Die Schöne und das Biest - kritik | Review
Kinokritik,  Kritiken

DIE SCHÖNE UND DAS BIEST (2017)

Haariges Herzensabenteuer

DIE SCHÖNE UND DAS BIEST kommt diese Woche als Disney-Remake in die deutschen Kinos. Lena ist verzaubert und bewirft den Film gleich mit einem ganzen Bananenbaum voller saftig, reifer Paradiesfeigen. Warum sie so begeistert ist, lest ihr hier:

INHALT:Die Schöne und das Biest - Poster

Es war einmal ein eitler Prinz (Dan Stevens), der feierte die schönsten Feste auf seinem Schloss. Doch seine Selbstbezogenheit wurde ihm schnell zum Verhängnis, denn eine Zauberin verfluchte den Prinzen. Er sollte fortan als Biest leben, bis er sich der Liebe anderer als würdig erweisen würde. Doch die Zeit, um diesen Fluch zu brechen, war knapp bemessen, sollte das letzte Blatt der Rose fallen, würde er für immer in der Gestalt des Biest gefangen bleiben. Es begab sich, dass die schöne Belle (Emma Watson) durch die Verkettung schicksalhafter Ereignisse zur Gefangenen des Biestes wurde. Ist sie möglicherweise die eine die den Fluch zu brechen vermag?

FAZIT:

Disney hat mit dieser Realverfilmung des Animationsfilmes einen absoluten Volltreffer gelandet. Mit einer grandiosen Besetzung, aufwändigen Kostümen und einer tollen Kulisse, wird die Geschichte um die außerordentliche kluge und starke Heldin Belle neu inszeniert. Dabei gelingt es Disney, der alten, viel geliebten Geschichte treu zu bleiben und mit einigen neuen Schwerpunkten zu versehen. Hierbei rückt besonders Belle in den Vordergrund, die nicht mehr so passiv agiert und ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Neben den alten Liedern, neu von den Darstellern eingesungen, liefert Disney zwei neue Stücke zur Verfilmung, die sich wunderbar in das Gesamtwerk einfügen und der Figur Gaston (Luke Evans) und dem Biest mehr Raum geben.

Die Realverfilmung beginnt spektakulär mit einem rauschenden Ball. Die Stimme aus dem Off berichtet, dass es sich um das Schloss eines überheblichen, eitlen und selbstgefälligen Prinzen handelt. Diese Eitelkeit erkennt auch der letzte Zuschauer, als der Prinz gezeigt wird: Smokey Eyes sind bei seinem Auftritt eine leichte Untertreibung. Er hat tief in sein Schminkköfferchen gegriffen und das Gesicht mit reichlich bunter Glitzerfarbe verziert. So würde sich vermutlich nicht einmal Kim Kardashian auf dem Wiener Opernball zeigen. Aber gut, alles feiert und tanzt als plötzlich eine hässliche alte Frau (Hattie Morahan) die Kulisse von Jugend und Schönheit stört. Sie bittet um Hilfe, doch der Prinz verweigert diese. Pech für ihn, denn es ist gar keine alte Frau die seine Hilfe erfleht, sondern eine Zauberin.

Wütend verflucht sie den Prinzen fortan sein Leben als ein hässliches Biest auf dem Schloss zu fristen, bis sich jemand fände, der ihn in dieser Gestalt lieben könnte. Doch wie vieles im Leben ist auch die Chance darauf diesen Fluch wieder zu brechen befristet. Da sie bereits einen Bediensteten in eine Uhr verwandelt hat, gibt sie ihm anstelle des Chronometers eine Rose mit auf den Weg. Wenn das letzte Blütenblatt fällt, gibt es für ihn kein Zurück mehr in seine Menschengestalt und er wird auf ewig sein Leben in Gestalt eines behörnten Ungeheuers verbringen müssen.

Die Kulisse in DIE SCHÖNE UND DAS BIEST wechselt, die Stimme aus dem Off verschwindet und ich werde in das beschauliche Leben des Dorfes Villeneuve eingeführt. Die Provinz im Märchen lebt. Unter viel Gesang erkenne ich direkt am Kostüm Belle, denn es ähnelt dem Kostüm aus dem alten Animationsfilm. Ich bin skeptisch, denn Belle tänzelt durch das bunte Dorftreiben und ein jeder scheint sie zu kennen und zu mögen. Bis auf drei neidische Schicksen, aufgetakelt wie der Prinz zuvor im Schloss… Meine Skepsis schwindet als Emma Watson beginnt zu singen. Das hätte ich von dem ehemaligen Kinderstar nicht erwartet. Sie ist erwachsen geworden und ich bin sofort von ihrer Darstellung gefangen. Ein breites Lächeln zieht sich durch mein Gesicht und ich merke direkt, ok der Film hat mich.

Belle lebt gemeinsam mit ihrem exzentrischen Vater Maurice (Kevin Kline) und muss sich den Avancen des Dorfschönlings Gaston erwehren. Dieser scheint der nächste eitle Gockel in dem Film zu sein und ich erwarte eigentlich einen weiteren Auftritt der Zauberin, denn der gehörte der Logik des Films nach ebenfalls verflucht. Beim Selbstgespräch mit seinem Spiegelbild – Spieglein, Spieglein an der Wand… ah ne anderes Märchen – wird jedoch klar, in diesem Film wird nur der Prinz eines Fluches als würdig angesehen. Bei dem besteht schließlich die Hoffnung auf Besserung. Die Zauberin wusste vermutlich, dass bei Gaston Hopfen und Malz verloren sind. Der unwissende Zuschauer erkennt dies wahrscheinlich spätestens in der Dorfkneipe. Hier schmettert Gaston voller Inbrunst ein Loblied auf sich selbst und wird hierbei kräftig von seinem Begleiter Le Fou (Josh Gad) unterstützt. Es ist einfach herrlich komisch, wie die ganze Dorfgemeinde dem vermeintlichen Helden in Uniform verfällt. Doch der Schein trügt, wie die Geschichte zeigt und Gaston ist einfach der absolute Widerling dieser Geschichte.

Durch die Verkettung einiger Umstände wird Belle zur Gefangenen des Biestes auf seinem Schloss. Die Gefangenschaft bleibt allerdings temporär, denn die Dienstboten des Prinzen – als zum Leben erwachte Dinge, u.a. in Gestalt einer Uhr (Ian McKellen als von Unruh), eines Kerzenleuchters (Ewan McGregor als Lumiere), einer Teekanne (Emma Thompson als Madame Pottine) und einer Tasse (Nathan Mack als Tassilo) – schließen die kluge und liebenswerte Belle direkt in ihre Herzen ein und weisen ihr ein Zimmer zu. Außerdem erhoffen sie sich, dass Belle möglicherweise die EINE sein könnte, die den Fluch von ihrem Herrn und damit auch sich selbst lösen könnte. Entgegen der eigenen Erwartung und unter viel herzerwärmendem Gesang wächst die Zuneigung zwischen Belle und dem Biest. Sie blickt hinter die Fassade und erkennt sein wahres Wesen.

Die Schauplätze der Handlung wechseln regelmäßig zwischen dem Schloss und dem Dörfchen Villeneuve. Hier versucht Belles Vater Maurice die Dorfgemeinschaft von der Existenz eine Biestes und der Gefangenschaft seiner schönen Tochter zu überzeugen. Lediglich Gaston und Le Fou sind bereit den exzentrischen Mann bei der Suche zu unterstützen. Natürlich aus völlig eigennützigen Gründen, denn Gaston hofft dadurch den Segen zur Hochzeit mit Belle zu bekommen. Die anfängliche Unterstützung nimmt für Maurice allerdings eine gefährliche Wendung, als dieser sich weigert Gaston seine Tochter zu versprechen.

Zurück im Schloss kommen sich Belle und das Biest näher. Ein festlicher Abend nur für die zwei. Belle schwebt in einem wunderhübschen Kleid über die Tanzfläche und die Handlung ist auf ihrem Höhepunkt. In mir jubiliert das kleine Mädchen in Erwartung auf die wahre Liebe. Belle erkennt das Wesen des Biestes und ich erkenne meine eigene Sentimentalität zu hinreißenden Liebesgeschichten und Ballkleidern. Der Moment des Glückes zwischen dem Biest und Belle währt nicht lange und damit auch nicht mein eigenes. Belle muss ihrem Vater zu Hilfe eilen. Das Biest beweist Größe, indem es Belle die Freiheit schenkt, damit sie ihren Vater retten kann. Selbstlos verzichtet er hier auf die eigene Rettung, denn die Rose trägt nunmehr noch ein Blütenblatt.

Es folgt ein fulminantes Finale, indem die Dorfbewohner das Schloss des Biests mit Schaufeln und Mistgabeln stürmen, angeführt von Gaston um das böse Biest zu töten. Klischees werden tradiert, indem von Äußerlichkeiten auf Innerlichkeiten geschlossen wird. Aber die treuen Dienstboten geben ihr Möglichstes um Schloss und Herrn zu verteidigen. Doch natürlich ist es die junge Heldin, die es letztendlich schafft, alle zu retten. Der Vater wird vor der Einweisung bewahrt, das Biest vor dem Tode und der Fluch gelöst. Jeder erhält seine wahre Gestalt zurück, die Sonne scheint und es findet ein Fest statt. Belle tanzt mit dem Prinzen, nun ohne Fell und glücklicherweise auch ohne die Fancy-Kriegsbemalung und alle sind glücklich.

Ja auch ich habe beim Abspann von DIE SCHÖNE UND DAS BIEST Herzchen in den Augen, denn dieser Film – trieft natürlich objektiv gesehen vor Schmalz und Kitsch – hat mich wirklich verzaubert. Aus vielerlei Gründen, Emma Watson als Belle, die Songs, die Kostüme, die allmählich erwachende Nächstenliebe beim Biest, ach einfach alles! Da der deutsche Bachelor sich der finalen Rose nähert und vor allem natürlich auch, weil es bei Disney heißt: „Happily ever after“ Geht ins Kino und erlebt 130 Minuten von allem was das Mädchenherz begehrt: Spannende Liebesgeschichte, wunderschöne Kleider, humorvolles Interieur und eine bezaubernde Heldin. Dieser Film ist meines Erachtens nach die bisher gelungenste Realverfilmung von Disney.

Ab dem 16.03.2017 läuft DIE SCHÖNE UND DAS BIEST von Bill Condon in den deutschen Kinos.

von Lena Gerlach

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Disney 2017

© Disney

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Hello, ich bin die Lena und neben meiner Passion dem Lesen steht direkt das Kino. Gerne natürlich auch Buchverfilmungen, wobei ich immer noch auf das cineastische Meisterwerk warte, das die literarische Vorlage übertrifft. Die Wartezeit auf die nächste Buchverfilmung vertreibe ich mir dann mal mit Serien ;-)

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