DIE COOPERS - Filmkritik
Kinokritik,  Kritiken

DIE COOPERS – SCHLIMMER GEHT’S IMMER (2015)

Nette, konventionelle Komödie für die ganze Familie

INHALT:

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Im Leben vom fast zwölfjährigen Alexander geht immer alles schief. Ein mieser Tag reiht sich an den nächsten. Er ist gewohnt, dass ihm alles misslingt und er in eine kleine Katastrophe nach der nächsten schlittert. Seine Familie, bestehend aus seinen beiden Eltern (Jennifer Garner und Steve Carell) und drei Geschwistern, ist da ganz anders. Ihnen gelingt alles, was sie sich in den Kopf setzen – oder zumindest fast alles. Was ihnen nicht gelingt, wird mit Optimismus behandelt. Darum zeigen sie auch kein Verständnis für Alexanders Beschwerden über seine ständigen Missgeschicke.

An seinem zwölften Geburtstag wünscht er sich deshalb, dass auch die anderen Mal einen miesen Tag erleben, wie er ihn ständig ertragen muss. Und der Wunsch geht in Erfüllung – doch gerade dieser verfluchte Tag ist für jedes einzelne Familienmitglied ungeheuer wichtig. Und jetzt geht alles drunter und drüber.

FAZIT:

Als Steve Carell für den Oscar nominiert wurde, waren nicht wenige überrascht, die ihn eher aus Klamauk-Komödien wie JUNGRFAU (40), MÄNNLICH, SUCHT… (2005), EVAN ALLMÄCHTIG (2007) oder DINNER FÜR SPINNER (2010) kannten. Mit FOXCATCHER (2014) bewies er allerdings, was in ihm steckt. Mit DIE COOPERS kehrt er eher wieder zu dem früheren Komödiengenre zurück. Hier ist er so, wie man ihn kennt: Leicht tollpatschig, aber immer liebenswert und sympathisch. Die gesamte Darstellerriege der Familie Cooper, etwa Jennifer Garner und Dylan Minnette, vor allem auch die Jungschauspieler Ed Oxenbould und Kerris Dorsey, versprüht einen Charme. Man spürt, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt.

Die Filmemacher wollten mit DIE COOPERS vor allem einen Familienfilm drehen, den man mit der gesamten Familie sehen kann und der alle unterhält – Kinder wie Erwachsene. Das dürfte ihnen weitestgehend gelungen sein. DIE COOPERS ist eine nette Familienkomödie, die fast immer gut unterhält. Viel mehr darf man von ihr aber auch nicht erwarten. Der Film ist sehr konventionell gehalten, von seiner Machart sehr Hollywoodkomödien-typisch, vor allem zum Ende hin. Er bietet einige witzige und gelungene Überraschungen – von einer verpatzten Fahrprüfung über eine missglückte Schulaufführung bis hin zu einer peinlichen Buchvorlesung. Doch sollen diese zum Teil skurrilen Begebenheiten hier jetzt nicht weiter ausgeführt werden, um eventuelles Filmvergnügen nicht zu verderben. So viel kann man aber sagen: Leider ist DIE COOPERS einer dieser Filme, deren Trailer schon viele der besten Gags und Überraschungen vorwegnimmt. Daher sollte man den Trailer vor der Filmsichtung meiden, wenn die Witze in aller Kraft wirken sollen.

Die besten Momente hat die Komödie nicht in den großen Katastrophenszenen, in denen maximal viel zerstört wird, sondern in den kleinen Momenten der Missgeschicke, die man aus dem eigenen alltäglichen Leben kennt. Wenn die ganze Familie am Morgen verschläft und wenn sich in der großen Hektik danach jedes Familienmitglied in eine Reihe permanenten Fußstoßens oder Kaffeebecher/Saftflaschenumwerfens verstrickt, lacht man nicht nur gerne darüber, weil man es kennt, sondern man fühlt mit den Protagonisten auf eigentümliche Weise mit. Es ist eine gute Idee der Macher gewesen, diesen Katastrophentag nicht auf eine Person zu beschränken, sondern wirklich auf jedes Familienmitglied, einschließlich des Babys, zu beziehen. So hat jede Person seine eigenen witzigen Szenen und man sieht den Tag durch die Augen der gesamten Familie.

Schlussendlich ist DIE COOPERS auch ein Loblied auf die Familie. Die Kernaussage der Komödie, die am Schluss des Films zu oft ausgesprochen und mit an Kitsch grenzenden Szenen deutlich gemacht wird, ist: Das wichtigste im Leben ist die Familie. Und: Auch wenn ein Tag wirklich mies ist, ist er nicht so schlimm, solange die Familie intakt ist und zueinander hält. Im Prinzip eine schöne Aussage und sehr passend für einen Familienfilm, allerdings wäre sie auch ohne den mehrfachen, expliziten Fingerzeig deutlich geworden.

Die Familien-Komödie DIE COOPERS startet am 09.04.2015 in den deutschen Kinos.

von Benjamin Wirtz

 Bewertung:
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Quelle: Pressematerial Disney 2015

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Hey, ich bin angehender Cineast, großer Kinofreund und interessiert an jeder Art von Filmen. Deshalb steht in meinem DVD-Regal Godard neben Besson, die „Alien“-Box neben der Truffaut-Box, „Saw“ neben „Frau ohne Gewissen“ und „Panzerkreuzer Potemkin“ neben „2-Headed-Shark-Attack".

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