Die Frau im Mond - Filmkritik | Ein Drama
DVD & Blu-Ray,  Kritiken

DIE FRAU IM MOND (2016)

Erinnerung an die Liebe.

DIE FRAU IM MOND ist am 06. Juli 2017 auf DVD erschienen. Die Oscar-Gewinnerin Marion Cottilard (ALLIED – VERTRAUTE FREMDE; 2016/ THE DARK KNIGHT RISES; 2012/ INCEPTION; 2010/ LA VIE EN ROSE; 2007) nimmt uns mit ins Frankreich der 40er Jahre.

INHALT:Die Frau im Mond - BD-Cover

Gabrielle, gespielt von Cottilard, stammt aus einer gut situierten Familie in einem kleinen Dorf in Südfrankreich. Dort wohnt sie gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in einem schönen Haus und führt ihr etwas eigenwilliges Leben. Sie liest viel, träumt von der Liebe, der Freiheit und davon, glücklich zu sein. Sie phantasiert von Sex und ihrer Lust.

Die anderen Dorfbewohner – auch ihre Familie – halten sie für verrückt und deshalb beeilen sich die Eltern, den Saisonarbeiter José, gespielt von Alex Brendemühl (DIE VERMESSUNG DER WELT; 2012/ DIE LIEBE DER KINDER; 2009), für sie zu begeistern und von einer Hochzeit zu überzeugen.

Gabrielle fühlt sich jedoch gefangen und möchte ihn partout nicht heiraten. Irgendwann gibt sich dem Willen ihrer Eltern aber doch nach, da ihre Mutter droht, sie einweisen zu lassen. José und Gabrielle führen eine Zweckehe und ihr Alltag hat kaum etwas von einem sich liebenden Paar – nicht ungewöhnlich für diese Zeit.

José bemüht sich jedoch nach bestem Wissen und Gewissen ein guter Ehemann zu sein, versorgt Gabrielle, kümmert sich, verdient Geld. Er beginnt sogar, ihr ein Haus zu bauen.

Als Gabrielle das erste Mal mit José schläft, wird sie prompt schwanger, verliert aber das Kind aufgrund von Krämpfen, ausgelöst von Nierensteinen. Wegen dieser Nierensteine wird Gabrielle dann auf eine sechswöchige Kur in die Alpen geschickt, wo sie einen Kriegsveteranen namens André Sauvage, gespielt von Louis Garrel (PLANETARIUM; 2016/ MEIN EIN, MEIN ALLES; 2015), kennenlernt, der sie von Anfang an fasziniert.

Gabrielle und André kommen sich näher und verbringen mehr und mehr Zeit miteinander. Gabrielle verliert sich völlig in ihren Phantasien und ihren Träumen und Wünschen mit André, sodass sie José, der zu Besuch kommt, sehr harsch behandelt.

Als André eines Tages plötzlich in ein Krankenhaus nach Lyon verbracht wird, bricht für Gabrielle eine Welt zusammen, da sie weiß, dass dieser Transport nur passiert, damit die Patienten dort sterben können. Doch André kommt zurück…

Als Gabrielle und André jedoch beide nicht mehr in der Kuranstalt sind, bleiben ihre Briefe trotz ihrer Bereitschaft, José für André zu verlassen, unerwidert und Gabrielle bleibt nichts anderes übrig als sich mit dem abzufinden, was sie hat, und José und ihren Sohn, den beide dann bekommen, zu lieben bzw. immerhin für sie da zu sein.

FAZIT:

Eine eigentlich schöne Geschichte wird auf fragwürdige Art und Weise umgesetzt. Der Film beginnt verwirrend damit, dass Gabrielle aus einem Taxi springt, in dem José und sie ihren Sohn zu einem Klavierwettbewerb bringen wollen. Sie hat eine altbekannte Adresse entdeckt, nämlich die von André. Dann springt der Film zurück und erzählt Gabrielles Geschichte. An einigen Stellen hat diese Geschichte jedoch deutliche Längen und man möchte fast schon mit Gabrielles Familie und den Dorfbewohnern gemeinsam behaupten, sie sei verrückt. Manche Szenen ergeben nicht wirklich einen Sinn und das Verhalten von Gabrielle ist in manchen Situationen nicht nachvollziehbar.

Am skurrilsten wird dann das Ende des Films, als der Zuschauer vor Augen geführt bekommt, wie sehr er sich – genau wie Gabrielle – hat blenden und täuschen lassen. André ist natürlich nicht zurückgekommen und Gabrielles Phantasie hat ihr diesbezüglich einen Streich gespielt. Sie hat alles nach seinem Abtransport nur in ihrer eigenen kleinen Welt erlebt und sich dorthin geträumt, wo sie schon immer sein wollte – in André Arme.

Als Zuschauer empfindet man diese Wandlung als Schlag in die Magengrube und der Film erhält einen nicht so angenehmen Beigeschmack.

Es werden schöne Landschaftsaufnahmen gezeigt, die Kostüme und die Schauspieler sind klasse. Jedoch kann der Film in seiner Gesamtheit leider nicht wirklich überzeugen. Man fühlt sich leicht an Rosamunde Pilcher erinnert…

von Franzika Söllner

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial StudioCanal 2017

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Neben meinem Jura-Studium ist es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen für einige Zeit in eine völlig andere (Film-)Welt abzutauchen und für diese Zeit jemand ganz anderes zu sein!

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