Happy Deathday - Review | Horrorthriller mit Zeitschleife und Mörder
Kinokritik,  Kritiken

HAPPY DEATHDAY (2017)

UND TÄGLICH GRÜSST – DER MÖRDER

HAPPY DEATHDAY ist die Horrorthrillerversion des Klassikers UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER (1993). Und er ist gar nicht so schlecht wie man meinen mag. Von seinem großartigen Vorgänger weiß er natürlich. Er spielt mehrfach auf ihn an. Wo Bill Murray damals sein arrogantes und unsympathisches Verhalten ablegen und ein netter Mann werden musste, muss Jessica Rothe als hübsche Studentin Tree ihren Tod verhindern. Doch auch sie wird im Laufe des Films ein besserer Mensch.

 

INHALT:Happy Deathday - Poster | Eine Frau erlebt ihren Todestag immer und immer wieder

Für die junge Studentin Tree (Jessica Rothe) beginnt ihr Geburtstag denkbar schlecht: sie wacht mit einem starken Kater in einem fremden Zimmer auf, neben ihr ein fremder Nerd-Collegeboy (Israel Broussard). Sie flüchtet, geht zur Uni, trifft sich mit ihrem verheirateten Geliebten, quatscht mit ihren Tussis aus der Studentenverbindung und will abends zu einer Party gehen – ein ganz normaler Tag also für eine Studentin im US-amerikanischen Teeniefilm. Doch auf dem Weg zur Party überrascht sie ein Fremder mit Babymaske und meuchelt sie nieder.

Kurz darauf beginnt für die junge Studentin Tree ihr Geburtstag denkbar schlecht: sie wacht mit einem starken Kater in einem fremden Zimmer auf, neben ihr ein fremder Nerd-Collegeboy. Sie geht abends zur Party und wird erstochen. Kurz darauf beginnt für die junge Studentin Tree ihr Geburtstag denkbar schlecht: sie … usw usf. Sie erlebt denselben Tag immer und immer wieder. Und wieder. Jeden Abend wird sie umgebracht. Jetzt muss sie einen Weg finden, den mysteriösen Fremden zu überlisten.

FAZIT:

Ohje, wieder eine billige Horrorversion eines tollen Klassikers – mag man denken. Aber HAPPY DEATHDAY hat durchaus seinen Reiz: als Thriller, nicht so sehr als Slasherfilm. Die FSK ab 12 macht schon deutlich, dass es hier nicht um blutiges Gemetzel geht. Hier geht es um Spannung – keine mitreißende, sondern eher lockere Spannung. Aber das gelingt. Klar: die Dialoge sind oft hölzern, der Schrecken soll vor allem durch die laute Musik übertragen werden und die Figuren sind manchmal dumm. Aber innerhalb der Genrebestimmungen des Horrorthrillers weiß HAPPY DEATHDAY durchaus zu unterhalten und auch mit einigen Wendungen zu überraschen.

Denn je nachdem, wie Tree sich verhält, geht der Tag anders zu Ende. So wird der Film zu einem klassischen Whodunit. Es gibt viele Personen, die als Mörder in Frage kämen. Die Zahl der Verdächtigen wird dann Tag für Tag reduziert. Je nachdem, für welche Wege sich Tree entscheidet, fallen bestimmte Motive weg. Man befürchtet zwar, dass die Auflösung am Ende uneinfallsreich und lahm sein wird – aber sie kann dann doch zufriedenstellen.

Über die paar Logiklöcher des Films muss man hinwegschauen: Wieso trifft Tree bestimmte Personen jeden Tag an GENAU derselben Stelle, obwohl sie sich vorher mal schneller und mal langsamer bewegt? Und wie kann der Mörder auf JEDES Verhalten von Tree vorbereitet sein, obwohl er doch nur einen Plan haben kann? Aber sieht man davon mal ab, kann HAPPY DEATHDAY gut unterhalten. Ein netter kleiner Thriller – nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu dämlich.

HAPPY DEATHDAY startet am 16.11.2017 in den deutschen Kinos.

von Benjamin Wirtz

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Universal Pictures 2017

Hey, ich bin angehender Cineast, großer Kinofreund und interessiert an jeder Art von Filmen. Deshalb steht in meinem DVD-Regal Godard neben Besson, die „Alien“-Box neben der Truffaut-Box, „Saw“ neben „Frau ohne Gewissen“ und „Panzerkreuzer Potemkin“ neben „2-Headed-Shark-Attack".

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