Into the Woods - Filmkritik
Film,  Kinokritik,  Kritiken

INTO THE WOODS (2015)

Hübscher Märchen-Mix mit viel Singsang

Um sich ein Musical anzuschauen, muss man meistens immer den Broadway oder wie in unserem Fall Berlin oder Hamburg aufsuchen. Doch ab und an findet eine Musicalverfilmung auch ihren Weg in die Kinos und ist meist auch eine recht gute Alternative zum Original. Nach dem sehr erfolgreichen „Les Miserables“ möchte es nun auch Disney wissen und schickt seinen Broadway-Erfolg „Into the Woods“ auf die große Leinwand.

Ist das Star-besetze Musical ein Spaß für Jung und Alt? Regisseur Rob Marshall ist dieses Genre zumindest bestens bekannt und er sollte deshalb auch für eben diesen Spaß garantieren können. Ob er es auch wirklich geschafft hat, erfahrt ihr jetzt.

INHALT:

Der Bäcker (James Corden) und seine Frau (Emily Blunt) wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind. Allerdings verhindert ein Fluch der bösen Hexe (Meryl Streep), dass die Frau schwanger werden kann. Die finstere Magierin bietet dem Paar eines Tages jedoch an, den Bann aufzuheben, wenn es ihr bestimmte Gegenstände von einigen märchenhaften Gestalten beschafft. Um ihren Traum vom Familienglück endlich zu verwirklichen, lassen sich die beiden Verzweifelten auf das turbulente Abenteuer ein, in dessen Verlauf sie unter anderem die Wege von Rotkäppchen (Lilla Crawford) und dem listigen Wolf (Johnny Depp), Rapunzel (Mackenzie Mauzy), Cinderella (Anna Kendrick) und ihrem Prinzen (Chris Pine) sowie dem mit magischen Bohnen ausgestatten Jack (Daniel Huttlestone) kreuzen. Doch was kann Schreckliches passieren, wenn die Hexe schließlich alles bekommt, wonach sie verlangt?

FAZIT:

Was das Musical generell betrifft ist die Idee, diverse Märchen wie z.B. „Rotkäppchen“, „Cinderella“, „Jack und die Bohnenranke“ und auch „Rapunzel“ miteinander zu verbinden, indem sich die Charaktere immer wieder in den Wäldern über den Weg laufen, schon einmal ziemlich gut. Es wird eine Hauptstory die aus keinem anderen Märchen ist erzählt, doch alle anderen müssen ihren Teil dazu beitragen (teilweise auch widerwillig), um den Fluch wieder zu brechen. Nebenher gehen aber natürlich auch die bekannten Geschichten ihren gewohnten Gang, obwohl bei Cinderella schon ziemlich lustig der ein oder andere Werdegang etwas verlängert wurde, dabei doch sehr unterhaltsam ist. Und wie es für ein Musical üblich ist, wird dabei noch so gut es geht gesungen und auch hier ist der Witz in etlichen Liedern zu spüren, wobei die Prinzen aus „Cinderella“ und „Rapunzel“ in einem Duett für die größten Lacher sorgen. Manch einen könnten die Menge an Gesangspassagen vielleicht nerven, doch damit muss man in einem Musical definitiv rechnen und den Film deshalb abzuwerten, wäre dann ein wenig fehl an Platz. Denn besonders Meryl Streep, Emily Blunt und Anna Kendrick liefern eine ziemlich gute Gesangsvorstellung ab.

Doch nicht nur der Gesang muss stimmen, es kommt natürlich auch auf eine tolle Kulisse an. Und die wurde mit den Wäldern oder auch „Woods“ sehr eindrucksvoll geschaffen. Die verschiedenen Bäume sind sehr detailreich modelliert und effektmäßig geht es dort auch das ein oder andere Mal sehr magisch und eindrucksvoll zu. Sie sind eben der Hauptschauplatz des Films und obwohl es eben „nur“ ein Wald ist, bietet er perfekte Möglichkeiten für die Märchenfiguren, ihre Wege immer wieder zu kreuzen und für interessante Momente zu sorgen.

Vorhin haben wir ja schon von einigen gesanglichen Leistungen der Schauspieler in INTO THE WOODS erfahren, die ziemlich gut sind, doch es gibt natürlich auch nicht so Gute. Allen voran ist an dieser Stelle leider Johnny Depp als böser Wolf zu nennen, der in seiner sehr kurzen Rolle dann doch mehr spricht, als zu singen, obwohl seine Stimme bestimmt viel mehr hergeben könnte. Hier wurde leider ein wenig gespart, aber immerhin sieht er als Wolf schön heimtückisch und hinterlistig aus.

Wenn man dann schließlich im ganzen Mix an Märchen (bei denen man aber niemals den Überblick verliert) dem gemeinsamen Ende entgegenkommt, hätte man INTO THE WOODS an genau dieser Stelle enden lassen sollen. Doch es geht noch weiter, obwohl der Höhepunkt eindeutig vorher erreicht wurde, aber Disney wollte unbedingt noch einen moralischen Aspekt mit in den Film bringen. Leider ist diese neue Kurzgeschichte dermaßen langweilig und teilweise wirklich fraglich, was einige Charaktere betrifft, dass dadurch das ganze Filmerlebnis getrübt wird. Rob Marshall schafft es wirklich, durch diese zusätzlichen Minuten den Film stark abzuwerten und so entsteht kein rundes Musicalvergnügen. Zwar gibt es durch diesen Part eine Verknüpfung mit dem Anfang der Erzählung, doch das hätte sicherlich niemanden gestört, wenn man es weggelassen hätte.

Rob Marshall hat mit INTO THE WOODS eine sehr belebte und lustige Musicalverfilmung für Jung und Alt auf die Beine gestellt, der leider ihr Ende zum Verhängnis wird. Hätte man dort die Schere angesetzt, oder diesen Part gar nicht erst gedreht, wäre der Film und vor allem das Empfinden der Zuschauer viel positiver ausgefallen. So bleibt INTO THE WOODS eher ein durchschnittlicher Film, den man sich auch getrost auf Blu-Ray ansehen kann.

Das Musical-Märchen INTO THE WOODS startet morgen (19.02.2015) in den deutschen Kinos.

von Tobias Dute

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Disney 2015

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Hey, ich bin Tobi, 25 Jahre alt und ein riesen Scifi- und Fantasyfan, doch auch Disneyfilme finde ich echt klasse. Und damit ihr meine Begeisterung auch irgendwann einmal teilt, teile ich meine Kritiken und Neuigkeiten aus Hollywood mit euch!

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