Kick Ass kick - Filmkritik
Kritiken

KICK-ASS (2010)

Ein Arschtritt für den Helen.

 

Große Macht birgt große Verantwortung.“

Das ist eines der wohl bekanntesten Comiczitate derNerdgeschichte. UndPeter Parkers (alias Spider-Man) Onkel Ben hatte so damit recht. Doch was wäre, wenn man gar keine Macht besitzt und es doch leid ist die Welt so hinzunehmen, wie sie ist? Und genau bei diesem Problem setzt der Film KICK ASS an!

INHALT:kick ass_poster

Denn Dave Lizewski (Aaron Johnson) ist einer dieser im Film der letzten Jahre viel zu häufig auftretenden amerikanischen Loosern, die bisher nur am Rande der Gesellschaft standen. Von den Straßenbanditen in seinem Viertel angepisst und von Batman fasziniert, kauft er sich einen grün-gelben Neoprenanzug und wird zum Superheld – wird zu KICK-ASS! Doch das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört.

So landet Dave nach seinem ersten Einsatz als Kick-Ass von Straßengangstern übel zusammengeschlagen erst einmal im Krankenhaus. Doch schon sein zweiter Auftritt bringt ihm digitale Berühmtheit durch ein Video auf Youtube. Von da an kennt ihn jeder – hat er sogar eine eigene Fan-Seite im Internet. Doch er soll nicht der einzige Superheld bleiben. Außer dem Helden Red Mist (Christopher Mintz-Plasse) taucht bald ein Duo auf, dass das Superheldenhandwerk wirklich versteht: Hit-Girl (Chloe Moretz) und Big Daddy (Nicolas Cage). Ein Vater mit seiner Tochter, die auf einen persönlichen Rachefeldzug gegen einen fiesen Konzern sind.

Doch wo Helden sind, lassen die Schurken nicht lange auf sich warten…

FAZIT:

Ironischerweise ist Kick-Ass nicht nur eine Hommage an die guten alten Comichelden, wie Spider-Man, Superman oder Batman, sondern basiert auch noch selbst auf einer Comicvorlage von Mark Millar. Regiesseur Matthew Vaughn (BUBE, DAME, KÖNIG, grAS; 1998/ SNATCH – SCHWEINE UND DIAMANTEN; 2000) inszenierte diese actionlastige Comicverfilmung mit viel Humor.

KICK-ASS bedient so ziemlich alles, was der Zuschauer von Hollywood erwartet: Der Film hat sehr viel, oft übertrieben gewalttätige Actionszenen, typische Highschool-Lovestory-Nebenhandlung, sehr viel Wortwitz, skurrile Charaktere und einen echt schlechten Helden.

Zudem liefert der Film jede Menge Futter für Comickenner und Filmliebhaber. So folgt eine Anspielung auf die nächste. Oft sind diese aber nur sehr subtil am Rande zu vernehmen. So werden beispielsweise im Hintergrund in einem Comicladen die original Comichefte zum KICK-ASS-Comic verkauft. Andere Beispiel sind etwas offensichtlicher, wie Daves Posen in seinem neuen Anzug vor dem Spiegel in TAXI DRIVER Manier.

Schade ist, oder vielleicht sogar auch gut, dass der Titelheld gar kein Held ist: Denn Dave wirkt im Laufe der Geschehnisse zunehmend unplatzierter. Im Gegensatz zu Scott Pilgrim, in SCOTT PILGRIM VS. THE WORLD (2010), hat Kick Ass keine besonderen Talente, was sich als sehr großen Nachteil für einen Superheld herausstellen kann. Jedoch brilliert Dave genau in den gesellschaftlichen Zwischenmenschlichkeiten, in denen Scott auf Grund seiner Irrealen Wahrnehmung der Realität und letztlich auch wegen seines Heldendaseins versagt. Denn Dave ist zwar ein Looser, aber er wird Teil der Gesellschaft – hat sogar Sex.

Die eigentliche Heldin des Films ist jedoch die kleine Mindi, die als Hit-Girl verkleidet in feinster Lolita-Action reihenweise Verbrecher massakriert, schnetzelt und löchert. Spätestens seit Mindi wissen wir, warum man Kindern niemals eine Waffe in die Hand geben sollte. Kick-Ass selbst, bleibt eine Randfigur (ähnlich wie Jack Sparrow im vierten Teil von FLUCH DER KARIBIK), die allenfalls da ist und zuschaut und nicht weniger als die zu rettende Jungfrau in der Not spielt.

KICK-ASS ist eine deutlich Spur mehr Comicadaption als eher ruhige namenlose Mitvertreter, wie UNBREAKABLE (2000) oder DEFENDOR (2009). Frei nach dem Motto „Nicht nachdenken, einfach gucken und feiern!“ steht der Spaß hier deutlich im Vordergrund. Tiefsinnig kann Spiderman eh besser und „mit keinerlei Kraft, kommt [eben auch] keinerlei Verantwortung!“

So schafft es Kick Ass mit Erfolg mehr als eine kurzweilige und sehr empfehlenswerte, Abwechslung zum Einheitsblockbuster zu sein. Denn er hebt sich alleine schon durch den selbstironische Ton von der Masse hervor. Mal davon abgesehen passt er genau in diese comicverrückte Zeit.

Euch ist SPIDER-MAN (2002) zu unrealistisch und weit weg von der Vorlage, SUPERMAN zu multidimensional langweilig und BATMAN zu epochal-theatralisch? Dann freut euch auf Kick-Ass!

…und bald auch auf KICK ASS 2 – BALLS OF THE WALL , denn der Kinostart ist am 11. Juli 2013.

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W eitere Infos: http://movies.universal-pictures-international-germany.de/kickass/

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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