the lone ranger - Filmkritik
DVD & Blu-Ray,  Kritiken

THE LONE RANGER (2013)

Maskierte Helden und komische Vögel

 

INHALT:

Er ist gebildet und glaubt an die Macht der Gerechtigkeit vor dem Gesetzt. Doch als Rechtsanwalt John Reid (Arnie Hammer) in den wilden Westen zu seinem Bruder Dan (James Badge Dale) und dessen Frau Rebecca (Ruth Wilson) reist, wird ihm schnell klar, dass das Gesetzt in dieser Region der Vereinigten Staaten nicht viel Macht hat. Plündernde Räuberbanden und angeblich kriegshungrige Comanchen stören den Frieden der neuen Pilger im erschlossenen Westen. Ein Eisenbahnlinie soll das Land vereinen und die Zivilisation endlich in das unberührte Land bringen. Doch mit den guten Absichten reist auch Korruption und Intrigen mit in die Ferne.

Bei der Jagd nach einem der meist gesuchtesten Verbrecher und notorischen Kannibalen namens Butch Cavendish (William Fichtner) geraten die Brüder John und Dan in einen Hinterhalt und werden beide erschossen. Doch damit beginnt die Geschichte des LONE RANGERS erst:

Aufgewacht von den Toten erklärt der etwas kauzige Indianer Tonto (Johnny Depp) dem verwirrten John Reid, dass er ein Seelenwanderer sei, der im Kampf nicht getötet werden könne. Mit einer Maske wird aus dem friedlichen John, der legendäre LONE RANGER, der am Anfang alles andere als heroisch daherkommt.

Der Comanche mit dem spirituellen Split Tonto und der Lone Ranger verbünden sich zu einem ungleiches Team, dass sich nicht nur erst einmal aufeinander einspielen muss, sondern einen gemeinsamen Gegner hat: Butch Cavendish. Ein etwas unkonventioneller Rachefeldzug beginnt…

FAZIT:

In THE LONE RANGER erwartet Euch eine verworrene Geschichte, dessen Sinn und Logik sich gar nicht erschließen braucht, wird diese doch von einem altersschwachen Indianer mit schlechtem Gedächtnis erzählt. Regisseur Gore Verbinski setzte zum fünften Mal in Folge auf seinen Lieblingshauptprotagonisten Johnny Depp und nach RANGO (2011) ein zweites Mal auf das Western-Genre.

Was für die einen Zuschauer ein guter alter Freund ist, entwickelt sich für die anderen zu einem ausgelutschten Dauerbrenner. Denn auch diesmal spielt Johnny Depp den verwirrten Einzelgänger mit Hang zu selbstmordgefährdeten Aktionen und unsinnigen Verhandlungsgeschick. Aber man muss es ihm lassen, er hat diese Rolle einfach drauf und es macht immer wieder Spaß, ihm dabei zu zusehen.

Neben Tonto wirkt jedoch der eigentlich Held der Handlung wie ein schmückendes Beiwerk, dass sich einfach nicht so dem legendären Helden entwickeln möchte, das wir alle noch aus unseren Kindertagen in der 20sten Wiederholung der Serie THE TEXAS RANGER aus den 1950er Jahren kennen. Irgendwie schade!

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass die Action zu kurz kommt. Ganz im Gegenteil. Neben rasanten Zugfahrten jenseits der Höchstgeschwindigkeit damaliger Züge brilliert THE LONE RANGER vor allem durch seiner Mischung aus Humor und bekloppt-guten Kämpfen und Actionelementen – Mal ganz abgesehen von den teils absurd-ulkigen Dialogen.

Da staunt man zunächst zurecht, wenn man sich die Zahlen hinter THE LONE RANGER genau ansieht: Bei 215 Millionen Dollar kosten, konnte der Film gerade einmal 260,5 Millionen Dollar einspielen. Trotz Gewinn macht dieses Ergebnis THE LONE RANGER zum kommerziellen Megaflop.

Doch warum blieb THE LONE RANGER an den Kinokassen hinter seinen Erwartungen?
Die Story ist zu verworren und möchte auf allen Ebenen, von Action über Humor bis seichten Liebesfilm alles sein und überfordert damit den Zuschauer. Obendrein baut sich THE LONE RANGER zu lange auf, nur um am Ende einen Helden zu basteln, der hinter seinem Möglichkeiten zurückbleibt. Dabei macht Verbinski den bösen Fehler aus FLUCH DER KARIBIK 2 & 3 erneut und setzt aus schluderig schnelle, aber gekonnte, Unterhaltung mit zu wenig Ernst und zu vielen Effekten. So gibt es viel Krach-Bumm an noch mehr Orten, ohne das der Zuschauer einen roten Pfaden erkennen kann. Der Schiffbruch in der Wüste war damit leider vorprogrammiert.

Regisseur Gore Verbinski hat sich mal wieder an dem festgehalten, was er am besten kann: Johnny Depp, der als verwirrter, lebensmüder Kauz in einem historischen Kontext perfekt in Szene gesetzt wird. Disneys THE LONE RANGER ist damit ein sagenhafter Actionwestern im Gewand eines weißen Ritters wider Willen auf unkonventioneller Rachetournee und ein idealer Film für das wochenendlich Heimkino.

Seid heute (05.12.2013) ist THE LONE RANGER im Handel auf DVD und BLU-Ray erhältlich und ist ein guter Kandidat für den Wunschzettel für kindlicher Western-Fans.

von Jörg Gottschling

Bewertung:

banane_ranking_3.5

Quelle: Pressematerial Disney 2013

© Disney 2013

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