turbo
Film,  Kinokritik,  Kritiken

TURBO (2013)

Im Schneckentempo zum Erfolg

Eine kleine Schnecke mit eine großen Traum? Wovon soll eine Schnecke schon träumen? Wie jeder Mensch, so träumt auch eine Schnecke gerade von dem Unerreichbaren – In diesem Fall von der Geschwindigkeit…

INHALT:Turbo_Poster

Theo (Ryan Reynolds/ Malte Arkona) ist eine ganz normale Gartenschnecke. Er lebt mit seinem Bruder Chet in einer Schneckenkolonie am Rande eines reichhaltigen Tomatengarten in der Vorstadt. Langsames Vorgehen und Sicherheit stehen in der Kolonie an oberster Stelle. So fristet Theo ein langweiliges aber sicheres Leben. Doch er wünscht sich mehr. Sein großer Wunsch ist es die schnellste Schnecke von allen zu sein und sich zusammen mit seinem großen Vorbild, dem berühmten Rennfahrer Guy Gagné, auf der Rennbahn zu messen.

 

Während Theos Alltag öde vor sich hin plätschert und durch faule Tomaten und gefährliche Tagträume bestimmt wird, nutzt er den Abend, um sich alte Rennvideos anzusehen und den Traum als Rennfahrer zu träumen. Eines Tages wird Theo einer seiner Tagträume beinahe zum Verhängnis und er findet sich weit entfernt mitten auf dem Highway wieder. Doch statt zum letzten Mal gekrochen zu sein, verleiht ihn ein glücklicher Unfall unvorstellbare Schnelligkeit. Sein Schneckenhaus ist nun ein Motor und er seinem Traum einen großer Schritt näher.

Kurzerhand schnappt sich Theo seinen Bruder und reißt in die Welt hinaus. Bald lernt er den pumligen Menschen Tito (Michael Pena/ Giovanni Zarrella) kennen, der zusammen mit seinem Bruder Angelo (Luis Guzman/ Manuel Cortez) ein heruntergekommene Tacobude in einem desolaten Einkaufspark betreibt. Dort lernt er auch eine Schneckencrew, bestehend aus Checker (Snopp Dogg), Flamme (Maya Rudolph), Drifter (Ben Schwartz), Bobby (Richard Jenkins), Ky-Lee (Ken Jeong) und Bleifuß (Samuel L. Jackson), kennen, die ebenso adrenalinsüchtig sind wie Theo selber. Ermutigt von den neuen Freunden wird Theo zu TURBO und nimmt als Schnecke am INDIE 500 teil. Doch kann eine Schnecke überhaupt gegen Rennwagen bestehen? Klar ist nur eines: Kein Traum ist zu groß und kein Träumer zu klein!

FAZIT:

Regisseur David Sorens erster eigener DreamWorks Film war das Weihnachts-Special MERRY MADAGASCAR (2009), davor arbeitet unter anderen als Story Artist an CHICKEN RUN (2000) oder SHREK (2001). Mit TURBO legt Soren nun seinen ersten Langspielfilm hin – und das gar nicht mal so schlecht.

Denn das Team von TURBO zeichnete einige nette, wenn auch sehr klischeebeladene Charaktere, die auf eine seltsame Weise vertraut wirken und doch ihren neuen Seiten zum Vorschein bringen. Zuerst unsympathisch, wächst dem Zuschauer im Laufe des Films gerade das Schneckenteam und die menschlichen Begleiter ans Herz.

Der Animationsfilm TURBO verlangt auf jeden Fall eines: Ein Faible für Autorennen und Geschwindigkeit. Wer nichts mit Wagen pimpen, Motorleistung und waghalsige Überholmanöver am Hut hat, der wird trotzdem auf seine Kosten kommen. Denn das Grundthema geht über den reinen Speedwahn hinaus: Die Erfüllung seiner Träume.

„Was TURBOs Charakter ausmacht, ist, dass er unter keinen Umständen aufgibt. Sein Traum ist völlig wahnwitzig, und trotzdem kommt er auf dem Weg dorthin immer weiter voran. Dass er durch einen glücklichen Zufall auf einmal tatsächlich superschnell ist, löst seine Probleme noch lange nicht. Denn es ist nicht die Schnelligkeit, die TURBOs Charakter ausmacht, sondern seine Ausdauer.“

(Regisseur David Soren)

Als Schneckenstark kann dieses Highspeed-3D-Abenteuer nicht in allen Punkten bezeichnet werden. Denn leider zündelte nicht jeder Gag unbedingt auf Anhieb und böse Zungen könnten DreamWorks den Vorwurf machen, auf der Welle von Pixars CARS mit schwimmen zu wollen. Völlig unberechtigt im übrigen – Schließlich ist das Setting von TURBO in keinster Weise mit sprechenden Autos zu vergleichen.

Schnecken sind eben keine Autos. Nein, sie sind besser! Sie wissen, wie es ist, am Ende der Wagenreihe zu stehen und von hinten überholt zu werden – Genau das macht sie zu Sympathieträgern. Denn auch in diesem DreamWorks Film geht es um einen Underdog der zu einem gefeierten Star werden kann – wenn er nur fest an seinen Träumen festhält.

Träume sind jedoch nicht immer alles. Auch das vermittelt TURBO seinen jungen Zuschauern. Denn niemand sollte sein Freunde oder gar die eigene Familie vernachlässigen, nur um seinen Traum erfüllen zu können. Tito und TURBO sind Brüder im Geiste, die zusammen mehr wollen, als Ihr einfach Dasein es ihnen bisher offenbarte. Doch ohne den starken Rückhalt Ihrer vernünftigen Brüder Angelo und Chet würden Ihre Träume bloß Schäume bleiben. Die Kombination aus dem Motiv der Traumerfüllung und der Rückbesinnung auf seine Freunde ist nicht nur ein beliebtes Motiv in Kinderfilmen, sondern sie macht TURBO zu einem witzigen Film mit pädagogischen Anspruch und damit sehenswert.

TURBO funktioniert als Film für Kinder sehr gut, wird jedoch wohl oder übel nur ein sehr kurzweiliges Highlight unter den Animationsfilmen bleiben. Denn soviel wie im Film richtig gemacht wurde, so wenig grenzt sich TURBO doch vom Animationseinheitsbrei ab. Zwar gehen die Macher mit der Zeit und beeindrucken durch eine schöne Optik und eine Gesanglose Story. Doch heraus sticht einzig die innovative Pointe einer schnellen Schnecke. Alles andere ist nach Schema F zusammengebaut wurden und eine altbekannte Story, wie sie in vielen anderen Kinderfilmen bereits weit ergreifender und emotionaler verpackt wurde.

TUBRO ist ab morgen (03.10.2013) in den deutschen Kinos zu sehen. Wer möchte, der kann mit seinen Kindern zusammen viel Freude haben, benötigt dafür aber nicht zwingend die 3D-Variante. Und wer ihn verpasst, der war wohl nicht schnell genug für TUBRO.

von Jörg Gottschling

Bewertung: 

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Quelle: Pressematerial 20th Century Fox 2013

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