Legend
Kinokritik,  Kritiken

LEGEND (2016)

Tom Hardy im Doppelpack.

Für alle Fans von Tom Hardy ist der Januar wohl ein sehr guter Monat, denn er ist in zwei Filmen gleich dreifach vertreten. Neben seiner Rolle in THE REVENANT sieht man ihn nämlich noch als die Gangsterzwillinge Ronald und Reginald Kray in LEGEND. Kann ein Gangsterfilm aus England mit den glorreichen Vertretern aus Amerika mithalten?

INHALT: 

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London in den Swinging Sixties: Die eineiigen Zwillingsbrüder Ronald und Reginald Kray (Tom Hardy) bringen es in der Unterwelt der britischen Hauptstadt zu zweifelhaftem Ruhm. Denn durch ihre kriminellen und unkonventionellen Machenschaften und ihre Skrupellosigkeit steigen sie innerhalb der Unterwelt sehr schenll auf. Doch während Reggie Erfolg in Geschäftsangelegenheiten vorweisen kann und enorm zum Aufbau des Imperiums beiträgt, gefährdet sein Bruder Ron dieses am laufenden Band.

Der wurde erst kürzlich aus der Psychiatrie entlassen und bringt das erfolgreiche Familienunternehmen durch seine unkontrollierten Wutausbrüche zunehmend in Gefahr. Als Reggie mit der zerbrechlichen Frances Shea (Emily Browning) schließlich seine Traumfrau kennenlernt und die von Reggie erwartet, dass er sich für eine Seite entscheidet, bricht endgültig die Hölle los. Ron gerät außer Kontrolle und Reggie ist damit überfordert, sowohl seine Ehe als auch das Kray-Imperium zu retten.

FAZIT:

Mitten in den 60ern versucht der aufstrebende Reginald Kray sein Gangsterimperium in London zu etablieren und nebenher noch seinen Zwillingsbruder Ronald aus der Klapse zu holen. Dass die beiden Brüder in ihrer Art die Dinge zu regeln vollkommen unterschiedlich agieren, merkt man direkt von der ersten Minute an. Während Reggie nämlich alles elegant und eher unauffällig regeln will, geht Ronald voll in die Offensive und will alles mit Fäusten oder Waffen regeln. Allein für diese tolle und sicherlich auch anstrenge Leistung hat Tom Hardy (MAD MAX: FURY ROAD; 2015) meiner Meinung nach schon einen Oscar verdient. Cool dabei ist eben auch, dass die Zwillinge sogar ab und zu gleichzeitig im Bild zu sehen sind und nicht immer nur ein dialoglastiger Szenenwechsel stattfindet.

Ihm zur Seite steht dabei Emily Browning als Frances, die seine Machenschaften zwar nicht gutheißt, jedoch auch die Vorzüge des Reichtums genießt. Doch später macht sie eine traurige Wandlung durch und kommt irgendwie nicht so ganz mit der Kriminalität zurecht. Auch Emily beweist dabei gutes schauspielerisches Geschick, auch wenn es nicht so stark wie das von Hardy ist.

Schauspielerisch ist also alles schon mal mehr als ansehnlich, doch wie sieht es mit der Story und Setting aus? Man geht ja immerhin mit der Erwartung ins Kino, einen Gangsterfilm zu sehen. Nun, ganz so elegant wie es einem oft in Mafiafilmen gezeigt wird, ist LEGEND nicht, dazu sind die Engländer in ihrer Mentalität einfach zu verschieden. Reggie ist beispielsweise fast der Einzige, der die ganze Zeit einen Anzug trägt, der Rest hat gewöhnliche Klamotten an, wie Lederjacken und Stoffhosen. Doch es passt auch einfach mehr zu England, denn es gibt sehr viele Szenen in Pubs, wo ordentlich Guinness ausgeschenkt wird, also wäre man dort mit Anzug und Krawatte schon overdressed. Auch Actioneinlagen, wie eine ordentliche Schießerei, sucht man hier vergebens, wenn überhaupt wird hier eher mit Schlagringen und Hämmern agiert. Die Kämpfe sind dabei schon recht blutig und einige harte Gewaltspitzen sind dabei sogar zu sehen, was die FSK 16 Freigabe schon mehr als rechtfertigt. In der Hinsicht ist LEGEND also wirklich very british in seiner Darstellung, aber der Film spielt ja auch in London, dessen alte Straßen, mit den Pubs und einigen Nachtclubs gut in Szene gesetzt wurde.

Die Story ist zum Großteil komplett auf die Beziehung der beiden Brüder zueinander ausgelegt und bietet daher eher weniger wirkliche Mafiaaktivitäten. Wie schon gesagt geht der geistig gestörte Ronald eher brachial an die Aufgaben ran, woran auch Reginald immer mehr zu knabbern hat, denn meist kommt er dafür in den Knast. Einige Szenen geben auch wunderbar die Spannungen zwischen den beiden wieder, denn im Grunde hält sie nur der Familiengedanke zusammen. Da aber nicht alles interessant ist, was die beiden so machen, gibt es doch schon die ein oder andere Länge im Film und eine kleine Straßenschlacht/ Schießerei zwischen den zwei vorherrschenden Banden in London wäre mal ganz schön gewesen.

Legend wurde von vielen als neuer Gangsterstern am Horizont angepriesen, doch ist eher ein schauspielerisch gutes Familiendrama mit Gangsterambitionen geworden. Vielleicht habe ich auch einfach zu viele bleihaltige Nadelstreifenfilme gesehen, denn auch wenn ein paar blutige Schlägereien in LEGEND vorhanden sind, ist mir das insgesamt zu wenig. Wenn man allerdings eher auf die feine englische Art steht, kann man sich den Film ruhig im Kino anschauen, ansonsten reicht auch später die Bu-Ray.

LEGEND startet am 07.01.2016 in den deutschen Kinos.

von Tobias Dute

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Studiocanal 2016

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Hey, ich bin Tobi, 25 Jahre alt und ein riesen Scifi- und Fantasyfan, doch auch Disneyfilme finde ich echt klasse. Und damit ihr meine Begeisterung auch irgendwann einmal teilt, teile ich meine Kritiken und Neuigkeiten aus Hollywood mit euch!

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