ABOUT A GIRL - Filmkritik
Film,  Kinokritik,  Kritiken

ABOUT A GIRL (2015)

Pubertät ist wenn Erwachsene peinlich werden

INHALT: About a girl_poster_small

Ein Teenager sein ist anstrengend und ermüdent. Das denkt sich zumindest auch Charleen. Um endlich mal ihre Ruhe zu haben beschließt sie, sich umzubringen. Allerdings geht ihr Versuch schief und sie findet sich in der unangenehmen Lage wieder, sich erklären zu müssen. Mama räumt alle spitzen Gegenstände panisch aus dem Weg, der Vater, der seit langem nicht mehr in ihrem Leben ist, kommt zurück und auch die beste Freundin ist nicht mehr das, was sie mal war. Überhaupt ist Oma sowieso die Beste. Die Besuche beim „Psycho-Dok“ haben aber doch einen Vorteil, sie lernt den Streber Linus besser kennen, den sie in der Schule immer ignoriert. Manchmal kann der erste Eindruck eben täuschen und das Leben mit 15 kann auch Vorteile haben.

FAZIT:

ABOUT A GIRL ist ein deutscher Teenie-Film ohne Matthias Schweighöfer oder andere Schönlinge, sondern einfach ein Film mit und über Teenager – und alleine diese Tatsache verdient schon Lob. Die Handlung ist nachvollziehbar und, obwohl natürlich leicht überzeichnet, auch realistisch. Er zeigt, dass das deutsche Kino zwischen Aufarbeitung von deutscher Geschichte und super alternativen Filmen, wie FINSTERWORLD, auch einmal hochwertigen Mainstream für Teenager ganz gut hinbekommt.

Das Erste was auffällt ist der großartige Soundtrack. Indiemusik, ruhig, klassische Untermalung für einen so einen Film: Ein bisschen was von Zach Braffs GARDEN STATE oder WISH I WAS HERE, aber fast ausschließlich deutsche Musiker. Die Musik spiegelt grandios die Emotionen wider und ist natürlich bereits auf AMAZON erhältlich.

Manch ein Kritiker behauptet, das Drehbuch wäre zu brav, die Protagonistin zu unrebellisch. In meinen Augen ist es genau das, was den Film ausmacht. Wir haben hier kein Teenie-Drama vor uns, keine unglückliche Liebe zwischen zwei todkranken jungen Leuten, indem alles so unglaublich dramatisch sein muss. Der durchschnittliche Mensch unter 18 führt nun mal (glücklicherweise) nicht so ein Leben. Mein Leben als Teenager war ziemlich unspektakulär und die meisten Probleme waren in meinem Kopf. Das wiederum bietet den jungen Zuschauern viel Spielraum sich mit Charleen zu identifizieren. Sie hören die gleiche Musik, haben Probleme mit den Angebern in der Schule und denken über den Tod nach. Dass es aber eigentlich immer etwas gibt, für das es sich zu leben lohnt, zeigt  ABOUT A GIRL.

Es gibt natürlich hier und da Momente, die der Film beziehungsweise das Drehbuch hätte besser machen können. Die Storyline rund um den Charleens Vater hätte man noch etwas mehr ausbauen können und natürlich hat nicht jeder Teenager, der versucht sich umzubringen, so leicht lösbare Probleme wie Charleen. Die Besetzung um Jasna Fritzi Bauer (Charleen) und Sandro Lehman (Linus) bügelt die meisten Schwächen mit großartiger Spielleistung aber aus. Für mich ein absolut sehenswerter Film, auch wenn man die Pubertät schon hinter sich gebracht hat.

Die deutsche Komödie ABOUT A GIRL läuft seit dem  23.07.2015 in deutschen Kinos.

von Sarah Binder

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial NFP marketing & distribution 2015

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Ich hab was mit Medien studiert und liebe Bananen. Keine Frage also, dass ich für den Filmaffen über die Welt der Filme und Serien berichte.

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