Vanish - Filmkritik
DVD & Blu-Ray,  Film,  Kritiken

VANiSH (2015)

Klein & dreckig.

 

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Die zwei Halbbrüder Jack (Austin Abke) und Max (Bryan Backbrader) sowie der alte Kriegskamerad Shane (Adam Guthrie) haben zusammen die absurde Idee die Psychologiestudentin Emma (Maiara Walsh), die Tochter des Drogenbarons Carlos (Danny Trejo), zu entführen und von dem skrupellosen Gangsterboss Lösegeld zu verlangen. Was für die Anfänger nach einem wasserdichten Plan klingt, wird bald zu einem Höllentrip durch Texas.

Denn Emma ist taff und viel härter als alle drei Jungs zusammen. Gekonnt spielt sie die Drei gegeneinander aus und offenbart deren wahres Gesicht – dieser Tag kann nur blutig enden…

FAZIT:

Dieser kleine Independentfilm von Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Bryan Backbrader ist dreckig, hart und erbarmungslos. VANiSH erinnert von seinem Stil und seiner Farbgebung an einen 70er Jahre Exploitationfilm. Dem Film gelingt es jedoch nicht, an die „Qualität“ des Low-Budget-Trashs heranzukommen, weil sein Anspruch zu hoch ist.

Auf den Spuren von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino wandelnd, baut sich hier ein actionreiches, blutiges Klischeefeuerwerk auf. Doch VANiSH verlangt gar nicht nach einer großen Handlung und ausgefeilten Charakterentwicklungen. Und hierin liegt sein Problem. Der Film bedient Erwartungen und vermag es nicht, diese vollends zu erfüllen.

Fast gänzlich spielt sich die Handlung von VANiSH in einem Van ab. Das ist gut für die Atmosphäre, doch leider etwas zu kleingeistig für die Geschichte. Minute um Minute wartet der Zuschauer auf einen Showdown und darauf, dass endlich etwas mehr passiert. Statt dessen fährt die Gemeinschaft weiter durch die Wüste, reißt einen Spruch nach dem anderen und erlebt prekäre Situationen, die mehr Klischees bedienen als Referenzen bieten. Die Dialoge bestimmen dabei sich aufbauende Spannung. Sie sind recht einfach und durchaus auch clever geschrieben. Aber es fehlt immer wieder das Gespür für die richtigen Wörter und Geschichten zur richtigen Zeit. So verfehlen die Dialoge immer wieder ihre Wirkung.

Kaum kommt es endlich zu einem Showdown, geht alles furchtbar schnell. Wie ein Marathonläufer, der kurz vor dem Ziel noch mal alle Reserven in seinem Körper aktiviert, rast die Handlung plötzlich weg – das blutige Gemetzel beginnt. Das ist optisch ganz nett, aber auch nichts Außergewöhnliches. Für einen kurzweiligen Männerabend sollte es jedoch alle Male reichen.

Obacht: Die Film ist kein Trejo-Film. Vielmehr hat Danny Trejo (Post to Post Links II error: No post found with slug "belle-sebastian-machete-kills-2013"; 2013) nur ein kleines Cameo am Ende, das hat es aber mal wieder in sich. Doch nicht Trejo ist in VANiSH der heimlich Star, der zu einem kurzen Stelldichein lädt. Vielmehr zeigt sich Tony „The Candyman“ Todd als Streifenpolizist von einer harten und überzeugenden Seite, die einfach nur Spaß macht und nebenbei zum spannenden Höhepunkte von VANiSH gehört.

VANiSH ist ein Indie-Hit mit vielen Macken, aber durchweg besser produziert als manch andere Low-Budget-Actionfilm. Filmverleih Pierrot Le Fou hat damit auch dieses Mal das richtige Händchen gehabt, um die Spreu vom Trash-Weizen zu trennen. Ein Blick ist VANiSH in wert. Mehr aber auch nicht.

Die Blu-Ray von VANiSH hat noch einige Extras zu bieten. So finden sich auf der Scheibe gleich vier alternative Enden und der 20-minütige, nicht weniger sehenswerte, deutsche Kurzfilm TRIP. Ab dem 24.04.2015 ist der blutige Actionfilm VANiSH auf DVD und Blu-Ray im Handel erhältlich.

von Jörg Gottschling

Bewertung:
banane_ranking_3.5

Quelle: Pressematerial Pierrot Le Fou 2015

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