ESCOBAR - PARADISE LOST - Filmkritik
Film,  Kinokritik,  Kritiken

ESCOBAR – PARADISE LOST (2015)

Naives Liebesglück wird zum blutigen Alptraum

 

Vielen ist der Name Pablo Escobor sicher ein Begriff. Er lebte von 1949 bis 1993 und war ein kolumbianischer Drogenhändler. Er wird als einer der reichsten und brutalsten Drogenhändler angesehen, die es je gegeben hatte. Der Film erzählt aus dem Leben des Pablo Escobars. Fiktive Charaktere und Situationen ergänzen die Story und machen den Film zu einem Thriller mit romantischer Würzung.

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Der junge Surfer Nick Brady (Josh Hutcherson) will sich gemeinsam mit seinem Bruder Dylan (Brady Corbet) an der kolumbianischen Küste den Traum von einer eigenen Surfschule erfüllen. Bereits zu Beginn machen sie Bekanntschaft mit Schlägern, die Anspruch auf das Gebiet der Surfschule stellen. Trotzdem lassen sie sich nicht von ihrem Traum abbringen. Kurz danach lernt Nick Brady die schöne Maria (Claudia Traisac) kennen, die Nichte des berüchtigten kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar (Benicio del Toro). Er verliebt sich in sie und lernt langsam die Familie und auch bald den charismatischen Onkel kennen. Die naive Maria macht kein Geheimnis daraus, dass ihr reicher Onkel sein Geld mit Kokain verdient.

So ist also das anfänglich unbeschwerte Liebesglück – wohlwollend geduldet vom mächtigen “Patrón” – nicht von Dauer. Marias skrupelloser Onkel führt einen blutigen Kampf gegen die kolumbianische Regierung. Mehr und mehr lässt sich der unbedarfte Nick in die schmutzigen Machenschaften des Medellín-Kartells verstricken, bis Escobar schließlich seinen neugewonnen “Sohn” vor eine folgenschwere Entscheidung stellt…

FAZIT:

Ungefähr über die Hälfte des Filmes hinweg, wusste ich nicht, ob ich im richtigen Kinosaal gewesen bin. Durch den spannenden Trailer und die schöne Aufmachung des Kinoposters hatte ich etwas früher die Thriller-Action erwartet. Der Anfang wirkt zuerst verwirrend, da zwischen den einzelnen Zeiten immer wieder gesprungen wurde. Es ist schwierig ESCOBAR – PARADISE LOST zu folgen und die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Geschichte fängt eher als eine romantische, sehr naive Liebesgeschichte an. Die jungen Charaktere Maria und Nick kommen recht schnell zueinander und lassen das Liebesglück ganz unbeschwert wirken. Dass beiden die Drogengeschäfte von Maria’s Onkel Pablo Escobar eindeutig bekannt sind, lässt sie in keiner Weise verunsichern. Pablo Escobar wird auch sehr charismatisch dargestellt. Oft wird er fürsorglich und spielend mit seinen Kindern gezeigt. In anderen Szenen spendet er großzügig Gelder oder baut neue Einrichtungen für die Armen des Landes. Maria unterstützt ihn dabei.

Spätestens als Nick Escobar beiläufig von seiner Wunde am Arm erzählt, die von ortsansässigen Schlägern stammten, hätte Nick doch eins und eins zusammen zählen können. Denn Tage später wurden die jungen “Gangster” plötzlich tot aufgefunden. Sein Bruder, der mittlerweile das Kind mit seiner Frau bekommen hatte, ahnt von den Machenschaften Escobars und warnt ihn noch eindringlich. Der naive Nick will es nicht glauben und beteuert stets, dass Escobar ein ehrenhafter Mann sei.

Erst als sich die Lage mit der Regierung immer mehr und mehr zuspitzt, wachen Nick und Maria aus ihrem Liebestraum auf und wollen flüchten. In meinen Augen viel zu spät. Es lässt die Charaktere unglaublich naiv wirken (vom Autor auch so gewollt) und trotzdem hofft man auf ein gutes Ende für die zwei. Irgendwie sind die zwei ja ganz süß zusammen und Liebe macht ja bekanntlich blind.

Josh Hutcherson, bekannt aus DIE TRIBUTE VON PANEM (Peeta, der neben Jennifer Lawrence als Tribut aufgestellt wurde), hat seine Rolle wirklich sehr gut gespielt. In einem Großteil der Szenen stellt er einen gefährlichen Überlebenskampf dar. Wunderbar, spannend und fesselnd. Der Thriller beginnt ja schließlich ungefähr ab der Hälfte des Filmes. Wäre diese Wendung gar nicht mehr gekommen, hätte ich wohl aus Langeweile, Verwirrung und klaffender Naivität den Kinosaal verlassen.

Für Fans von Josh Hutcherson sicherlich ein toller Film. Für die romantischen Kinobesucher ist dieser Film vielleicht nicht geeignet, da die Liebesgeschichte später in umgebender Grausamkeit und Waffenaction verpufft. Wer einen spannenden Thriller erwartet, muss hier einiges an Geduld beweisen und ein paar Zeitsprünge entwirren.

Ob Nick und Maria heil aus dem Chaos von Drogen, Blut und Korruption entkommen, kann man ab dem 09.07.2015 in den deutschen Kinos sehen.

von Pia
(Pia’s Blog: www.irgendwie-nerdig.de)

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Alamode Filmdistribution 2015

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