schwarz auf weiß #5 - Wer die Nachtigall stört
Affentheater

SCHWARZ AUF WEIß #5: WER DIE NACHTIGALL STÖRT

Ein Zeitloser Klassiker

Mit dem Zeitgeschehen im Auge, möchte ich in diesem Monat einen Film vorstellen, der relevanter denn je zu sein scheint: TO KILL A MOCKINGBIRD oder auch WER DIE NACHTIGALL STÖRT.

Der Roman WER DIE NACHTIGALL STÖRT wurde 1960 veröffentlicht und von der Amerikanerin Harper Lee geschrieben. Schon ein Jahr später erhielt sie dafür den Pultizer Preis. Jedoch ist der Roman bis heute kontrovers. Immer wieder wurde er von den Listen der Schullektüren gestrichen. Das schmälerte seinen Erfolg aber nicht. Bis heute wurde er in 40 Sprachen übersetzt und wird weltweit gelesen. Sogar ich habe ihn in der 8.Klasse an einer deutschen Schule durchgenommen.

Die Verfilmung folgte recht bald, auch wenn nicht viele Produzenten an der Geschichte interessiert waren. Ein Film mit einem alleinerziehenden Vater und ohne potentielle Romanze, war damals nicht beliebt und sind wir mal ehrlich, ist auch heute im Mainstream-Bereich schwer zu finden.

1962 wurde der Film veröffentlicht. Gregory Peck verkörpert darin den liberalen Anwalt Atticus Finch. Er erzieht seine Kinder in Mitten der Depression der 1930er Jahre in Alabama. Er hat nur die Hilfe seiner Haushälterin Calpurnia. Buch und Film werden aus der Sicht der Tochter Jean Louise, genannt Scout, erzählt.

Ihr Leben und das ihres Bruders scheinen zunächst sehr idyllisch zu sein. Ihr Vater erzieht sie mit Moral und bringt ihnen bei Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen. Das einzig Mysteriöse in ihrem Leben ist der Nachbar Boo, der nie das Haus seines Vaters verlässt. Alleine das Geheimnis um ihn gruselt die Kinder.

Atticus Finch muss schließlich einen Afroamerikaner vor Gericht verteidigen. Tom Robinson (Brock Peters) hat angeblich eine weiße Frau vergewaltigt. Atticus glaubt an seine Unschuld und tatsächlich lassen sich die Anschuldigungen leicht als Lügen entlarven. Während des Prozesses bekommen die Kinder das erste Mal Rassismus und Hass zu spüren, denn Atticus macht sich viele Feinde.

Obwohl die Anschuldigen gelogen waren, hat das Wort eines Weißen immer mehr Wert. Tom wird schuldig gesprochen und stirbt kurz darauf bei einem Fluchtversuch. Der Vater der Frau versucht nach dem Prozess Atticus zu provozieren. Nachdem er damit keinen Erfolg hat, versucht er sich an den Kindern zu rächen. Dabei tötet ihn ausgerechnet Boo mit einem Messer. Atticus und der Sheriff beschließen darauf hin, die Selbstverteidigung als Unfall zu melden, damit Boo nicht in Auge der Öffentlichkeit gerät.

Für Gregory Peck gehörte WER DIE NACHTIGALL STÖRT zu seinen Lieblingsfilmen und –rollen. Den Cast und die Crew verband zeitlebens eine enge Bindung. So nannten sich Peck und Mary Badham gegenseitig auch Jahre später noch Atticus und Scout. Brock Peters hielt sogar Pecks Grabrede, als dieser im Jahr 2003 verstarb.

WER DIE NACHTIGALL STÖRT zeigt deutlich, wie auch alte schwarz/weiß Filme bis heute relevant sind. Die Thematik ist im Moment wieder in aller Munde und ich kann daher nur jedem empfehlen einmal Peck in seiner besten Rolle zu bewundern.

von Sarah Binder

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Ich hab was mit Medien studiert und liebe Bananen. Keine Frage also, dass ich für den Filmaffen über die Welt der Filme und Serien berichte.

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