Affentheater

Liebster Award #2: Ma-Go Filmtipps fragt den Filmaffen

liebster-award

Kaum sind die ersten Fragen beantwortet, treffen die Nächsten ein. Diesmal revanchiert sich Ma-Go-Filmtipps für meine Nominierung und hat mir einen sehr interessanten und manchmal gar nicht so leicht zu beantwortenden Fragenkatalog gegeben. Und ich war sogar von mir selbst überrascht, wie offen ich plötzlich wurde.

Also falls ihr den Oberaffen noch ein kleines bisschen mehr kennen lernen wollt, dann solltet ihr hier mal einen Blick rein werfen:

Eine Bestsellerverfilmung kommt ins Kino, die du noch nicht kennst. Schaust du lieber den Film, oder liest du lieber das Buch? Oder beides? Und wenn, in welcher Reihenfolge?
Ich habe mir tatsächlich angewöhnt, oft zuerst den Film zu gucken. Für viele Leseratten ist das wahre Blasphemie. Dabei ist der Film für mich natürlich viel gemütlicher und nicht so zeitintensiv. Schließlich wird man ja auch nicht jünger. Ich bin jedoch gerade dabei, diese Sünde wieder etwas gut zu machen, indem ich fast nur noch die Romanvorlagen von Filmen lese – und die sind oftmals tatsächlich weit besser als deren Verfilmung.

Von welchem/r Schauspieler/in würdest du dir ungeachtet des Inhalts wahrscheinlich jeden Film anschauen?
Es gab eine Zeit, da hieß die Antwort ganz eindeutig Nicolas Cage und Johnny Depp. Irgendwie mochte ich die Art, wie beide ihre Rollen spielten und die Facetten, die sie dabei einst an den Tag legten. Heute sieht das schon etwas anders aus. Einer meiner aktuellen Favoriten unter den Schauspielern ist, man sollte es kaum glauben, Daniel Radcliffe geworden. Ich mag es, dass er sich die kleine Produktionen herausguckt. Durch Post to Post Links II error: No term found with slug "die-frau-in-schwarz" hat er mich voll überzeugt. Und auch seine Rolle in HORNS gefiel mehr sehr gut. Und wer mal abends ein wenig Zeit hat, der sollte sich auf Netflix mal die kleine Serie A YOUNG DOCTOR’S NOTEBOOK anschauen – einfach nur köstlich.

In welcher Figur aus der Filmgeschichte erkennst du dich am ehesten wieder?
Hui, gute Frage! Ich versuche immer sehr rational an Dinge heranzugehen, kann dabei aber nicht selten meine emotionale Seite überwinden. Auf welche Figur aus der Filmgeschichte würde das am ehesten Zutreffen? Vielleicht auf einen Jedi, wie Luke Sykwalker, aber am ehesten wohl auf Sherlock. Doch wir brechen das hier lieber mal ab, bevor ich mich zu Unrecht weiter mit legendären Figuren der Filmgeschichte vergleiche. Denn mein Leben ist viel, aber nicht genug, um würdig zu sein, verfilmt zu werden. 😉

Früher Cowboys, Monster und Aliens – heute handelt gefühlt jeder zweite Film von einem Comic-Helden. Was könnte der nächste große Trend werden, wenn Spider-Man und Co. irgendwann wieder in der Marvel-Kiste verschwinden?
In einem Wort: Romanverfilmungen. Meiner Meinung nach, kommt es bald nicht mehr auf ein Genre an, das besonders gut bei Zuschauer ankommt, sondern vielmehr auf die Vorlage. Das Literatur verfilmt wird, ist natürlich bei weitem kein neuer Trend. Aber in den letzten Jahren fällt schon vermehrt auf, dass man sich nicht nur, wie schon so häufig, an Klassikern bedient. Mit jedem halbwegs erfolgreichen, neuen Roman werden auch immer Filmrechte vertrieben und es entsteht recht schnell nach dessen physischer Veröffentlichung auch eine Filmversion. Ein Trend, der an Faulheit der Filmemacher grenzt, denn nicht jeder Roman sollte auch verfilmt werden. Aber dazu mehr in meinem Beitrag über dieses Thema an einer anderen Stelle.

Ebenfalls angesagt sind Reboots und Re-Makes. Welcher Klassiker sollte dringend noch mal aufgewärmt werden?
Auch hier ganz schlicht in einem Wort gesagt: KEINER! Denn ein Klassiker gilt nicht umsonst als Solcher, wenn er nicht schon perfekt und zeitlos wäre. Klar, kann man über „zeitlos“ wild diskutieren, aber perfekt bleiben diese Filme trotzdem und gelten nicht selten als Meilenstein der Filmgeschichte. Ein Remake kann niemals daran herankommen.

Auch die Argumentation, dass jüngere Generationen durch eine neue Umsetzung an den Stoff herangeführt werden können, ist vom Ansatz her falsch. Wer Goethes „Faust“ interpretiert, nur um ihn hipper und jugendlicher zu machen, der mag vielleicht im ersten Moment das Interesse der Jugend auf sich ziehen, er verfälscht jedoch das Original und damit auch unweigerlich immer die eigentlich Intention des wahren Urhebers. Dies gilt für mich auch bei Filmen. Statt neu aufzulegen, sollte man sich einfach mal an die frühen Filme wagen. Gerade der Klassiker sollte sich nicht seinem Publikum anpassen, sondern umgekehrt.

Was war der beste Film den du in den letzten, sagen wir mal 3 Jahren gesehen hast?

Noch so eine gute Frage. Grundsätzlich finde ich, dass es DEN besten Film gar nicht geben kann. Denn Filme erzeugen, wie Bücher, Lieder oder Bilder auch, völlig subjektive Eindrücke auf jeden Einzelnen. Obendrein, und jetzt näher ich mich langsam meiner Antwort, gibt mir auch jeder Film innerhalb seines Genres eigene, subjektive Momente, die mich beeindruckt haben. So kritisiere ich jeden Film auch immer, indem ich ihn für mich in sein Genre oder seine Klasse innerhalb des Genres einbette. Mit anderen Worten: Ein B-Movie-Horrorfilm kann mich schon mal mehr überzeugen, als ein A-Klasse-Horrorfilm ala PARANORMAL ACTIVITY.

Nun aber endlich zu meiner Antwort: MEN & CHICKEN hat mich sehr beeindruckt, man muss den Stil aber sehr mögen. Tatsächlich hab ich auch JURASSIC WORLD sehr abgefeiert. Dies lag aber wohl eher daran, dass der Nostalgiker in mir sich zurück in die Kindheit versetzt fühlte. Am ehesten sind es bei mir aber die ruhigen und unkonventionellen Tragikomödien, die mich ansprechen: WISH I WAS HERE, ST. VINCENT, aber auch LUNCHBOX (im indischen Originalton!!!) sind bei mir hängen geblieben.

Wo und mit wem schaust du dir am liebsten Filme an?
Am liebsten schau ich tatsächlich zu Hause auf der Couch. Hier stört keiner den Filmgenuss, man kann jederzeit unterbrechen und man kann sich voll auf den Film einlassen. Wenn es sich ergibt, dann mache ich auch immer wieder Themen-Filmabende mit Freunden. Aber der Filmgenuss macht auch alleine viel Spaß. Schließlich geht es ja vor allem darum, auf die Mattscheibe zu starren – und da reichen in der Regel ja schon zwei Augen für aus.

Welche fünf Filme (inklusive Wiedergabemedium und Stromanschluss) würdest mit auf eine einsame Insel nehmen?
Viele würden hier wohl den Fehler machen und vor allem ihre Lieblingsfilme mitnehmen. Wer aber immer und immer wieder nur seine Favoriten gucken muss, läuft Gefahr, dass er dieser bald überdrüssig wird. Ich würde hier etwas pragmatischer an die Sache gehen und vor allem Filme mitnehmen, die mir für mein neues Leben auf einer einsamen Insel auch helfen würden: CAST AWAY, HERR DER FLIEGEN, ROBINSON CRUSOE und die Serie GILLIGANS ISLAND wären da wohl ganz hilfreiche Filme für. 😉

Wieso sollte man Filme eigentlich im (englischen) Originalton anschauen?
Genau, wieso sollte man das eigentlich tun? Ich schaue selten Filme im Original – wohl aus Gemütlichkeit. Zwar verstehe ich englisch sehr gut, aber ich will auch sicher gehen, dass ich wirklich alles mitbekomme. Deswegen schaue ich in der Regel in synchronisierter Fassung.

Natürlich ist der Originalton aber dennoch eine Kür im Filmkonsum. Immerhin ist so der Inhalt des Films ungefiltert und man bekommt die gesamte Darbietung der schauspielerischen Leistung geboten. Die, die sich jetzt aber gegen den Filmaffen erbost herben, frage ich jetzt aber: Mal abgesehen von englischen Filmen und Serien, wie viele französische, spanische, schwedische oder italienische Filme habt ihr schon mal mit Originalton gesehen? Verschwinden gering, oder? Ich finde einfach, wer sich lauthals für den Originalton ausspricht, muss diese Konsequenz in allen Sprachen einhalten, sonst haben seine Argumente nicht mehr wert, wie die eines Halbzeit-Vegetariers, der verschnupft auf Fleischfresser reagiert, am Ende des Tages aber aus der alternativlosen Not heraus doch bei McDonalds einen Burger isst (Randnotiz: Ich bin Vegetarier).

Welchen Film, den sonst alle gut finden, findest du so richtig scheiße?
FAST AND FURIOUS. Ich meine, was soll der Hype? Abgebrochen erzählt, fahren da ein paar Adrenalinjunkies mit heißen Kisten in der Gegend rum. Die Story ist megaflach, die Action vielleicht ganz nett. Aber wo ist hier genau der Reiz? Ich bin überhaupt kein Autofan. Vielleicht ist das mein Problem. Wer hier aber mit dem Mythos Paul Walker auffährt, der hat Hollywood nicht verstanden. Seine Geschichte ist tragisch, keine Frage. Aber er ist kein zweiter James Dean – er war einfach kein richtig guter Schauspieler. Und der Rest der gesamten Reihe ist echt für den holen Zahn.

Provokant gefragt: Was soll das eigentlich mit der Bloggerei? Hast du kein Leben?
Im Gegenteil: Filme sind mein Leben und ich liebe das Schreiben. Obendrein hab ich Filmgeschichte studiert und meine halbe Kindheit vor dem Fernseher verbracht. Aber klar gibt es auch ein Leben über das Bloggen hinaus, und das ist mir in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Immerhin bin ich schon 30. Da werden langsam auch andere Dinge wichtig. Ein geordnetes Leben zum Beispiel. Aufhören mit dem Bloggen, werde ich trotzdem nicht – ich fang doch gerade erst richtig an und das Affenuniversum meiner Blogs steht noch am Anfang. 😉

Mit diesen Antworten unterbreche auch ich mal den Kreislauf und nominiere zunächst keine weiteren Blogger. Ich freue mich jedoch, auf zukünftige Aktionen und Nominierung, an denen ich wieder ein Teil der großen Blogger-Community sein darf.

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: