Affentheater

Blutbefleckte Spannung im Zeichen rosaroter Kitschromantik

Der großer Grusel entspringt heute aus dem spritzenden Blut zerteilter Körperteile. Die Dunkelheit hingegen hat ihren unsichtbaren, unheimlichen Schatten verloren und sitzt im Altersheim mit dem ungezeigten Monster beim Kartenspielen. Die berühmte, dicke Nebelsuppe ist vom Blutvoyeur schon lange ausgelöffelt wurden und verbirgt längst keine Geheimnisse mehr in sich.

Statt dessen strahlt die Sonne und lacht den Zombis entgegen, die sich zu einem obskuren Massenspektakel auf Städteplätzen versammeln, doof in der Gegend rumglotzen und auf frisches Menschenfleisch warten. Leichenfledderer reißen schamlos-ungeschickt und brachial-blutig Körperteile von jungfräulichen und viel zu vollbusigen Mädchen.

Spannung wird nicht mehr erzeugt, sondern Ekel provoziert. Wer früher noch vor unheimlichen Nebel aus dem Kino rennen wollte, kotz heute auf des Nachbars Schoßes, weil er den Anblick von aus den Höhlen hängenden Augäpfeln und zerfleischten Körperteilen nicht mehr ertragen kann. Schlimmer noch ist aus dem sexhungrigen Nosferatu von gestern ein verliebter Schnuckelvampir mit Hang zur rosaroter Kitschromatik geworden. Ein Hype der aus Horror eine bizarre Seifenoper in Spielfilmlänge werden lässt.

Der gute alter Horror wurde verkehrt. Wo man sich früher Stimmen wünschte, verstummt heute der Zuschauer, sitzt mit offenem Mund vor explodierenden Leichen und nennt das „großes Kino“. Danke du süße Filmwelt für deine naive Art Klassiker der Filmgeschichte mit Remakes in den Dreck zu ziehen…

Moin! Ich bin der Filmaffe. Den Blog hab ich mir ausgedacht. Als Filmjunkie, Digital Native & Medienprimat ist mein natürlich Habitus der Bildschirm und alles, was sich darin befindet.

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