Krimiserien aus den 60ern
Filmtipps

5 Krimiserien aus den 1960er Jahren, die es vor dem Vergessenwerden zu bewahren gilt

Die Leute nörgeln über den deutschen TATORT, sind gelangweilt von dem fünften Spin-Off zu LAW & ORDER, feiern aber nach wie vor den JAG-Ableger NCIS und die CSI-Serien ab. Eine Krimiserie hat es heute nicht leicht: Immer Leichen, immer Aufklärung und ab und an ein Charakterwechsel. Und doch bestimmen die Krimis die Fernsehlandschaft. Und das schon seit es den Fernseher gibt. Wir blicken zurück auf den Ursprung und haben fünf Serien-Klassiker entdeckt, die sich auch noch sehen lassen können…

KOBRA, ÜBERNEHMEN SIE! (1966-1973)
Viele Jahre bevor Tom Cruise als Ethan Hunt einer
MISSION: IMPOSSIBLE ausgesetzt war, gab es eine Gruppe von Agenten unter der Leitung von Daniel Briggs (bzw. Jim Phelps ab der zweiten Staffel) im Fernsehen, die die wahren Missions impossibles lösten. Von dieser Serie, die im Original MISSION: IMPOSSIBLE hieß und in Deutschland unter dem Namen KOBRA, ÜBERNEHMEN SIE! lief, stammt der bekannte Soundtrack und der kultige Vorspann mit dem Streichholz. Die Lösung der Aufträge ist stets clever durchdacht und spannend. Und viele bekannte Schauspieler hatten dort immer wieder mal Gastauftritte, etwa Mr. Spock-Leonard Nimoy oder die erste Catwoman der Filmgeschichte Lee Meriwether. Und wie die meisten Serien aus der Zeit der 1960er Jahre ist KOBRA, ÜBERNEHMEN SIE! manchmal richtig schön naiv.

Übrigens gab es in den 1980er Jahren eine Neuauflage der Serie mit teils den gleichen Schauspielern, die in Deutschland den Titel IN GEHEIMER MISSION hatte, aber leider nicht ganz an den Charme der frühen Folgen herankommen konnte.

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[nextpage title=“Simon Templar“]
SIMON TEMPLAR
(1962-1969)
Die Serie, die Sir Roger Moore berühmt machte. Es war SIMON TEMPLAR und später die grandiose Serie DIE ZWEI mit Tony Curtis, die Roger Moore für die Rolle des James Bond qualifizierten. Bei SIMON TEMPLAR spielt er einen Schriftsteller, der immer wieder Kriminalfälle löst. Die Figur basiert auf dem Helden der Kriminalromane des Schriftstellers Leslie Charteris. Templars Art ist ganz Roger Moore, der britische Gentlemen mit seinem typischen Charme, der stets etwas Selbstironie parat hat und immer Zeit, nach einer Schlägerei die Haare vornehm zurückzustreifen.

Übrigens: Einen Kinofilm zur Serie gab es auch in den 1990ern mit Val Kilmer namens THE SAINT – MANN OHNE NAMEN. Doch dieser Film basiert mehr auf den Romanen und hat inhaltlich eigentlich nichts mit der Serie zu tun – und ist auch sonst nicht wirklich zu empfehlen.

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[nextpage title=“Mit Schirm, Charme und Melone“]
MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE
(1961–1969)
Miss Emma Peel und John Steed – das sind Namen, die man sofort mit der britischen Kultserie verbindet: Die Frau mit dem schwarzen Gürtel in Karate und der Mann mit der stahlharten Melone auf dem Kopf. Merkwürdig, warum diese beiden oft stellvertretend für die Serie stehen. Denn „Karate-Emma“ war gerade einmal bei zwei der sechs Staffeln dabei. Wahrscheinlich waren Miss Peel und Mr. Steed einfach das charmanteste Duo – doch darüber lässt sich natürlich streiten: Auch die spätere Figur Tara King oder die frühere Cathy Gale hatten ihre gute Zeit. Und die Fälle, die sie zusammen mit John Steed gelöst haben, waren auch gern mal ziemlich bizarr und absurd.

Übrigens gab es auch zu dieser Serie einen Kinofilm und hatte mit Ralph Fiennes, Uma Thurman und Sean Connery einen Starcast zu bieten – ob auch mehr, muss jeder für sich entscheiden…

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[nextpage title=“Tennisschläger und Kanonen“]
TENNISSCHLÄGER UND KANONEN
(1965–1968)
Diese parodistische Agenten-Krimiserie handelt von den Agenten Kelly Robinson und seinem Partner Alexander Scott, die als Tennisspieler getarnt viele Missionen erledigen und Abenteuer erleben. Erstmals ermittelten damit ein Schwarzer und ein Weißer in den Hauptrollen zusammen im Fernsehen. Gespielt wurden die Agenten von Robert Culp, der später mehrfach als Columbo-Bösewicht zu sehen war, und Bill Cosby, der durch diese Serie bekannt wurde und danach den endgültigen Durchbruch mit seiner Serie THE BILL COSBY SHOW hatte. Den besonderen Charme bekommt TENNISSCHLÄGER UND KANONEN vor allem durch ihren komischen Witz, der in der deutschen Fassung noch verstärkt wurde, weil Karlheinz Brunnemann und Rainer Brandt die Synchronisation übernommen haben (beide waren auch für die Komik und den Erfolg der Serie DIE ZWEI verantwortlich).

Übrigens: Auch hierzu gab es einen Film zur Serie. Im Jahr 2002 kam die unterhaltsame Agentenkomödie I SPY mit Eddie Murphy und Owen Wilson ins Kino. Verbindungen zur Kultserie kann man allerdings kaum erkennen.

[nextpage title=“Department S“]
DEPARTTMENT S
(1969 – 1970)
Jason King, der Playboy und Kriminalschriftsteller mit dem kultigen Bart. Annabelle Hurst, die superschlaue Computerspezialistin. Und der US-Amerikaner Stewart Sullivan. Diese drei bilden das Department S, die Eliteeinheit von Interpol, die international tätig ist und überall da einschreitet, wo Polizei und Geheimdienste überfordert sind. Die Serie war damals nicht sehr erfolgreich und kann nur 28 Episoden in zwei Staffeln vorweisen. Doch die Harmonie der drei Protagonisten und vor allem der Charme von Jason King haben die Serie zum Kult gemacht. Übrigens zeigten sich hier wieder Karlheinz Brunnemann und Rainer Brandt für die Synchronasisation verantwortlich, auch wenn sie sich hier noch zurückhalten.

Weitere Empfehlungen von Krimiserien der 1960er Jahre:

Ihr Auftritt, Al Mundy / It Takes a Thief (1968–1970), USA

Mini-Max / Get Smart (1965–1970), USA

Auf der Flucht / The Fugitive (1963–1967), USA

Kennt Ihr noch eine der Serien? Welchen Krimi schaut Ihr am liebsten?

von Benjamin Wirtz

Hey, ich bin angehender Cineast, großer Kinofreund und interessiert an jeder Art von Filmen. Deshalb steht in meinem DVD-Regal Godard neben Besson, die „Alien“-Box neben der Truffaut-Box, „Saw“ neben „Frau ohne Gewissen“ und „Panzerkreuzer Potemkin“ neben „2-Headed-Shark-Attack".

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