Strand wiederfinden. Schnell finden die beiden heraus, dass es sich hierbei um das Königreich Mandala handelt. Eine merkwürdige und lückenhafte Flaschenpost, bewegt die beiden dazu beim Kaiser des Landes vorstellig zu werden. Hier kann nun endlich das Rätsel um die Flaschenpost gelöst werden, denn der Kaiser verfügt über eine weitere Flaschenpost, die die fehlenden Wörter ergänzt. Die Prinzessin Li Si (Leighanne Esperanzate) wurde vom Drachen Frau Mahlzahn (Stimme: Judy Winter) entführt und wird im Kummerland mit vielen anderen Kindern gefangen gehalten.
Jim sieht nur einen Ausweg: Die Kinder müssen schleunigst aus dem Reich der Drachen befreit werden und Li Si soll schnellst möglichst mit ihrem Vater wiedervereint werden. Lukas hegt da so seine Zweifel, denn scheinbar weiß niemand so recht, wo sich das Reich der Drachen wirklich befindet. Auch die Karten der weisesten Menschen von Mandala, reichen nicht so weit. Jim lässt sich davon nicht abschrecken und überzeugt seinen großen Freund Lukas sich mit ihm auf diese gefährliche Reise ins Ungewisse zu begeben. Auf ihrem Weg durch die Steinwüste treffen sie auf den Scheinriesen Tur Tur (Milan Peschel), der ihnen den Weg durch das Dämmertal erklärt und vor den dort lauernden Gefahren warnt. Dieses müssen die beiden passieren um in das Land der Vulkane zu gelangen, denn hier scheint sich der Eingang zum Drachenland zu verbergen.
Mit der Unterstützung des kleinen Halbdrachen Nepomuk (Stimme: Michael Bully Herbig) gelangt das Trio tatsächlich unentdeckt in das Reich der Drachen und findet auch die Unterkunft von Frau Mahlzahn. Diese hat doch tatsächlich mehrere Kinder aus verschiedenen Ländern in ihre Gewalt gebracht und unterrichtet sie, angekettet und mit Rute. Li Si befindet sich ebenfalls unter den Kindern und Jim ersinnt einen Plan zur Rettung der Schüler wider Willen. Ob der gelingt und die Kinder alle wohlbehalten zurück in ihre Heimat gelangen werden, müsst ihr euch schon selbst ansehen. Außerdem steht ja noch die Frage im Raum, wer Jims Eltern sind und ob der Lokomotivführer und Jim jemals wieder nach Lummerland zurückkehren werden.
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER ist wirklich gelungen und erzählt die Geschichte eine wunderbaren Freundschaft zwischen Jim Knopf und Lukas. Besonders fällt auf, dass Lukas obwohl er doch der Erwachsene ist, sich völlig auf die Abenteuerlust seines jungen Gefährten einlässt und ihn hierbei stets unterstützt. Die beiden befinden sich immer auf Augenhöhe und Lukas überlässt meist die Entscheidungen dem kleinen Jungen. Natürlich wurde die Geschichte aufgrund der Länge ein wenig gerafft, denn da es sich um einen Spielfilm handelt, kann logischerweise nicht so lange erzählt werden wie in der Reihe der Augsburger Puppenkiste. Ich denke jedoch, dass die Umsetzung ganz gut gelungen ist und der Kern der Geschichte spannend erzählt wird. Was mir jedoch fehlt, ist tatsächlich der Ohrwurm, der mir auch lange nach dem Ansehen der Folgen der Augsburger Puppen im Gedächtnis blieb und mir so ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Die jüngeren Zuschauer kommen bei dem Film sicherlich auf ihre Kosten und werden Gefallen an dem preisgekrönten Werk Michael Endes finden. Die älteren Zuschauer haben wiederum die Gelegenheit in ein Abenteuer einzutauchen, welches manchem Zuschauer vielleicht wieder die Erinnerung an die eigene Kindheit ins Gedächtnis rufen wird.
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER startet am 29.03.2018 in den deutschen Kinos.
Hello, ich bin die Lena und neben meiner Passion dem Lesen steht direkt das Kino. Gerne natürlich auch Buchverfilmungen, wobei ich immer noch auf das cineastische Meisterwerk warte, das die literarische Vorlage übertrifft. Die Wartezeit auf die nächste Buchverfilmung vertreibe ich mir dann mal mit Serien ;-)