Firefly - Special
Kritiken,  Serien

FIREFLY & SERENITY

Das Special.

 

1. FIREFLY (2002):

Nach dem gewonnenen Krieg zwischen der Allianz und den BROWNCOATS hat die Allianz begonnen die Planetensysteme der Galaxis zu kontrollieren. Doch wie in jeder gut organisierten Galaxis nimmt die tatsächliche Kontrolle mit zunehmender Entfernung vom Zentrum ab. Zwar haben diese Gebiete in FIREFLY keinen speziellen Namen, wie etwa DARK ZONE oder Outterim, jedoch herrscht auch dort derjenige, der die größere Waffe hat.

Doch auch am Rande dieser Galaxis herrschen die kriminellen Banden und WarlordFirefly logos, jedoch sind sie nicht die größte Gefahr. Denn, wie man es schon von Jabba dem Hutten kennt, kann man in der Not mit Banditen immer verhandeln, leiden schließlich auch diese grundsätzlich an irgendeiner Knappheit. Anders ist das bei den Reavern. Keiner weiß, wo sie hergekommen sind, doch wenn sie da sind, stehen die eigenen Überlebenschancen sehr schlecht. Denn die Reaver sind blutrünstige, mord-hungrige Killerkanibalen.

Der Krieg zwischen der Allianz und den Unabhängigen BROWNCOATS ist zwar schon seit sechs Jahren zu Ende, doch nicht für Captain Malcom Reynolds. Unwillig sich dem neuen System anzupassen, erwirbt er ein kleines Schiff der Firefly-Klasse, das er SERENITY tauft, heuert eine Crew an und verdingt sich als Schmuggler, Tagedieb und interplanetarer Fernfahrer.

Die Crew der Serenity besteht aus neun Mitgliedern:

Über allem steht Captain Malcom Reynolds (Nathan Fillion). Er war im Krieg ein Offizier auf Seiten der unabhängigen Browncoats. Gedemütigt durch die Niederlage des Krieges und doch voll von Ehre und Rechtschaffenheit kämpft er ständig mit seinem inneren Zwiespalt zwischen Gaunerei und seinem Drang das richtige zu tun. Seine Crew sieht er als seine Einheit, seine Familie. Wer auch immer Mitglied seines Schiffes ist, steht daher unter seinem persönlichen Schutz und er würde für diese jederzeit in den Tod gehen.

ZoeWashburn (Gina Torres) kämpfte zusammen mit Malcom im Krieg und wurde dort zum engsten Vertrauten für den Captain. Nachdem HobanWash“ Washburne (Alan Tudyk) als Pilot der Serenity angeheuert wurde, kamen Wash und Zoe zusammen und heirateten kurz darauf.

Doch wie in jeder guten Ehe gibt es schlechte Zeiten. Ihr größtes Streitthema ist die bedingungslose Loyalität von Zoe zum Captain Reynolds, was in einer Folge zum Eifersuchtsausbruch von Wash führt. Die harte Kämpferin und der verspielte Pilot geben aber, trotz ihrer Unterschiede, ein harmonisches und typisch-schnulziges Ehepaar ab.

Kaywinnit Lee Frye, kurz Kaylee (Jewel Staite), ist die blutjunge Boardmechanikerin der Serenity. Auf süße, naive Art hält sie gerne Vorträge über die beste Antriebsart und die genaue Funktion von Energikupplungen. Ständig mit Dreck beschmiert stellt sie nicht gerade das typische Bild einer Frau dar, wünscht sich aber dennoch Anerkennung von den Männern, allen voran von Simon Tam. Daher schaut sie zur männererfahrenen Inara auf.

Inara Serra (Morena Baccarin) ist eine Companien. Wenn man so will eine ausgebildete Kurtisane. Ihr angesehener Status bei der reichen Oberschicht steht im Gegensatz zu ihrem eigentlichen Beruf. Als Untermieterin eines der beiden Shuttles der Serenity will sie durch die langen Reisen zwischen den Welten ihren Kundenstamm erweitern.

Mal davon abgesehen, dass während der gesamten Serie sexuelle Spannung zwischen Inara und Malcom vorherrschen, hat der Captain zudem eine zynische Doppelmoral. Einerseits ist er nichts weiter als ein kleiner Gauner, andererseits lässt er keine Gelegenheit aus, um seine abfällige Haltung gegenüber Companiens zum Ausdruck zu bringen.

Jayne Cobb (Adam Baldwin) ist ein Söldner, wie er im Buche steht. Sein Quartier ist die reinste Waffenkammer und er selber denkt in erster Linie nur an sich. Doch bald muss er erkennen, dass diese Einstellung zum Leben nicht so erfüllend ist, wie gedacht. Abgesehen davon stellt sich bald heraus, dass er auch in der Vergangenheit gar nicht so ein schlechter Mensch war, wie man gedacht hat.

Gerade zwei Tage ist es her, dass der geistliche Sheppard Derrial Book (Ron Glass) seine Abtei verlassen hat, um sich als Missionar auf dem Weg zu den Pilgern zu machen und schon sieht er alle seine Ideale der Welt auf dem dreckigen Schiffsboden der Serenity liegen, als er als Fahrgast auf dem Raumschiff der Firefly-Klasse eincheckt. Er merkt aber bald, dass in den Menschen am Bord mehr als nur Gauner stecken. Denn die Crew scheint nur vom richtigen Pfad abgekommen sein. Doch auch er hat in der Vergangenheit mehr erlebt, als er zunächst zugibt.

River Tam (Summer Glau) ist ein Opfer von folterähnlichen Untersuchung einer geheimen Organisation innerhalb der Allianz. Sie ist hochbegabt und hat Fähigkeiten, die jenseits jeglicher Vorstellungskraft liegen, die ihre selbst noch nicht bewusst sind. Erfüllt von Angstzuständen und einem tiefen Trauma ist sie meist in ihrer eigen Welt gefangen und nicht zurechnungsfähig.

Dr. Simon Tam (Sean Maher), ihr ältere Bruder, befreit River aus den Fängen der ominösen Männern mit blauen Handschuhen und taucht als Schiffsarzt der Serenity in den weiten des Weltraums unter. Seine größte Sorge jedoch ist nicht, dass die beiden von der Crew verraten oder von der Allianz entdeckt zu werden, sondern sie gilt dem Gesundheitszustand seiner Schwester.

Trotz des Erfolges bei den Zuschauern wurde FIREFLY auf Grund geringer Einschaltquoten und zu hoher Produktionskosten bereits nach der ersten Staffel abgesetzt. So umfasst die Serie gerade einmal 14 Folgen. Den Fans blieb nichts anderes übrig, als sich mit einer dreiteiligen Comicreihe, die bei Dark Horse erschienen ist, sowie mit einer Kinofilmauskopplung abzufinden.

2. SERNITY – FLUCHT IN NEUE WELTEN (2005):

Der Film SERENITY – FLUCHT IN NEUE WELTEN erschien im Jahre 2005 und setzt inhaltlich ein paar Monate nach den Ereignissen der letzten Episode der Serie an. Einige Crewmitglieder haben die Serenity verlassen, doch der Alltag aus Gaunerei und Flucht geht nach wie vor weiter.

Die Allianz tritt jedoch in den Hintergrund, denn der Antagonist der Serenity-Crew ist die geheime Organisation, aus deren Fängen Simon seine Schwester befreite. Im Laufe der weiteren Handlung erkennt River nach und nach ihr wahres Potential und am Ende wird auch das Geheimnis über die Herkunft der Reaver gelüftet.

Man versuchte also der leider viel zu kurzen Geschichte ein sinnvolles Ende zu geben. Und zugegeben: Das hat funktioniert.

3. FAZIT:

Die Idee zur Serie FIREFLY und zum Film SERENTIY stammt aus der Feder von Joss Whedon. Der Autor und Regisseur ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, denn er entwickelte bereits die Drehbücher zu BUFFY (1997 – 2003) und ANGEL (1999 – 2004). Außerdem erlebt er gerade, durch seine Regie in MARVELS THE AVENGERES (2012), einen ungeahnten Popularitätsschub.

Eine Mischung aus hauptsächlich englischen und chinesischen Wörtern und Ausdrücken gepaart mit ungewöhnlichen Kauderwelsh prägen die Dialoge der Serie. Ähnlich wie in FARASCAPE („frell“; 1999 – 2004) kehren einige Ausdrücke, wie „Shiny“, immer wieder und zeigen somit eine gewisse Tiefe in der Konstruktion dieser eigens für FIREFLY entwickelten Sprache. Sie sorgen aber auch für die nötige Zensur von wutentbranntem Gefluche.

Kommen Euch die schicken Panzerungen der Allianzsoldaten bekannt vor? Kein Wundern, denn sie erfüllten auch schon im Kampf gegen Bugs ihren Dienst und waren die Uniform der Mobilen Infanterie in STARSHIP TROOPER (1997).

Eine Prise LEXX – DARK ZONE (1997), ein bisschen FARASCAPE und hier und dort ein Hauch kolonialer Westertouch. Der Stil von Firefly ist eine Mischung aus verschiedenen Serien und doch einzigartig. Die ungewöhnliche Kameraperspektive mit schnellen Zoomeffekten und verwackelten Bilder birgt einen authentischeren Erzählstil und findet ebenso in späteren Erfolgsserien, wie BATTLESTAR GALACTICA (2004 – 2009), Verwendung.

Die eindeutige Anlehnung an alte Westernfilme, sowie die passende, guitarrenlastige Musik, macht den ungewöhnlichen Charme der Serie aus und erinnern manch einen an alte Zeichentrickserien, wie SABER RIDER UND DIE STARSHERIFFS (1984) oder MARSHALL BRAVESTARR (1987/88).

FIREFLY ist eine Serie, in der viel Potential verborgen liegt und hinter der nach wie vor zurecht eine große Fangemeinde steckt. Selbst Joss Whedon hat vor kurzem versichert, dass er bei einer Fortsetzung der Serie sofort dabei wäre (http://wp.me/p34ziG-5k). Unvorstellbar, warum trotzdem lieblosen Produzenten diese Serie so ungerechtfertigt weggeworfen haben. Darum besorgt Euch diese Serie und sorgt dafür, dass sie nicht vergessen wird. Denn das hat sie nicht verdient!

von Jörg Gottschling

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Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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