Minions - Filmkritik
Film,  Kinokritik,  Kritiken

MINIONS (2015)

Nicht alles Banana!

 

Nach dem riesigen Erfolg von ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH Teil 1 und 2 wurde schnell klar, dass die allseits beliebten Minions ihren eigenen Film bekommen würden. Zusammen mit einem unglaublichen Merchandise-Aufgebot, den man unter Anderem auf der Amazon-Startseite bewundern konnte, startete dieser am vergangen Donnerstag.

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Das englische Wort Minion bedeutet so viel wie Knecht oder Untergebener. Es ist also nur logisch, dass ein Minion ohne einen Meister nicht glücklich werden kann. Und das ist auch schon die Quintessenz des Films. Die Minions bewegen sich durch die Weltgeschichte, immer auf der Suche nach dem bösesten Schurken, dem sie dienen können. Dazu zählen zum Beispiel Graf Dracula und Napoleon Bonaparte. Leider sterben ihnen (häufig von ihnen selbst verschuldet) ihre Meister von Zeit zu Zeit weg. Irgendwann haben sie davon genug, sie ziehen sich in eine Eishöhle zurück.

Schnell stellt sich heraus, dass das Leben ohne einen Meister jedoch nicht lebenswert ist. Mutig machen sich drei von ihnen (Kevin, Stuart und Bob) auf, einen neuen zu finden. Nach langer Reise schaffen sie es in das New York der 1960er Jahre. Dort finden sie zunächst ihr Markenzeichen, die blaue Latzhose, auf einer Wäscheleine. Von New York fahren sie per Anhalter mit einer Familie nach Orlando, wo sie auf der berüchtigten „Villain-Con“ auf die ultimative Gaunerin Scarlet Overkill (Sandra Bullock/ Carolin Kebekus) treffen.

Sie wird ihre neue Meisterin und mit ihr geht es nach London. Scarlet beauftragt die drei die Krone der Königin zu stehlen. Sie träumt davon, diese Krone zu besitzen und dann eventuell noch die Monarchie an sich zu reißen. Jedoch geht bei dieser Aktion, auf altbewährte Minions-Art, so einiges schief. So wird anstelle von Scarlett, Bob zum König von England ernannt…

FAZIT:

Als eingefleischter Minions-Fan waren meine Erwartungen hoch. Die Vorfreude stieg als das bekannte Universal-Intro zu sehen war. Während sich der Schriftzug um den Erdball bewegt, wird die bekannte Melodie von dem Minions vertont; Diese Kleinigkeiten lassen das Herz eines jeden Minion-Liebhabers schneller schlagen.

Der Film selbst, beziehungsweise die Handlung, konnten meine Erwartungen hingegen nicht erfüllen. MINIONS fehlt das, was seine zwei Vorgänger zu Genüge haben, nämlich starke Charaktere, die an sich schon viel Komik mitbringen und von den Minions unterstützt werden.

Scarlet Overkill (Sandra Bullock/ Carolin Kebekus) und ihr Mann Herb (Jon Hamm/ Sascha Rotermund) sind keine Charaktere mit Tiefgang, sie wandeln sich im Laufe des Films nicht. Dem entsprechend hat man weder Sympathie, noch Abneigung gegen die beiden und auch die anderen menschlichen Figuren haben entweder zu wenig Zeit auf der Leinwand oder sind einfach nicht als ausgearbeitete Charaktere angelegt, die für die weitere Handlung relevant werden.

Das ist schade. Denn man erinnere sich nur an die Figurenentwicklung in den ersten beiden Teilen: Allen voran Gru, der vom Bösewicht zum liebenden Familienvater wird. Aber auch seine drei Töchter sorgten neben den Minions ebenfalls für zahlreiche Lacher in ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH. Obendrein waren sie tragende Figuren, die in MINONS fehlen. Denn so witzig die Minions auch sein mögen, ihre Gags reichen leider für einen ganzen Film nicht aus.

Ein weiterer Fehler, den die Verleiher und Produzenten von Illumination Entertainment begangen haben, sind die zahlreichen Trailer und Clips, die vor Filmstart veröffentlicht wurden. Wer sie alle gesehen hat, kann sich gut und gerne die ersten 15 Minuten des Films sparen, denn die ganze Vorgeschichte mit all den vorhergegangenen Meistern der Minions kam darin bereits ausführlich vor.

Es gibt jedoch nicht nur schlechte Dinge über den Film zu sagen: Auch diesmal haben die Macher wieder großen Wert darauf gelegt, viele Referenzen auf andere Filme und popkulturelle Phänomen zu ziehen, um die erwachsenen Zuschauer bei Laune zu halten. Mein Favorit ist das kurze Auftauchen der Minions aus einem Gullideckel in die Abbey Road, während gerade das berühmte Zebrasteifen-Cover für das Album der Beatles geschossen wird. Leider sind jedoch nur die Beine der Beatles zu sehen. ich hätte die vier Pilzköpfe gerne als animierte Figuren gesehen. Außerdem verursachen die Minions nach wie vor viel Chaos und sorgen immer wieder für Lacher.

Alles in allem haben die Minions nichts an ihrem Charme und Witz verloren. Sie sind und bleiben großartige kleine Kerlchen und für jedes Kind ist der Film nach wie vor sehenswert. Und auch als Erwachsener hat man durchaus seinen Spaß. Ich jedoch lehne mich zurück und warte lieber auf ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH 3 (2017), um dort wieder auf meine Lieblingscharaktere und ihre witzigen, kleinen, gelben Side-Kicks zu treffen.

Seit dem 02.07.2015 erobern die MINIONS die deutschen Kinos.

von Sarah Binder

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Universal Pictures 2015

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Ich hab was mit Medien studiert und liebe Bananen. Keine Frage also, dass ich für den Filmaffen über die Welt der Filme und Serien berichte.

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