Kinokritik,  Kritiken

KINGSMAN: THE GOLDEN CIRCLE (2017)

Ein guter Anzug hat immer Stil

KINGSMAN: THE GOLDEN CIRCLE – Die britischen Agenten mit den tollen Anzügen brauchen für ihr neues Abenteuer etwas Unterstützung aus den USA. Also holt die Cowboyhüte raus.

INHALT: Kingsman - The Golden Circle - Poster | Der zweite Teil einer Comicverfilmung

Die Drogen-Königin Poppy (Julianne Moore) will raus aus ihrem Exil. Dafür muss ihr Geschäft mit den Drogen legalisiert werden. Damit niemand ihrem Plan in die Quere kommt, versucht sie die Agenten von Kingsman auszulöschen. Sie lässt alle ihre Drogen vergiften und nur sie hat das Gegenmittel. Die größte Geiselnahme der Welt also. Nur wenn der Präsident der USA auf das Geschäft eingeht, werden die Menschen gerettet. Da dieser an den Menschenleben jedoch wenig Interesse zeigt, müssen Kingsman Eggsy gemeinsam mit seinen Verbündeten in den USA zusammen arbeiten, um Poppy zu stoppen.

FAZIT:

Zugegeben, ich musste zu KINGSMAN: THE GOLDEN CIRCLE überredet werden. Es bedarf nicht allzu viel Überredung, wenn Colin Firth auf der Cast-Liste steht, aber ich war schon etwas skeptisch. Zum einen habe ich KINGSMAN: THE SECRET SERVICE nicht gesehen, und habe dann noch sehr gemischte Reaktionen auf den Film in meinem Umfeld gehört.

Nichtsdestotrotz habe ich mich darauf eingelassen und wurde positiv überrascht. KINGSMAN 2 ist ein Action-Film nach meinem Geschmack. Die Handlung ist fernab jeglicher Realität. Der Bösewicht/die Bösewichtin Julianne Moore als Poppy lebt in einer alten Inka-Ruine, gefüllt mit amerikanischen 50er Jahre-Läden wie ein Diner und ein Beauty-Salon. Ihre Schoßhündchen sind Roboter und sie hält Elton John als Geisel. Sie ist so skrupellos, dass sie auch schon mal einen Mitarbeiter zu einem Burger verarbeitet, sie vergisst aber nie dabei zu lächeln.

Auf technischer Ebene muss man sagen, Regisseur Matthew Vaughn greift tief in die Special Effects Kiste. Die Slow-Motion Sequenzen sind so langsam, dass sie die Absurdität der Bewegungen nur zu deutlich machen. Ein elektrischen Lasso, das mal eben einen Menschen zwei-teilen kann oder auch ein Schirm, der Schüsse abhält (die Briten wieder) kommen noch als Spitze oben drauf.

All diese Punkte sind für mich jedoch nicht negativ. Ich benötige keinen weiteren Film aus dem Action-Genre, in dem selbstverliebte Amerikaner die Welt vor dem Terrorismus retten, nur um dann das Kino zu verlassen und zu merken, dass die Realität wirklich anders aussieht. Das Kino soll mich ja auch etwas in eine skurrile Welt entführen.

Dazu kommt noch die fantastische Besetzung. Gerade die „alten Hasen“ wie Jeff Bridges haben ungemein viel Spaß an ihren Rollen und das überträgt sich auch auf den Zuschauer. Taron Egerton als Eggsy bringt die nötige Jugendlichkeit mit, damit Colin Firth immer noch sehr gut als sein Mentor funktioniert. Dieser ist natürlich gewohnt charmant und überzeugend.

Eine Agentenorganisation hinter einer britischen Schneiderei gewährleistet natürlich herausragende Kostüme. Die Anzüge sind perfekt und machen die Herren, die in ihnen stecken zum Augenschmaus.

Einzige Schwäche des Films sehe ich in der Rolle der Tilde. Eggsys Freundin hat für mich keine Daseinsberechtigung. Hannah Alström überzeugt nicht als Eggsys Freundin. Für eine Damsel in Distress ist sie zu wenig ausgearbeitet. Als Motivator für Eggsys Handeln funktioniert sie aber auch nicht, da er nicht anders handeln würde, wenn er sie nicht hätte. Für mich ist sie daher unnötig.

KINGSMAN – THE GOLDEN CIRCLE schafft eine sorglose Abendunterhaltung, ein Kinobesuch lohnt sich. Der Film läuft seit dem 21.09.2017 in den deutschen Kinos.

von Sarah Binder

Bewertung:
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Quelle: Pressematerial 20th Century Fox 2017

 

Ich hab was mit Medien studiert und liebe Bananen. Keine Frage also, dass ich für den Filmaffen über die Welt der Filme und Serien berichte.

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