Fantastic Four
Kinokritik,  Kritiken

FANTASTIC FOUR (2015)

Fantastisch am eigenen Potential vorbei

 

Marvel und 20th Century Fox/Sony – Wenn man diese Kombinationen hört, denkt man sicher direkt an Filme wie X-MEN, SPIDER-MAN oder auch  FANTASTIC FOUR. Was einem jedoch ebenfalls in den Sinn kommen sollte (zumindest im Fall von „Spider-Man“), ist das Wort „Reboot“. Da es mit THE AMAZING SPIDER-MAN 1 & 2 so einigermaßen funktioniert hat, obwohl die Vorgänger keinesfalls erfolglos waren, wagt man sich jetzt an einen Neustart von den „Fantastic Four“.

Hier waren ebenfalls  die beiden Vorgänger (FANTASTIC FOUR und FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER) mit Chris Evans und Jessica Alba relativ erfolgreich, doch da man nicht „Captain America“ und gleichzeitig „Die Fackel“ sein kann, gibt es nun vier neue Protagonisten. Ob man auch bei diesem Reset einen guten Job gemacht hat, erfahrt ihr jetzt.

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Johnny Storm (Michael B. Jordan), seine Schwester Sue (Kate Mara), Reed Richards (Miles Teller) und Ben Grimm (Jamie Bell) sind vier Freunde, die einen Forschungsunfall mit einschneidenden Veränderungen erleben: Nachdem Tüftler und Genie Reed die Grundlagen für das entsprechende Verfahren entwickelt hat, werden die Vier in ein Paralleluniversum teleportiert und verfügen danach über Superkräfte. Storm wird zur menschlichen Fackel, Sue kann unsichtbar werden, Reed seine Gliedmaßen gummiartig verlängern und Grimm verwandelt sich in den klobigen Steinkoloss „Das Ding“. Doch die neuen Fähigkeiten sind keine harmlose Spielerei, sie wecken das Interesse des Militärs – und das des Forschers Dr. Victor von Doom (Toby Kebbell), der ausgerechnet in Johnnys und Sues Vater Dr. Franklin Storm (Reg E. Cathey) einen Mentor fand…

FAZIT:

Dass es sicherlich schwer werden würde, wenn man alle Helden komplett durch neue Schauspieler ersetzt, sollte jedem klar sein. Die gilt besonders dann, wenn die Protagonisten gerade mal durch Formate wie HOUSE OF CARDS oder FÜR IMMER SINGLE? bekannt sind. Leider lernt man die neuen/alten Figuren durch ihre zwar längeren, aber nicht wirklich interessanten Einführungen kaum kennen und was noch viel wichtiger ist: Man baut den gesamten Film über keine Beziehungen zu ihnen auf. Die Folge: man fiebert dadurch auch kaum mit ihnen mit, wenn es dann in den Endkampf geht. Das klingt schon mal nicht wirklich erfreulich, was das Reboot von FANTASTIC FOUR betrifft, doch wie sieht es mit der Story aus?

Hier hat der Film das große Problem, dass er mit seinen 100 Minuten Laufzeit einfach viel zu kurz ist, um sich wirklich entfalten zu können. Wie schon gesagt, dauert die Einführung der Charaktere relativ lange, sodass für die wahre Superheldenaction kaum noch Platz ist, was der Story ebenfalls nicht weiterhilft. Es werden hier und da mal ein paar interessante Ansätze von Reisen in andere Dimensionen und dem Studieren neuer Welten gezeigt, die dann aber genauso schnell wieder von einer einfallslosen und uninteressanten Story ersetzt wird.

Dass sich das Militär nämlich in alles einmischt und versucht, die Superkräfte der noch jungen Helden und deren Herkunft für sich zu gewinnen, ist ein sehr alter Hut und demnach eher langweilig. Und dann ist da natürlich auch noch Victor von Doom (Toby Kebbell), der nur sinnlos verwurstet wird und auch seine Pläne die Welt zu zerstören, kommen quasi wie aus dem Nichts und das kauft man ihm auch nicht wirklich ab. Was man ihm ebenfalls nicht ganz abnimmt, ist sein späterer Hang zur Brutalität, die er in einer bestimmten Sequenz zwar eindrucksvoll auslebt, was aber nicht wirklich zum Rest des Films passt. Diese Szene ist nämlich für die angestrebte Zielgruppe doch schon sehr blutig und grenzwertig, deshalb sollten sich Eltern gut überlegen, ihre kleinen Kinder mit in den Film zu nehmen. Wenn also die Story und Charaktere nicht wirklich überzeugen können, sind doch bestimmt die Gags und die Effekte gut, oder?

Die Effekte sind zweifelsohne ziemlich gut gemacht und sehr ansehnlich. Die Gags wiederum sind fast an einer Hand abzulesen und vor allem sorgen sie beim Zuschauer nur für leichte Schmunzler. Selbst der gerade frisch erschienene DEADPOOL-Trailer bietet da mehr richtige Lacher und dieser Film ist bekanntlich auch von Fox. Wenn sie wollen, können sie also auch für Gelächter sorgen, doch bei FANTASTIC FOUR hat man von diesem Talent kein Gebrauch gemacht.

Ebenfalls nicht im Film vorhanden ist Stan Lee, der ja sonst vor keinem Cameo zurückschreckt. Ebenso fehlt es an einer zusätzlichen Szene, während oder nach den Credits, allein das zeugt schon vom fehlenden Optimismus der Filmemacher.

Wenn man mal ehrlich ist, reicht das Reboot von FANTASTIC FOUR gerade mal dazu, sich den Film auszuleihen, kurz anzuschauen und dann wieder zurückzugeben. Denn besonders ist an diesem Machwerk leider rein gar nichts. Aus den Charakteren und besonders dem Bösewicht hat man viel zu wenig gemacht. Die Story ist ebenfalls nur sehr dürftig und wirkt zum Ende hin dann noch sehr gehetzt. Marvel-typische Gags fehlen an allen Ecken und Enden, die den Film vielleicht noch ein wenig unterhaltsamer gemacht hätten. Einzig die Effekte zeugen von guter Arbeit, jedoch reicht das nicht aus. Deshalb gibt es vom Filmaffen keine Kinoempfehlung.

FANTASTIC FOUR startet am 13.08.2015 in den deutschen Kinos.

von Tobias Dute

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Constantin Film 2015

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Hey, ich bin Tobi, 25 Jahre alt und ein riesen Scifi- und Fantasyfan, doch auch Disneyfilme finde ich echt klasse. Und damit ihr meine Begeisterung auch irgendwann einmal teilt, teile ich meine Kritiken und Neuigkeiten aus Hollywood mit euch!

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