Lügen, Intrigen, lockere Geschäfte und einen riesigen Haufen gestohlenes Geld. Und ein verdammt langer weg nach Mexiko. Die Gecko-Brüder Seth (D.J. Cotrona) und Richie (Zane Holtz) sind auf der Flucht und werden, ohne es zu ahnen, zum Spielball dunklerer Mächte. Die Serie FROM DUSK TILL DAWN interpretiert den Kultfilm aus dem Jahre 1996 neu und hievt ihn auf eine völlig neue Ebene…
INHALT:
Kaum sind die Gecko-Brüder aus dem Knast raus, rauben die beiden eine Bank aus und sind auf der Flucht nach Mexiko. Dort verspricht der berüchtigte Gangsterboss Carlos (Wilmer Valderrama) für einen Großteil der Beute einen sicheren Platz.
Eine sorgenfreies Leben schon in Aussicht, ahnen die Brüder jedoch nicht, dass der Banküberfall noch das einfachste war, dass die beiden auf dem Weg zu in ihrer vielversprechende Zukunft überstehen mussten: Ausgelegt wie Brotkrumen, zieren Leichen ihren Weg. Ihnen immer dicht auf den Fersen ist der verbissene US-Ranger Freddie Gonzalez (Jesse Garcia) und die gesamte Polizei von Texas. Auf ihrem Weg nehmen die Brüder einen abtrünnigen Priester Jacob Fuller (Robert Patrick), seine Tochter Kate (Madison Davenport) und seinen Adoptivsohn Scott (Brandon Soo Hoo) als Geisel.
Doch erst als das gelobte Mexiko kurz vor der unfreiwilligen Gruppe liegt, wird den Gecko-Brüdern bewusst, dass sie nur ein Spielball ein noch viel mächtigeren und älteren Macht geworden sind – und das allmächtige Auge der Blutgöttin (Eiza González) hat seinen Blick bereits fest auf die beiden geworfen…
FAZIT:
Ein Film in Serienformat: An sich nichts Neues. Aber wenn jeder Serienadaption so stark startet, wie es FROM DUSK TILL DAWN getan hat, dann sollten bald keine Filme mehr produziert werden. Und doch ist ein guter Start nichts alles. Denn auch diese Serie verschenkt an der ein oder anderen Stelle ihre Chancen und baut sich zu eine viel zu komplexes Handlungsgeflecht auf, das zu lösen, sich als kompliziert herausstellt. Eine Herausforderung, die eine zweite Staffel bedingt, an sich aber gar nicht nötig gewesen wäre.
Plötzlich Wendungen, zeitversetzte Erzählstränge, punktgenaue Dialoge und eine dichte Atmosphäre in der rauen, heißen Wüste von Texas. Würde man die Serie herunterbrechen müssen, wären diese wohl die treffenden Worte. Und doch steckt hinter der ersten Staffel der Serienadaption von Robert Rodriguez und Quentin Tarantinos Kult-Vampirfilm mehr als nur das. So ist der Serie zunächst hoch anzurechnen, dass sie die Chance nutzt, die Abläufe des Films aus dem Jahre 1997 eins zu eins zu übersetzen und gleichzeitig zu vertiefen.
Die Schauspieler, die namenhafte Hollywoodstars, wie George Clooney, Quentin Tarantino und Harvey Keitel ersetzen mussten, wurde sorgfältig ausgewählt und gehen in ihren Rollen hervorragend auf. Vor allem Zane Holtz, der den psychopathischen Richie Gecko verkörpert, überzeugt, spielt den Charakter sogar noch besser als Tarrantino. Und auch Robert „T-1000“ Patrick legt einen souveränen Auftritt als Bad-Ass-Priester hin. Keine Frage, auf der schauspielerischen Ebene funktioniert die Serie.
Auch die Erzählebene ist gut durchdacht und brilliert durch zeitversetzte Handlungsstränge und dadurch erzeugte Überraschungsmomente. Mit zunehmenden Fortschreiten verzettelt sich die Handlung jedoch immer wieder selbst und krankt an der eigenen Erwartung. So ist die Filmhandlung nach etwa der Hälfte der ersten Staffel bereits erzählt. Nun müssen neue Handlungsstränge konstruiert werden, die weit in die mexikanische Geschichte zurückgehen. Dies gelingt leider nur bedingt. Die Folge ist, dass die Serie an Fahrt und dadurch auch an Wendungen verliert. Eine Komponente, die am Anfang noch eine Prise Erotik und Nervenkitzel hineinbringt, nervt dabei bald nur noch: Die ständigen Halluzinationen von Richie und Ranger Gonzalez. So wird aus einem soliden, wohl konstruierten Krimi-Thriller eine wirre, zeit umspannende Handlung, die mehr zur rätselhaften Mystik neigt, als schlüsslich Aufklärung der Rätsel betreibt. Bleibt nur zu hoffen, dass der Zuschauer nicht im Blutregen stehen gelassen wird und in der zweiten Staffel die Auflösung seiner Fragen erhält.
Alles in allem hebt sich FORM DUSK TILL DAWN von anderen Genrevertretern ab und ist alleine schon deswegen zu empfehlen, weil die Serie von Robert Rodriguez aufwändig produziert wurde und die Serie den markant-mexikanischen Stil des Film beibehält.
Seit dem 27.03.2015 ist die erste Staffel von FROM DUSK TILL DAWN auf DVD und Blu-Ray im Handel erhältlich.
Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.