Power Rangers 2017 - Filmkritik | Verkaufsstart am 03. August 2017
DVD & Blu-Ray,  Kritiken

POWER RANGERS (2017)

Go Go Power Rangers!

Kinder der Neunziger werden vor einigen Monaten Luftsprünge gemacht haben, als der Trailer von POWER RANGERS zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Die von Haim Saban produzierte Serie war ab 1994 ein Straßenfeger. Wenn das Team um Jason, Billy und Kimberly mit ihren Dinozords loszog, um Rita Repulsa eins auszuwischen, saßen wir als Kinder wie gebannt vor dem Bildschirm und verfolgten das Spektakel mit großen Augen. Im März kam nun die Neuauflage ins Kino und wird jetzt auf DVD & Blu-Ray veröffentlicht.

INHALT:Power Rangers - Blu-Ray-Cover | Remake von 2017

Fünf Teenager, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Jason (Dacre Montgomery), Kimberly (Naomi Scott), Billy (RJ Cyler), Trini (Becky G.) und Zack (Ludi Lin) haben nichts weiter gemeinsam, als auf dieselbe High School im Städtchen Angel Grove zu gehen. Als Jason und Billy durch Zufall auf etwas stoßen, das sie für uralte Fossilien halten, erwecken sie eine außerirdische Macht, die die Menschheit auslöschen will.

Die Ereignisse überschlagen sich und schweißen die fünf Teenager zusammen, als sie plötzlich auf unerklärliche Weise Superkräfte besitzen! Dass ihre neu erworbenen Fähigkeiten nicht nur ein Spiel sind, stellt sich schnell heraus, als ihnen Zordon (Bryan Cranston), der einstige Red Ranger als Hologramm erscheint. Von ihm erfahren sie, dass die Außerirdische Rita Repulsa (Elizabeth Banks) mit ihrer Alien-Armee einen Angriff auf die Erde plant. Um die Welt retten zu können, müssen die fünf nun innerhalb weniger Tage lernen, was normalerweise Jahre dauert: echte Power Rangers zu werden!

FAZIT:

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich vor 20 Jahren meine erste vollbewegliche Power Rangers-Figur geschenkt bekommen habe (Danke Papa). Damals war ich unglaublich begeistert von der Serie, bot sie doch eine Mischung aus Action, Dinosauriern und Teenie-Drama. Natürlich höchst oberflächlich, teilweise schon leicht trashig, aber absolut episch und mit für damalige Verhältnisse bombastischen Ausmaßen.

POWER RANGERS war nicht nur eine Serie, es war eine einzige, große Merchandising-Maschine. Jeder in der Schule hatte einen Lieblingsranger (die Mädchen mussten zwischen Kimberly und Trini entscheiden), der sich meistens nicht nur durch seine Farbe auszeichnete, sondern auch durch seinen dazugehörigen Dinozord. Die Dinozords sind Kampfvehikel in Form eines Dinosauriers, in die sich jeder Ranger setzen konnte, wenn die eigene Körperkraft nicht mehr ausreichte.

Wenn du auf den Tyrannosaurus Rex stehst, ist Jason dein Mann. Magst du Flugsaurier, solltest du Kimberly beobachten. Jeder konnte sich mit einem bestimmten Charakter identifizieren und verfolgte die Serie mit entsprechender Begeisterung.

War das eine der großen Stärken der 1. Power Rangers-Serie, auf der auch die Neuauflage nun beruht, so ist das eine der Schwächen des Films.

POWER RANGERS punktet zwar mit viel Situationskomik, guten Effekten und einem ansprechenden Soundtrack, schafft es aber nicht, das Ensemble an Figuren auf die Seite des Zuschauers zu ziehen. Während die Charaktere als Menschen wirklich sympathisch sind und jeder seinen Moment hat – besonders unser Nerd Billy, können die Ranger selbst keine Bindung zum Publikum aufbauen.

Es ist natürlich nicht falsch, dass unsere Titelhelden nicht von Anfang an auf ihre Rüstungen zurückgreifen können, da sie zunächst lernen müssen, füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. So gibt es gleich eine positive Message an das junge Zielpublikum. Dennoch dauert es bis zum Finale, bis wir die POWER RANGERS als Gruppe zum ersten Mal bestaunen dürfen. Die Endschlacht ist dann auch relativ kurz, aber effektvoll und ansprechend inszeniert. Jedoch werden die Dinozords, die sehr gut designt sind, nicht eindeutig in Rollen aufgeteilt und lassen so keine Identifizierung zu. In der Serie war der Triceratops eindeutig als solcher zu erkennen. Die Eigenschaften werden hier teilweise nur angedeutet, was ein leicht unbefriedigtes Gefühl bei Fans hinterlässt.

Haim Saban, der Ur-Vater der Serie, deutete jedoch bereits an, dass es einen Handlungsbogen für 6-7 Teile gibt. So ist es möglich, dass dieser erste Teil lediglich als Aufwärmphase gilt. Trotzdem, oder gerade deshalb, wäre es wichtig gewesen, seinen Fokus auf Fähigkeiten des Teams zu setzen.

Der Film selbst beginnt extrem unterhaltsam und vor allem cool, so wird der an sich oberflächlichen Geschichte ein besonderer Touch verliehen, in dem die Hintergrundstory zwischen Zordon (nur als Gesicht: Bryan Cranston aka Walter White) und Rita Repulsa bereits im Mesozoikum, als die Dinosaurier die Erde beherrschten, gezeigt wird. Die Ur-Ranger sprechen eine uns unbekannte Sprache und nehmen die Zerstörung des Universums bitterernst. Sollte es nach den eher bescheidenen Einspielergebnissen – die Heimkinoauswertung sollte allerdings einiges raushauen – noch Fortsetzungen geben, gibt es genug Background, auf dem sich einiges aufbauen lässt.

So bleibt mit POWER RANGERS ein kurzweiliger, anspruchsloser Spaß, der alte Fans wie Teenager unterhalten wird, aber mehr hätte sein können. Wer auf klassische Origin-Stories steht und einfach nur abschalten und ein wenig Action genießen möchte, wird mit POWER RANGERS bestens bedient sein.

POWER RANGERS erscheint am 3. August 2017 auf DVD und BluRay.

von Salih Yayar

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial StudioCanal 2017

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Hey, ich bin Salih, 28 Jahre alt, kinosüchtig und Serienfreund. Große Epen, Sci-Fi und Independent sind mein Ding - also eigentlich alles. Und wenn ich nicht gerade über Multimedia oder Politik diskutiere, versuche ich selber mal etwas auf die Leinwand zu zaubern. Meistens kläglich.

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