Assassin's Creed - Filmkritik
Kinokritik,  Kritiken

ASSASSIN’S CREED (2016)

halb gut, halb schlecht

ASSASSIN’S CREED ist schon eine coole Spielereihe, oder? Kein Wunder also, dass dieser Stoff ebenfalls irgendwann einmal verfilmt wird. Dieser Zeitpunkt ist genau jetzt und Michael Fassbender (X-MEN: APOCALYPSE; 2016) spielt dabei die Hauptrolle. Da aber so ziemlich keine Videospielverfilmung wirklich gut geworden ist, könnte man hier natürlich auch eher Skepsis als Freude zeigen. Bei uns erfahrt ihr nun, ob sich ASSASSIN’S CREED lohnt.

INHALT:Assassins Creed - Poster

Cal Lynch (Michael Fassbender) ist kriminell und irgendwann handelt er sich dadurch die Todesstrafe ein. Allerdings ist die Abstergo Organisation sehr an ihm interessiert, denn seine Blutlinie reicht bis zum uralten Kredo der Assassinen zurück. Er soll also für sie in eine mysteriöse Maschine steigen, den Animus, wodurch er Erinnerungsfetzen seines Vorfahren Aguilar erneut erlebt. Durch diese Erinnerungen erhofft man sich nämlich ein sagenumwobenes Artefakt zu finden, was den Lauf der Menschheit für immer verändern könnte.

KRITIK:

Ohne jetzt zu viel zu verraten möchte ich erstmal sagen, dass sich die Filmemacher nur vage an den Stoff aus den Spielen 1-3 gehalten haben. Man erkennt sofort, dass es sich um eine vertraute Geschichte handelt, welcher es jedoch an eindeutig an Dingen wie coolen Twists, geheimnisvollen Passagen, Abwechslung und zum Großteil auch Spannung mangelt. Zusätzlich zeigt man teilweise auch noch Dinge, die unfreiwillig komisch oder gar vollkommen deplatziert wirken, wodurch wie bereits gesagt Spannung flöten geht, die der Film versucht rüberzubringen.

Das hört sich jetzt schlimmer an als es ist, denn das was einem hier gezeigt wird, ist noch vollkommen in Ordnung, aber man hätte definitiv sehr viel mehr rausholen können, wenn nicht sogar müssen. Vielleicht liegt es auch zum Teil daran, dass man eine doch recht vielschichtige Story aus drei Spielen in einen Film quetschen wollte, der knapp zwei Stunden läuft, was natürlich problematisch ist. Aber es kann gut sein, dass es noch eine Fortsetzung gibt, sollte der Film zufriedenstellende Zahlen einfahren.

Kommen wir aber jetzt mal zu etwas positivem, nämlich der Inszenierung. Hier hat sich das Filmteam wirklich viel Mühe gegeben, um die Details und die Schauwerte, die ASSASSIN’S CREED so berühmt gemacht haben, zu präsentieren. Alle markanten Moves der Spielfigur werden gezeigt und coole Parkour-Action ist ebenfalls vorhanden. Die Kostüme sehen teilweise auch sehr aufwändig aus und die Optik des Films weiß auch zu gefallen. Einzig diese Schleich/Observierungs-Parts wurden nahezu komplett rausgelassen. Dabei hätte ich es aber recht cool gefunden, wenn Aguilar einfach mal auf einer Bank zwischen Leuten sitzt und sein Ziel ausspäht, oder einfach in einer Gruppe Menschen quasi unsichtbar wird.

Was mir allerdings am meisten in der Umsetzung gefallen hat, ist der Animus an sich. Die Maschine wird im Film nämlich komplett neu designed gezeigt, was ich aber total gelungen finde. Hätte man es nämlich 1:1 den Spielen nachempfunden, würde Fassbender nur auf eine Liege geschnallt irgendwo rumliegen, was ja wirklich langweilig wäre.

Ebenfalls gut gefallen hat mir die Musik des Films, was ich in Anbetracht der Trailer niemals gedacht hätte. Die nervige Hip-Hop Musik ist coolen und stimmigen Klängen gewichen, die sehr gut zum Geschehen passen. Sehr stimmig ist in diesem Fall übrigens auch die deutsche Tonspur des Films, denn die Actionsequenzen, die Musik und die Stimmen sind alle gleichermaßen gut zu verstehen, was ja bei Synchronspuren nicht immer der Fall ist. Hier wurde also sehr gut abgemischt, was ebenfalls ein Pluspunkt ist.

Einen dicken Minuspunkt gibt es allerdings dafür, dass der Film in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben ist, was ich nicht wirklich nahvollziehen kann. Es ist hier nämlich ungefähr so wie in THE EXPENDABLES 3. So werden viele Leute Story-bedingt getötet, dabei spritzt aber fast kein einziger Tropfen Blut, was zum einen sehr unglaubwürdig rüberkommt und zum anderen komisch aussieht. Dabei hätte dem Film Blut schon relativ gut gestanden, denn es handelt sich immerhin um Assassinen – also Auftragsmörder. So bekommt der Film wohl eher aus moralischen Gründen seine Freigabe, deshalb erwartet jetzt kein Schlachtfest.

Zusammenfassend heißt das also, dass ASSASSIN’S CREED optisch, musikalisch und was die Inszenierung angeht sehr viel richtig macht und in diesen Fällen eindeutig zu unterhalten weiß. Allerdings macht man auch fast genauso viel falsch, wenn man die Umsetzung der Story betrachtet, wo einfach zu wenig Mut bewiesen wurde und sehr viel Potential verschenkt wird. Ein Muss ist ASSASSIN’S CREED deshalb nicht fürs Kino, doch man kann ihn sich ruhig mal auf Blu-Ray anschauen.

ASSASSIN’S CREED läuft seit dem 27.12.2016 in den deutschen Kinos.

von Tobias Dute

Bewertung:

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Quelle: Pressematerial 20th Century Fox 2016

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Hey, ich bin Tobi, 25 Jahre alt und ein riesen Scifi- und Fantasyfan, doch auch Disneyfilme finde ich echt klasse. Und damit ihr meine Begeisterung auch irgendwann einmal teilt, teile ich meine Kritiken und Neuigkeiten aus Hollywood mit euch!

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