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THE IRISHMAN (2019)
Man nehme Scorseses Elite, einen gelblichen Filter, viele Rückblenden und eine verstrickte Handlung mit dutzenden Charakteren. Natürlich basiert alles auf wahren Ereignissen und siedelt sich dicht an der amerikanischen Unterwelt an. Fertig ist THE IRISHMAN. Ein dreieinhalbstündiges Epos, das einmal mehr beweist: Verbrechen zahlt sich nicht aus – jedenfalls nicht für die meisten.
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INFAM (1961)
Regisseur William Wyler (BEN HUR; 1959) versteht sich auf Dramatik und gesellschaftliche Themen. Mit INFAM drehte er ein beeindruckendes Drama über das Gerücht einer lesbischen Liebesbeziehung und die gesellschaftlichen Folgen dieser Behauptung: Ächtung, Verstoßung, Bedrohung. Er zeigt, was Worte anrichten können und dass, wenn einmal ein Gerücht öffentlich wird, es niemals wieder ganz verschwindet. INFAM hat Wyler in schwarz-weiß gedreht – zu der Zeit, 1961, nicht gerade üblich, aber wirksam. Der Film überzeugt durch die Schauspieler und seine enorme innere Spannung – sorgt durch einen kleinen Aspekt dann aber doch ein wenig für Verärgerung.
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DIE ZWEI PÄPSTE (2019)
Stell dir vor, du bist Papst, doch der Zeitgeist ist gegen dich. Viele verlassen die Kirche, weil sie nicht daran glauben oder Skandale die Institution erschüttern. Als Hardliner mit konservativen Ansichten kannst du nur schwer deine Schäfchen beisammenhalten. Du hast keine Wahl, als weiter zu machen. Denn dein Amt ist eines auf Lebenszeit…oder doch nicht? DICH ZWEI PÄPSTE von Regisseur Fernando Meirelles und Drehbuchautor Anthony McCarten klärt auf.
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KAFFEE, MILCH UND ZUCKER (1995)
KAFFEE, MILCH UND ZUCKER ist das Porträt dreier unterschiedlicher Frauen, deren Freundschaft alle Krisen des Lebens übersteht. Und die sind in diesem Fall nicht ohne: Die eine ist eine lesbische Afroamerikanerin, die andere ist an HIV-erkrankt und die Dritte hat ihren Ex-Freund auf dem Gewissen. Viel Zündstoff für einen turbulenten Road-Trip.
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JOKER (2019)
JOKER vermengt Arthousekino mit Blockbusterschurken: Herausgekommen ist ein Gewinner des Goldenen Löwen, ein Bewerbungswerk für den Oscar und möglicherweise das Opus Magnum von Joaquin Phoenix. Der Thriller von Regisseur Todd Phillips wirft dabei eine kontroverse Doppelfrage in den Raum: Sehen wir hier das Ende des Superheldenkinos oder die subversive Zukunft des Antiheldenfilms?
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BILLIONAIRE BOYS CLUB (2018)
Es könnte so witzig sein, wenn es nicht eine wahre Geschichte gewesen wäre: BILLIONAIRE BOYS CLUB erzählt von reichen Jungs, die in den 1980ern das große Geld verdienen wollen. Ihre Idee dafür ist so genial wie fahrlässig.
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DOWNTON ABBEY (2019)
Zurück auf DOWNTON ABBEY und es ist als wären wir nie weg gewesen. Die erfolgreiche britische Serie beschert uns ein fabelhaftes Finale im Kino. Dieses erfüllt alle Wünsche, beweist einmal mehr, warum wir DOWNTON ABBEY so lieben, und verführt uns am Ende trotzdem zu jener Aussage: „Das war schön! Gucken wir gleich noch eine Folge?“
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VICE – DER ZWEITE MANN (2018)
VICE – DER ZWEITE MANN erzählt vom irren Leben eines verschlossenen, aber auch erfolgreichen Politikers der USA: Dick Cheney. An den nötigen Stellen etwas ausgeschmückt und manchmal auch nicht so recht ernstgemeint, wirft diese Biografie viel Licht auf eine politische Ära aus Fake-News und skrupelloser Egomanie, die im Grunde bis heute anhält.
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THE SISTERS BROTHERS (2018)
THE SISTER BROTHES von Jacques Audiard ist ein moderner Western im klassischen Gewand mit einer starken Besetzung. Zwei Brüder reiten ruhelos quer durch den wilden Western. Jeder nächste Auftrag könnte ihnen endlich ein anderes Leben schenken – oder dieses für immer beenden.
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DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG (1964)
Damien Chazelle, Regisseur und Drehbuchautor von LA LA LAND (2016), nannte DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG den „formvollendetsten Film, den ich kenne“. Dieser Film, zusammen mit DIE MÄDCHEN VON ROCHEFORT (1967), waren die Vorbilder und Inspiration für LA LA LAND. Der Regisseur dieser beiden klassischen Musicals Jacques Demy setzte den Filmen der Novelle Vague zur damaligen Zeit knallbunte, kitschige Gesangsfilme entgegen. Entstanden ist ein einfach liebenswürdiges Musical nach alter Schule, das aber mit Sicherheit nicht für jedermann geeignet ist.