schwarz auf weiß #9 - IT#S A WONDERFUL LIFE
Affentheater

Schwarz auf weiß #9: IT`S A WONDERFUL LIFE (1946)

Ein Weihnachtsmärchen

IT’S A WONDERFUL LIFE oder IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN? ist ein Klassiker aus dem Jahr 1946. Ich stelle ihn natürlich mit Absicht im Dezember vor, denn vor allem in den USA wird er alle Jahre wieder in der Weihnachtszeit gespielt und ist für viele Familien ein Muss. Zu seiner Popularität hat vermutlich beigetragen, dass über eine Zeitspanne von 20 Jahren jeder den Film zeigen konnte, ohne dafür zu zahlen. Also lief er ungefähr so häufig in der Weihnachtszeit wie bei uns DINNER FOR ONE an Silvester.

Regie führte Frank Capra. Das Drehbuch basiert auf der Kurzgeschichte THE GREATEST GIFT von Philip Van Doren Stern. Er schrieb sie 1939, konnte allerdings keinen Verleger finden und beschloss 1945 schließlich einfach zweihundert 21-seitige Weihnachstkarten zu drucken und sie an seine Freunde und Verwandte zu schicken. Ein Produzent bekam schließlich so eine Karte in die Hände und sicherte sich die Rechte daran. Jedoch kann man die Geschichten kaum mit einander vergleichen denn zahlreiche Autoren, darunter die berühmte Dorothy Parker schrieben am Drehbuch mit.

Zur Handlung:

Die Filmhandlung dreht sich um George Bailey, gespielt von James Stewart. George hat sein ganzes Leben immer seine eigenen Wünsche und Träume hinten angestellt, damit die anderen ihre Träume wahr machen können. Als Kind rettet er seinem kleinen Bruder das Leben aber verliert dabei das Hörvermögen auf einem Ohr. Später arbeitet er in der Bausparkasse seines Vaters mit. Eigentlich will er aber weg von zu Hause und die Welt bereisen. Erst der Tod des Vaters, dann noch weitere Vorkommnisse verhindern immer wieder, dass George doch noch seine Pläne verwirklichen kann und so gründet er mit Mary (Donna Reed), einer früheren Nachbarin, eine Familie. Als jedoch sein Onkel einen großen Haufen Geld verliert sieht George keinen Ausweg mehr außer sich umzubringen. Er geht auf eine Brücke und will herunter springen, als er sieht wie ein anderer Mann hinein fällt. Er rettet den Mann, der sich als sein Schutzengel (Henry Travers) herausstellt und ihm aufzeigt wie die Welt wäre, wenn er nicht geboren worden wäre.

Wie einige Filmklassiker war auch IT’S A WONDERFUL LIFE nicht besonders erfolgreich bei seiner Veröffentlichung. Die Produktionskosten waren immens, da die ganze Stadt Bedford Falls nachgebaut wurde. Heute zählt vor allem das Drehbuch zu einem der besten Leistungen der Filmgeschichte. Sowohl Frank Capra, als James Stewart und Donna Reed wurden wiederholt zitiert, dass er ihr Lieblingsfilm war.

Der Film zeigt sehr schön, dass es auch in schweren Zeiten einen Grund zum Leben gibt, denn man beeinflusst immer andere Menschen mit seinen Entscheidungen. Natürlich sind aus heutiger Sicht viele Dinge etwas abwegig: Warum passt Georges Onkel beispielsweise nicht besser auf das viele Geld auf? Aber man muss bei alten Filmen natürlich auch immer die zeitlichen Kontexte in Betracht ziehen.

Ein paar kleine Fun-Facts: Beulah Bondi, die die Mutter von George Bailey spielte, verkörperte zuvor schon drei Mal die Mutter von James Stewarts Charakteren. Nämlich in den Filmen: MR. SMITH GOES TO WASHINGTON, OF HUMAN HEARTS und VIVACIOUS LADY.

Obwohl fast alle Drehorte für den Film gebaut wurden, ist die Abschlussball-Szene in einer echten Schule gefilmt, deren Turnhalle man mit einem beweglichen Boden zum Schwimmbad machen kann. Und kein Geringerer als Carl Switzer, der Alfalfa in DIE KLEINEN STROCHLE spielte, sorgt im Film dafür, dass sich der Boden öffnet und alle ins Wasser fallen.

IT’S A WONDERFUL LIFE ist ein wunderschöner schwarz-weiß Film, der gerne auch bei uns zum Weihnachtsklassiker werden sollte.

von Sarah Binder

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Ich hab was mit Medien studiert und liebe Bananen. Keine Frage also, dass ich für den Filmaffen über die Welt der Filme und Serien berichte.

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